ÖGUT Umweltpreis
ÖGUT-Umweltpreis 2017: PreisträgerInnen in fünf Kategorien ausgezeichnet
Zum 31. Mal zeichnete die ÖGUT heuer die besten Nachhaltigkeitsprojekte mit dem ÖGUT-Umweltpreis aus. Eine unabhängige Jury hat aus 78 Einreichungen die PreisträgerInnen für die Hauptpreise in den ausgeschriebenen Kategorien gewählt. Das Geheimnis um die ÖGUT-PreisträgerInnen sowie die BUSINESSART & LEBENSART Sonderpreise wurden im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs am 29. November im Kuppelsaal der TU Wien gelüftet.
Insgesamt warteten 19.500 Euro Preisgeld auf die PreisträgerInnen. Für den ÖGUT-Umweltpreis 2017 wurden herausragende Persönlichkeiten, innovative Produkte, Dienstleistungen, Initiativen und Projekte gesucht mit dem Ziel, sie einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und ihnen Vernetzungsmöglichkeiten zu bieten.
Kategorien
- Frauen in der Umwelttechnik (Sponsor: bmvit)
Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik“ wird an Expertinnen im Bereich angewandter umweltbezogener Forschung und Technologieentwicklung in Österreich vergeben. Es wird gezielt nach Frauen aus Unternehmen/Vereinen sowie außeruniversitärer Forschungseinrichtungen gesucht. - „get active – zukunftsweisende Produktionsverfahren“ (Sponsor: Coca Cola)
Hier werden Projekte und Unternehmen gesucht, die aktiv an der Verbesserung des Materialeinsatzes in der Produktion arbeiten, Lösungen für eine Produktion von morgen suchen und/oder bereits gefunden haben. Dies kann beispielsweise durch den verstärkten Einsatz von nachhaltigen Materialien oder eine Reduktion des primären Materialeinsatzes erfolgt sein. - Nachhaltige Kommune (Sponsor: Österreichischer Städtebund)
In dieser Kategorie werden vorbildhafte Projekte und Vorhaben auf kommunaler Ebene im Sinne einer umfassenden nachhaltigen Kommunalentwicklung ausgezeichnet. - Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement (Sponsor: BMLFUW)
Gesucht werden hier Partizipationsprojekte, die durch Innovation und Vorbildcharakter bei Design, Methoden, Einbindung der Beteiligten sowie Umsetzung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse bestechen sowie zivilgesellschaftliche Initiativen und Aktivitäten zu aktuellen und zukünftigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. - „Stadt der Zukunft“ (mit Unterstützung des bmvit)
Dieses Jahr liegt der Ausschreibungsschwerpunkt beim Thema „Gebäudebegrünung“. Gesucht werden innovative Konzepte, Technologien und Systeme zum Themenfeld „grüne Stadt".
Zusätzlich zu den oben angeführten Kategorien wurde der Businessart/Lebensart-Sonderpreis verliehen. Die Einreichung zum Sonderpreis erfolgte automatisch mit der Einreichung zu einer der fünf Kategorien. BUSINESSART/LEBENSART stellen für die Sonderpreise ein Medienpaket zur Verfügung.
Die Bewerbungsfrist endete am 21. September 2017. Die Entscheidung über die Auszeichnungen wurde von zwei unabhängigen ExpertInnenjurys getroffen.
Auch 2017 unterstützten namhafte Sponsoren den ÖGUT-Umweltpreis durch Stiftung der Preisgelder in Höhe von 19.500 Euro: das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), Coca Cola, der Österreichische Städtebund und das Ministerium für ein Lebenswertes Österreich (BMLFUW). Die Preisverleihung findet im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs am 29. November statt.
ÖGUT-Jahresempfang: Rückblick
Eingeleitet wurde das abwechslungsreiche Programm des Abends mit Keynotes von Mag.a Christine Lins (Geschäftsführerin von REN 21 - Renewable Energy Policy Network for the 21st Century) und DI Dr. Willi Haas (Senior Researcher und Lektor am Institut für Soziale Ökologie der Alpen Adria Universität in Wien).
Christine Lins gewährte einen Einblick in die globale Situation der Erneuerbaren Energien-Produktion wie Investitionen (Details finden Sie im jährlichen REN21 Renewables Global Status Report GSR):
- 2016 konnte der Zuwachs beim Energieverbrauch bereits zu 60 % aus Erneuerbaren gedeckt werden, getrieben wird diese Entwicklung v.a. von PV und Wind.
- 24,5 % des globalen Strombedarfs werden bereits erneuerbar erzeugt.
- China hat, was die absolute Höhe der Investitionen betrifft, die Führung übernommen.
- In Bezug auf Investment per capita liegen durchwegs Entwicklungs- und Schwellenländer an der Spitze.
Massenproduktion und Fortschritte in der Technologie haben zu sinkenden Kosten geführt und das anhaltende Wachstum in diesem Sektor beschleunigt. Trotz alledem muss noch mehr passieren, die Steigerung vollzieht sich noch nicht rasch genug, um das 2-Grad Ziel zu erreichen. Dazu muss eine vollständige Entkarbonisierung des Energiesektors erreicht werden und Energieeffizienz wesentlich mehr in den Fokus rücken. Einen wichtigen Erfolgsfaktor sieht sie darin, die Sektorkopplung voranzutreiben, um die Stärken der einzelnen Energieträger in einem abgestimmten System optimal nutzen zu können.
Präsentationsuntelagen Christine Lins
Willi Haas erläuterte anhand des Wandels von Jäger- und Sammler- hin zu Agrargesellschaftlichen exemplarisch, wie sehr die energetische Basis einer Gesellschaft ihre Strukturen prägt: wie viel Energie zur Verfügung steht und benötigt wird und in welcher zeitlichen und räumlichen Verteilung. In seinem Vortrag legte er daher den Fokus auf sozial-ökologische Perspektiven und Interdependenzen, die bei einer Dekarbonisierung hinderlich wirken. Ein wesentlicher Punkt ist die Abkehr vom „fossilen Wirtschaftswachstum" als zentrale gesellschaftliche Zielgröße und entsprechend fundamentale Änderungen unseres Wirtschaftens und Konsumierens. Als neue Perspektive wäre „Lebensqualität für alle" im Sinne des Allgemeinwohls anzustreben (auch im Sinne der beschlossenen Sustainable Development Goals, SDGs). So könnte ein schrittweises Herauslösen aus fossilen Interdependenzen gelingen.
In der anschließenden Diskussion der beiden Vortragenden mit Generalsekretärin Monika Auer wurde ein Anliegen deutlich: die AkteurInnen in Wirtschaft und Gesellschaft brauchen klare und langfristige, verlässliche politische Rahmenbedingungen und Signale, um die nötigen Veränderungen nachhaltig einzuleiten. Und: dass diese Veränderungen sowohl wirtschaftlich als auch sozial vertretbar gestaltet werden können.
Präsentationsunterlagen von Willi Haas
Generalsekretärin Monika Auer rief zu MEHR MUT! bei der Abwehr der Klimakatastrophe auf. Ein Umbau des Energiesystems sei ebenso machbar und leistbar wie die Dekarbonisierung des Gebäude- und Verkehrssystems oder eine klima- und umweltschonende Landwirtschaft. Nicht nur der Klimawandel selbst, sondern auch die Hindernisse bei einer angemessenen Antwort auf die Bedrohung seien menschengemacht und damit veränderbar.
Abschließend präsentierte das Team der ÖGUT im Rahmen einer Elevator-Pitch Session ÖGUT-Projekthighlights aus dem Jahr 2017:
- Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2017
- Stadt der Zukunft – Energy Flexible Buildings
- EU Calculator
- Strategieprozess „Dialog Energiezukunft 2050"
- Gender Career Management
- SEFIPA
- Crowd4Energy
- Baukulturelle Leitlinien des Bundes
- SMART BLOCK II
- Stakeholderdialog "Biobased Industry"
- Netzwerk Algen
- SaLu_T
Fotogalerie
Fotos (c) Katharina Schiffl
Berichte in den Medien
Leadersnet: ÖGUT holte die besten Nachhaltigkeitsprojekte vor den Vorhang
energie:bau: ÖGUT-Umweltpreis 2017 vergeben
Ökonews: ÖGUT-Umweltpreis 2017: Auszeichnung für spannende Projekte und herausragende Personen
Tagesbote: ÖGUT-Umweltpreis 2017 – PreisträgerInnen in fünf Kategorien ausgezeichnet
Businessart: ÖGUT-Umweltpreis 2017
Universität für Bodenkultur Wien: ÖGUT-Umweltpreis 2017
Stadt Salzburg: Padutsch stolz: Umweltpreis für erneuerte Strubergassensiedlung
Stadt Gmunden: Partizipation: Hauptpreis beim ÖGUT-Umweltpreis geht an Gmunden
Stadt Wien: Wiener Umweltschutzabteilung erhält ÖGUT-Umweltpreis 2017!
Fachzeitschrift für Umwelttechnik, Energie und Abfallwirtschaft: ÖGUT-Umweltpreis 2017
ecop: ROTATION HEAT PUMP awarded with ÖGUT Environmental Award 2017!
peregrina: Umweltpreis für das Projekt "Klimaschutz im Alltag"!