ÖGUT-Umweltpreis 2017

Frauen in der Umwelttechnik

  • PREISTRÄGERIN: DIin Mag.a Gudrun Senk, Wien Energie
  • NOMINIERT: DIin Dr.in mont. Astrid Arnberger, Saubermacher AG, Feldkirchen bei Graz
  • NOMINIERT: Dr.in Rita Ebner, AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Center for Energy, Photovoltaic Systems, Wien
Gudrun Senk. © Michele Pauty
Gudrun Senk. © Michele Pauty

PREISTRÄGERIN:
DIin Mag.a Gudrun Senk, Wien Energie

Gudrun Senk beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit dem Thema Energie und Klimaschutz. Unter dem Motto „Ich transformiere Energiewelten!" setzt sie sich mit ihren Talenten und Fähigkeiten dafür ein, dass viele Menschen auch zukünftig eine lebenswerte Umgebung vorfinden, in der Menschen und Natur im Einklang leben können.

Bereits seit 2009 ist Gudrun Senk für Wien Energie im Einsatz. Wichtige Stationen ihrer beruflichen Laufbahn dort waren der Aufbau des CO2-Managements sowie der Abteilung für Strategie. Ab 2011 zeichnete sie für das neu geschaffene Geschäftsfeld „Regenerative Erzeugung" (insb. Strom aus Wind- und Wasserkraft sowie Photovoltaik) verantwortlich, das sie von Grund auf inhaltlich und personell aufbaute und viele Jahre leitete. In diesen Jahren ist es Gudrun Senk mit ihrem Team gelungen, Wien Energie zu einem der großen Player im erneuerbaren Energie-Bereich in Österreich zu machen. Zur Zeit ist sie als Bereichsleiterin verantwortlich für das Management des gesamten Erzeugungsportfolios von Wien Energie inkl. Beteiligungen sowie für Forschung und Energietechnologie.

Klimarelevante Themen begleiteten stets den beeindruckenden Karriereweg der Wirtschaftswissenschafterin und Absolventin der FH Burgenland (Regenerative Energiesysteme): Als Management Consultant bei A.T. Kearney konnte sie international Energieunternehmen beraten, bei VA TECH bzw. Siemens Energie (PTD) Innovationen entwickeln und umsetzen, für die Kommunalkredit Public Consulting (KPC) internationale Ankäufe von CO2-Emissionszertifikaten für die Verpflichtungen der Republik Österreich aus dem Kyoto Protokoll abwickeln. Im Wirtschaftsministerium leitete sie die „Task Force Kyoto", um die Interessen von Wirtschaft und Umwelt in Einklang zu bringen.

Kontakt: DIin Mag.a Gudrun Senk, gudrun.senk@wienenergie.at

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT), Mag. Ingolf Schädler (BMVIT), DIin Mag.a Gudrun Senk (Wien Energie GmbH), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident). (c) Katharina Schiffl
Astrid Arnberger. ©  Saubermacher AG
Astrid Arnberger. © Saubermacher AG

NOMINIERT:
Ing.in DIin Dr.in mont. Astrid Arnberger
Saubermacher AG, Feldkirchen bei Graz

Als Teil eines vierköpfigen Teams ist Astrid Arnberger bei der Saubermacher AG für die Planung, Entwicklung und Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten verantwortlich. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt dabei auf dem Reuse und Recycling von Batterien, insbesondere Lithium-Ionen-Batterien aus der Elektromobilität. Darüber hinaus befasst sie sich mit Sicherheitsaspekten bei der Sammlung, Lagerung und Verwertung von Batterien und ist Expertin für Gefahrenguttransporte im Zusammenhang mit gefährlichen Abfällen sowie für österreichisches und europäisches Abfallrecht.

Der Arbeitsschwerpunkt von Astrid Arnberger ist aus einer Initiative der Saubermacher AG hervorgegangen, die sich bereits 2010 mit der Entwicklung eines mechanischen Recyclingverfahrens für Lithium-Ionen-Batterien aus der Elektromobilität beschäftigt hat.

Astrid Arnberger hat diese Initiative als Doktorandin am Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft an der Montanuniversität Leoben im Rahmen des Projekts „LIBRES – Lithium-Ionen-Batterierecycling (2010 – 2014)" begleitet. In diesem Projekt wurde gemeinsam mit einem steirischen Batteriehersteller ein auf Pyrolyse und mechanischer Trennung basierendes Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien entwickelt, wofür Astrid Arnberger federführend verantwortlich war. Von 2014 – 2016 wurde der Forschungsschwerpunkt im vom österreichischen Klima- und Energiefonds geförderten Projekt „RE²BA – Reuse und Recycling von Lithium-Ionen-Batterien" um den Aspekt des Reuse von gebrauchten Batterien erweitert. Mit Ende dieses Projektes 2016 konnte Frau Arnberger auch ihre Doktorthesis zum Thema „Entwicklung eines ganzheitlichen Recyclingkonzeptes für Traktionsbatterien basierend auf Lithium-Ionen-Batterien" erfolgreich abschließen. Diese wurde 2016 mit dem Hauptpreis des Hans-Roth-Umweltpreises ausgezeichnet. Dem Projekt „RE²BA" wurde 2017 sowohl der Energy Globe Styria Award als auch der nationale Energy Globe Award in der Kategorie Erde verliehen.

Kontakt: Ing.in DIin Dr.in Astrid Arnberger, a.arnberger@saubermacher.at

 

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT), Mag. Ingolf Schädler (BMVIT), Ing.in DIin Drin. mont Astrid Arnberger (Saubermacher AG), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident). (c) Katharina Schiffl
Rita Ebner. © krischanz.zeiller
Rita Ebner. © krischanz.zeiller

NOMINIERT:
Dr.in Rita Ebner
AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Center for Energy,
Photovoltaic Systems, Wien

Rita Ebner ist seit 2009 Wissenschafterin und Projektmanagerin am AIT und dort im Bereich Experimentelle Forschung mit Schwerpunkt Photovoltaik tätig. Bereits seit Studienzeiten ist sie vom Potenzial der Photovoltaik als Schlüssel zu einer nachhaltigen und sozialverträglichen Zukunft überzeugt.

Ein Projekt der Physikerin mit besonderem Innovationscharakter ist das Projekt InnoModu. Im Rahmen dieses Projektes konnte gezeigt werden, dass Photovoltaikmodule auch ohne Blei und mit weniger Silber gefertigt werden können. Das innovative Produktionsverfahren ersetzt den Lötprozess durch einen umweltfreundlicheren Klebeprozess. Im Rahmen des Projekts InnoModu konnten Rita Ebner und ihr Team nachweisen, dass diese Module in der Langlebigkeit konventionellen Modulen in nichts nachstehen. Dies ist eine wichtige Weiterentwicklung zu umweltverträglichen PV-Modulen. Inzwischen existieren zwei Pilotanlagen in Österreich. In der Serienfertigung können diese innovativen Module zum gleichen Preis wie konventionelle Module hergestellt werden.

Diese bleifreien PV-Module leisten mit einer Lebensdauer von deutlich über 25 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Energieversorgung.

Das Projekt InnoModu wurde von der FFG im Programm SOLAR-ERA.NET gefördert. Im derzeit laufenden Leitprojekt Infinity (gefördert durch den österreichischen Klima- und Energiefonds sowie die FFG), wo Rita Ebner ebenfalls die wissenschaftliche Leitung inne hat, wird unter anderem die Technik aus InnoModu weiterentwickelt.

Kontakt: Dr.in Rita Ebner, rita.ebner@ait.ac.at

 

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT), Mag. Ingolf Schädler (BMVIT), Dr.in Rita Ebner (AIT Austrian Institute of Technology GmbH), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident). (c) Katharina Schiffl