ÖGUT-Umweltpreis 2017
get active – zukunftsweisende Produktionsverfahren
- PREISTRÄGER:
PROJEKT: Rotation Heat Pump
ecop Technologies GmbH, Neuhofen, Oberösterreich - NOMINIERT:
PROJEKT: HYDRIP: Effiziente Bewässerung
Stefan Glaser, Hydrip GmbH, Wien - NOMINIERT:
PROJEKT: Waldlands Edelwels - Kreislaufanlagen für die Produktion von Süßwasserfisch im Waldviertel
Waldland Tierveredelungs GmbH, Friedersbach, Niederösterreich
PREISTRÄGER:
PROJEKT: Rotation Heat Pump
ecop Technologies GmbH, Neuhofen, Oberösterreich
Mit der Rotation Heat Pump hat das Unternehmen ecop eine innovative, rotierende Wärmepumpe entwickelt, die auch die Anforderungen der Industrie erfüllt. Sie verwendet eine neuartige Technologie, ist hocheffizient, flexibel, für hohe Temperaturen bis 150°C geeignet und kommt ohne umweltschädliche Kältemittel aus.
Wärmepumpen sind eine gute Technologie, um die Umwelt zu schonen und Kosten zu sparen. Während im Privatbereich ausgereifte Anlagen existieren, sind im industriellen Bereich effiziente Pumpen weniger vertreten. Konventionelle Wärmepumpen erfüllen wichtige Anforderungen nicht. So sind sie nicht flexibel, was den Temperaturbereich angeht - industrielle Abwärme schwankt hier oft. Außerdem sind sie nicht in der Lage, die benötigten hohen Temperaturn zu erzielen und verwenden giftige, brennbare oder umweltschädliche Kältemittel.
Die ROTATION HEAT PUMP kann Temperaturen bis 150°C erreichen und verwendet als Arbeitsmedium ein umweltfreundliches Edelgasgemisch. Möglich wurde das durch die Nutzung eines völlig anderen physikalischen Prozesses als bei konventionellen Wärmepumpen. Dabei wird die benötigte Kompression durch Rotation erzeugt, der für die Effizienz der Pumpe ein besonders hoher Stellenwert zukommt. Wirtschaftlich betrachtet erreicht die Rotationswärmepumpe aufgrund der neuartigen Konstruktion einen um durchschnittlich 70 % höheren Wirkungsgrad als konventionelle Wärmepumpen. Die ROTATION HEAT PUMP spart selbst schon in der kleinsten Ausführungsvariante (Leistung 700 kW) pro Jahr rund 1.359 Tonnen CO2-Emissionen im Vergleich zur Erzeugung der gleichen Wärmeleistung mit Gas.
Kontakt: Bernhard Adler, bernhard.adler@ecop.at
NOMINIERT:
PROJEKT: HYDRIP: Effiziente Bewässerung
Stefan Glaser, Hydrip GmbH, Wien
Steigende Wasserknappheit gilt als ein Kernproblem für künftige gesellschaftliche Entwicklungen (UNEP 2007, UN-Water 2007). Nach UN-Schätzungen werden im Jahr 2050 ca. 6 Milliarden Menschen mit Wasserknappheit zu kämpfen haben. Südliche Länder sind besonders stark betroffen, regionale Wasserknappheiten werden aber zunehmend auch in Österreich zum Thema.
HYDRIP® ist ein innovatives Bewässerungssystem, das für nachhaltige Bewässerung in der Landwirtschaft, der Landschaftsgestaltung und im privaten Garten eingesetzt werden kann. Mit der von Hydrip weiter entwickelten Unterflur-Tröpfchenbewässerung kann über 50 % des Gießwassers eingespart werden (das entspricht z.B. bei einem Wiener Park mindestens 3 Millionen Liter Wasser pro Hektar und Saison). Durch optimalen Wassereinsatz und verbesserte Wasserhaltekapazität das Bodens gelingt es, Ressourcen zu schonen und kontinuierlich Kosten einzusparen. Weitere Vorteile des HYDRIP® Systems:
- geringerer Energieeinsatz als bei Sprenkleranlagen, die einen höheren Druck benötigen
- bessere Bodendurchlüftung durch geringere Verlagerung von Tonpartikeln im Boden
- genaue Applikation von Düngern direkt in den Wurzelraum möglich
- geringere Versalzung des Bodens durch Vermeidung von Verdunstungsverlusten
- geringerer Unkrautdruck durch geringere Feuchte der Bodenoberfläche
HYDRIP® ist als innovative Umwelttechnologie patentiert und verbindet Wirtschaftlichkeit und Ökologie.
Das HYDRIP® Bewässerungssystem wird bereits in unterschiedlichen Bereichen wie Landwirtschaft in der Wüste (z.B. bei SEKEM, am biologischen Betrieb in Ägypten), Parkanlagen in Österreich (Wien und Wr. Neudorf) und zahlreichen Hausgärten sowie Gebäudebegrünungen angewendet. Ein Technologietransfer nach Kenia ist geplant.
Kontakt: Stefan Glaser, stefan.glaser@hydrip.at
NOMINIERT:
PROJEKT: Waldlands Edelwels - Kreislaufanlagen für die Produktion von Süßwasserfisch im Waldviertel Waldland Tierveredelungs GmbH, Friedersbach, Niederösterreich
2012 startete die Waldland-Firmengruppe den Aufbau der ersten Lehr- und Versuchs-Kreislaufanlage für die Produktion von Süßwasserfisch im Waldviertel. Mit dem Aufbau einer Kreislaufanlage für Edelwels wurde der Grundstein für die Etablierung dieser besonderen Form der Aquakultur gelegt. Inzwischen hat sich aus der kleinen Versuchsanlage am Waldlandhof ein Zentrum für Aquakultur entwickelt. Die Fische werden hier nicht nur artgerecht ernährt, sondern auch zu Filet verarbeitet und als „Waldlands Edelwels" erfolgreich vermarket. In einem Folgeprojekt wurde eine mobile Kreislaufanlage in einem Lastencontainer entwickelt, mit dem interessierte Landwirte vor der Investition in eine eigene Anlage wertvolle Erfahrungen sammeln können. Darüber hinaus wurde eine Fischzuchthalle mit einer 50t/Jahr Kreislaufanlage und einer eigenen Setzlingsproduktion in Betrieb genommen.
Der Selbstversorgungsgrad an Meeres- und Süßwasserfisch lag 2012 in Österreich bei nur ca. 5 %. Mit steigender Eigenproduktion können große Mengen an Transportemissionen vermieden werden. Durch nachhaltige, ressourcenschonende und artgerechte Produktionsverfahren wie diesen Kreislaufanlagen ist „Waldlands Edelwels" eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlich produziertem Fisch. Mit dem Ziel, eine langfristige Vertragsproduktion aufzubauen, bietet sich diese Form der Aquakultur als neue Alternative für innovative Landwirte an und sichert so Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region. Im Vergleich zur klassischen Fischproduktion in Teichanlagen ist für die Fischproduktion in Kreislaufanlagen dank der Reinigung mittels Biofilter nur ein Zehntel der Wassermenge erforderlich. Für die Produktion von einem Kilo Fisch werden nur 200 Liter Wasser benötigt. Damit dieser natürliche Biofilter ordnungsgemäß funktioniert, werden die Fische ausschließlich mit hochwertigem Futter gefüttert und keine Arzneimittel oder Chemikalien eingesetzt.
Kontakt: Gottfried Pichler, gottfried.pichler@waldland.at