ÖGUT-Umweltpreis 2019

ÖGUT-Umweltpreis 2019 – Die PreisträgerInnen sind...

Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete zum 33. Mal die besten Projekte und Vorbilder im Bereich Nachhaltigkeit aus. Eine unabhängige ExpertInnen-Jury aus Wirtschaft, Verwaltung und Umwelt wählte aus 97 Einreichungen die PreisträgerInnen in fünf Kategorien.

ÖGUT-Präsident Rene Alfons Haiden, ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer sowie VertreterInnen der Sponsoren überreichten am Mittwochabend die Auszeichnungen im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs im Kuppelsaal der TU Wien vor mehr als 300 geladenen Gästen. Die PreisträgerInnen können sich über ein Preisgeld von insgesamt 22.000 Euro freuen.

„Das Engagement junger Menschen hat die Themen Klimawandel, Umweltschutz und Nachhaltigkeit heuer in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gerückt. Nun aber geht es auch darum, ins Tun zu kommen – und dafür sollten wir die bisherigen Erfahrungen nutzen. Die Personen, Organisationen, Unternehmen und Gemeinden, die mit dem ÖGUT-Umweltpreis 2019 ausgezeichnet werden, können hier als Role models, Ideengeber und Wegweiser dienen. Sie zeigen uns, wie man mit großen Schritten in Richtung einer nachhaltigen Gesellschaft gehen kann. Nutzen wir also die Erfahrung und die neue Energie der Bewegung!", appelliert Monika Auer, Generalsekretärin der ÖGUT.

Kategorien

ÖGUT-Umweltpreis - Kategorie Frauen in der Umwelttechnik
  • Frauen in der Umwelttechnik

    Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik" wird an Expertinnen im Bereich angewandter umweltbezogener Forschung und Technologieentwicklung in Österreich vergeben, die in Unternehmen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen tätig sind. (Sponsor: BMVIT)

ÖGUT-Umweltpreis - Kategorie Nachhaltige Kommune
  • Nachhaltige Kommune

    Städte und Gemeinden sind aufgrund der unmittelbaren Auswirkungen auf das Leben der BürgerInnen für eine nachhaltige Entwicklung Österreichs von besonderer Bedeutung. In dieser Kategorie werden vorbildhafte Projekte und Vorhaben auf kommunaler Ebene im Sinne einer umfassenden nachhaltigen Kommunalentwicklung ausgezeichnet. (Sponsor: Österreichischer Städtebund)

ÖGUT-Umweltpreis - Kategorie Partizipation & Engagement
  • Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement

    Der ÖGUT-Umweltpreis dieser Kategorie zielt in zwei Richtungen: es werden herausragende Partizipationsprojekte und zivilgesellschaftliche Initiativen ausgezeichnet, in denen öffentliche Anliegen in innovativer und vorbildhafter Weise verhandelt und umgesetzt werden bzw. wurden. (Sponsor: BMNT)

ÖGUT-Umweltpreis - Kategorie Innovation & Stadt
  • Stadt der Zukunft

    Erneuerbare Energie wird meist produziert, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Aus diesem Grund beschäftigt sich „Stadt der Zukunft" seit vielen Jahren mit der Entwicklung und Demonstration von Speichertechnologien, die innerhalb und rund um das Gebäude verbaut und genutzt werden können. Wir suchen F&E- sowie Demoprojekte, die das Potenzial von Gebäuden als netzdienliche und flexible Energiespeicher ausloten. (mit Unterstützung des BMVIT)

ÖGUT-Umweltpreis - Kategorie World Without Waste
  • World without waste

    Ausgezeichnet werden in dieser Kategorie Projekte und Unternehmen, die aktiv an der Reduktion des Abfallaufkommens in der Produktion arbeiten und Lösungen für eine Produktion von morgen suchen und/oder bereits gefunden haben. (Sponsor: Coca-Cola)

Infos zu allen PreisträgerInnen und Nominierten finden Sie in der Broschüre.

Fotos der Verleihung in Druckqualität zum Download (zip-Datei)

Fotos

© Katharina Schiffl

 Rückblick: ÖGUT-Jahresempfang 2019

© ÖGUT

Die ÖGUT blickt auf 34. Jahre zurück, sagte ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer in ihrer Begrüßung. In dieser Zeit hätte ÖGUT nicht nur Wissen angesammelt und Lösungsmodelle entwickelt, sondern auch ein Netzwerk aufgebaut. Dieses große, weit verzweigte und vielfältige Netzwerk sei angesichts der großen gesellschaftlichen Herausforderungen zentral, so Auer. Sie lud ein, „diesen Abend im Bewusstsein zu feiern, dass wir bei der Bewältigung dieser Herausforderungen nicht alleine sind, sondern in einem Netzwerk arbeiten".

Nachhaltigkeit finanzieren: „Von der Nische in den Mainstream"

Wie wichtig es ist, Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit zu fördern, wird durch die Hochwasserkatastrophen in Kärnten oder Venedig für immer mehr Menschen greifbar.

 Der Frage, wie dieser Wandel finanziert werden kann, widmete sich beim ÖGUT-Jahresempfang ein inhaltliches Panel unter dem Motto „Green Money makes the world go round": ExpertInnen aus Verwaltung, Finanzindustrie und von der ÖGUT gaben Einblicke, was es braucht, um die notwendigen Investitionen in Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu tätigen.

Green Finance gewinnt an Fahrt

Auf europäischer Ebene habe das Thema „Green Finance" seit etwa zwei Jahren stark an Fahrt gewonnen, war sich das Podium einig.

Als wichtigster Impuls wurde der EU-Aktionsplan für Sustainable Finance genannt, der sehr ambitionierte Ziele vorgebe. Derzeit wird zwischen EU-Kommission, Europäischem Rat und Parlament im Trilog über die Taxonomie verhandelt, also darüber, welche Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig gelten.

Thema waren auch der New Green Deal von Ursula von der Leyen sowie der Sustainable Europe Finance Plan, der bis Ende des Jahrzehnts 1000 Milliarden Euro mobilisieren soll. Auch auf österreichischer Ebene sind bereits zahlreiche Maßnahmen ausgearbeitet worden, die in den nationalen Energie- und Klimaplan eingeflossen sind.

Finanzströme in Richtung Nachhaltigkeit

ÖGUT-Finanzexpertin Katharina Muner-Sammer hob hervor, dass der EU-Aktionsplan einen starken Rückenwind bedeute: Es sei klar, dass die Finanzströme verstärkt in Richtung Nachhaltigkeit fließen müssen, „das Thema Green Finance kommt damit quasi von der Nische in den Mainstream". Das zeige sich beispielsweise bei der ÖGUT-Ausbildung zum Thema Nachhaltigkeit für FinanzberaterInnen: Im Jahr 2010 sei es noch schwierig gewesen, TeilnehmerInnen zu finden. Aber: „Allein 2019 freuen wir uns über rund 200 AbsolventInnen und eine große Nachfrage", so Muner-Sammer. Aufgrund des EU-Aktionsplans werden künftig FinanzberaterInnen in der Beratung auf das Thema Nachhaltigkeit eingehen müssen.

Hohe Dynamik

Die hohe Dynamik in den letzten zwei Jahren wurde vom gesamten Podium bestätigt. Diese Dynamik ist allerdings nicht in allen Bereichen gleichermaßen vorhanden: „Während in Österreich die betrieblichen Vorsorgekassen bereits seit vielen Jahren Nachhaltigkeitskriterien in ihre Veranlagungen integriert haben, müssen andere Finanzakteure noch nachziehen", erklärte die Finanzexpertin Susanne Hasenhüttl von der ÖGUT.

Bei den InvestorInnen werden nachhaltige Finanzprodukte jedenfalls bereits stark nachgefragt: So hat beispielsweise die Österreichische Kontrollbank OeKB im Oktober 2019 einen ersten Sustainability Bond begeben, der mittlerweile dreifach überzeichnet ist.

Label für große ...

Auf EU-Ebene wird derzeit auch ein Ecolabel für Finanzprodukte ausgearbeitet. Die ÖGUT berät dabei das europäische Umweltbüro. Ziel ist es, ein hochwertiges Label zu etablieren. „Wir setzen uns beispielsweise dafür ein, dass Kernkraft als Ausschlusskriterium in die Label-Kriterien aufgenommen wird", erklärte Muner-Sammer.

... und kleine Investitionen

Gleichzeitig gehe es darum, kleinen Projekten Finanzierung zu ermöglichen – hier verwies Hasenhüttl auf die Crowdinvesting-Plattformen www.crowd4climate.org und www.crowd4energy.com, die von der ÖGUT gemeinsam mit ihrem Partner Energy Changes betrieben werden und auf denen sich BürgerInnen direkt an Klimaschutz-Projekten beteiligen können.

Wichtig sei es, dass die Politik sich zu dem Thema bekenne und ein Verständnis für die Dringlichkeit durch den Klimawandel vorhanden sei. Dabei plädierten die DiskutantInnen für die Umsetzung politischer Rahmenbedingungen. Laut EU-Kommission müssen jährlich mindestens 180 Milliarden Euro zusätzlich in Energieeffizienz und erneuerbare Energien investiert werden, um die Klimaziele zu erreichen. Wenn CO2-Emissionen, Umweltverschmutzung und Ressourcenverbrauch ihren Preis hätten, dann würden die FinanzinvestorInnen rasch in diese Richtung umschwenken.

Hintergrund: Green Bonds – ein vielversprechendes Finanzierungsinstrument

Kontakt

Fragen zum ÖGUT-Umweltpreis richten Sie bitte an umweltpreis@oegut.at.