ÖGUT-Umweltpreis 2017

Stadt der Zukunft

  • PREISTRÄGER:
    PROJEKT: Urban Heat Islands - Strategieplan Wien
    Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsplanung, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung; Magistrat der Stadt Wien, Wiener Umweltschutzabteilung - Magistratsabteilung 22
  • NOMINIERT:
    PROJEKT: Biotope City is Smart
    Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsplanung (Lead), Foundation Biotope City, wohnbund:consult, Dr. Ronald Mischek ZT, Green4cities GmbH, Arch. Dipl.-Ing. Maria Auböck, Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH
  • NOMINIERT:
    PROJEKT: GrünPlusSchule
    TU Wien, Institut für Hochbau und Technologie
© BOKU Wien, Magistrat der Stadt Wien, Wiener Umweltschutz- abteilung – Magistratsabteilung 22
© BOKU Wien, Magistrat der Stadt Wien, Wiener Umweltschutz- abteilung – Magistratsabteilung 22

PREISTRÄGER:
PROJEKT: Urban Heat Islands - Strategieplan Wien
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsplanung, Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung; Magistrat der Stadt Wien, Wiener Umweltschutzabteilung - Magistratsabteilung 22

Das städtische Wachstum und die zunehmende Verdichtung in städtischen Räumen setzen urbane grüne Infrastruktur unter Druck und führen zu ihrem Verlust. Die Veränderungen des Weltklimas verstärken den sogenannten urbanen Hitzeinseleffekt. Urbane grüne (und blaue) Infrastruktur kann einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion dieser Hitzebelastung leisten.

Der „Urban Heat Island – Strategieplan Wien" bietet die strategische Basis für die Umsetzung einer klimaresilienten und grünen Stadt der Zukunft. Er beschreibt unterschiedliche Möglichkeiten, um städtischen Hitzeinseln entgegenzuwirken. Informationen über die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen und den zu erwartenden Aufwand für Errichtung und Erhaltung sind darin ebenso enthalten wie die Vorteile und mögliche Hürden bei der Umsetzung.

Im Strategieplan werden über 50 technische und strategische Maßnahmen aufgezählt sowie Beispiele zur Umsetzung gegeben. Die Möglichkeiten zur Reduktion der Hitzeinseln reichen von der Erhöhung des Grünanteils in Straßen und Freiräumen über die Begrünung und natürliche Kühlung von Gebäuden, der Erhöhung des Anteils offener Gewässer in der Stadt bis hin zur Beschattung von Freiräumen und Wegen.
Der Strategieplan wurde in intensiver interdisziplinärer Zusammenarbeit von Forschung und Verwaltung erarbeitet, wobei alle in Maßnahmen des Strategieplans involvierte Instanzen der Stadt Wien mitgewirkt haben.

Der „Urban Heat Island – Strategieplan Wien" liefert Anregungen für Strategien und Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, eine grüne Stadt der Zukunft umzusetzen und den negativen Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken.

Kontakt: DI Dr. Florian Reinwald, florian.reinwald@boku.ac.at

 

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT), Mag. Ingolf Schädler (BMVIT), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident),Ing.in Karin Büchl-Krammerstätter (Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22), DI Christian Härtel (MA 22 - Umweltschutz), Florian Reinwald (Universität für Bodenkultur Wien). (c) Katharina Schiffl
© schreinerkastler.at
© schreinerkastler.at

NOMINIERT:
PROJEKT: Biotope City is Smart
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsplanung (Lead), Foundation Biotope City, wohnbund:consult, Dr. Ronald Mischek ZT, Green4cities GmbH, Arch. Dipl.-Ing. Maria Auböck, Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH

Das Leitbild der „Biotope City" sieht neue Kooperationen von Stadt, Natur und Mensch als notwendige Antwort auf Herausforderungen durch Klimawandel und zunehmende Urbanisierung vor. Ziel ist es, das urbane Leben und die Umweltbedingungen zu verbessern, wobei Flora und Fauna einen wichtigen ökologischen Beitrag zu einer kostengünstigen Bewältigung der Belastungen durch den Klimawandel darstellen.

Auf dem ehemaligen Coca Cola Areal in Wien Favoriten entsteht derzeit ein neuer, grüner Stadtteil mit rund 1.000 Wohnungen nach dem Leitbild der Biotope City. Das vom Klima- und Energiefonds geförderte Forschungsprojekt „Biotope City is smart" begleitet den Planungs- und Umsetzungsprozess des Biotope City Quartiers.

Das Projekt zeigte deutlich die Herausforderungen, die in der Umsetzung einer Biotope City, also dem Ansatz der „dichten Stadt als Natur", auftreten. Dabei geht es um die Umsetzung eines Bündels von Begrünungsmaßnahmen, die zwar als einzelne bereits praktiziert worden sind, jedoch nie als Teil eines systematischen und aufeinander abgestimmten Vorgehens: mit innovativen Methoden zur Abschätzung von Effekten und Kosten von Grünbewuchs, integralen, kooperativen Planungsverfahren, Anpassung des Regelsystems von Stadt- und Bauplanung auf ‚lebendige' Baukomponenten und neuen Verfahren der Pflege von Begrünung unter Einbezug von BewohnerInnen.

Mit einem weiteren Forschungsprojekt „Biotope City - Bauanleitung für die grüne Stadt der Zukunft" (gefördert vom bmvit im Rahmen der 4. Ausschreibung der Stadt der Zukunft) wird an der Generierung übertragbarer Erfahrungen für andere Planungs- und Bauvorhaben gearbeitet.

Kontakt: Assoc. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Doris Damyanovic, doris.damyanovic@boku.ac.at

 

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT), Mag. Ingolf Schädler (BMVIT), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident), Assoc.Prof.in DIin Dr.in Doris Damyanovic (Universität für Bodenkultur Wien), Prof. DI Rüdiger Lainer (Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH). (c) Katharina Schiffl
©  TU Wien
© TU Wien

NOMINIERT:
PROJEKT: GrünPlusSchule

TU Wien, Institut für Hochbau und Technologie

Damit die Lebensqualität in Städten der Zukunft erhalten bleiben kann, braucht man multifunktionale Systemlösungen, mit denen Energie gewonnen, Heiz- und Kühlenergie gespart, Staub gebunden, Luftqualität erhöht, Lärm gemindert und Problemstellungen wie Hitzeinseln und Überschwemmungen entgegengewirkt werden kann.

Im Rahmen des Projektes „Grün Plus Schule" werden an der Schule GRG7 in der Kandlgasse in Wien hocheffiziente Gebäudebegrünungssysteme mit verschiedenen Pflanzen-/Substratarten in Kombination mit Photovoltaikmodulen getestet. Das Projektteam analysiert die Einflüsse der Gebäudebegrünung auf das hygrothermische Verhalten der Gebäude, Energiesparpotenziale, Raumluftqualität und Luftfeuchtigkeit, Lärmminderung sowie Wasserrückhaltung und Wärmeinseleffekte. Durch die Gebäudebegrünung erwartet man sich u. a. eine Verbesserung des Mikroklimas, die Reduktion der CO2- und Staubkonzentration, Schallabsorption und eine Erhöhung des Wirkungsgrads der PV-Module.

Das Projekt zeichnet sich auch vor allem durch die Einbindung der SchülerInnen als „StadtbewohnerInnen der Zukunft" aus. Diese unterstützen unter anderem bei der Suche nach optimalen Pflanzen, der Auswertung von Messdaten oder der Erfassung von Energiegewinnen mit PV.

Das Projekt „GrünPlusSchule", das unter anderem vom bmvit im Rahmen der FTI-Initiative Stadt der Zukunft gefördert wurde, wird von der TU Wien geleitet und zusammen mit der BOKU, dem Büro Kräftner Landschaftsarchitektur und ATB Becker e.U. wissenschaftlich begleitet.

Kontakt: Prof.in Dr.in DIin Azra Korjenic, azra.korjenic@tuwien.ac.at

 

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT), Mag. Ingolf Schädler (BMVIT), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident), Prof. Dr.in Azra Korjenic (Technische Universität Wien), Priv. Doz. DI Dr. Uli Pitha (Universität für Bodenkultur Wien), David Tudiwer (TU Wien), Mag. Georg Waschulin (Schuldirektor GrünPlusSschule GRG7). (c) Katharina Schiffl