ÖGUT-Umweltpreis 2017

Nachhaltige Kommune

  • PREISTRÄGER: Stadt Salzburg - Stadtplanung - Stadtrat Johann Padutsch
    PROJEKT: Quartierssanierung Strubergasse – Salzburg
  • NOMINIERT: Marktgemeinde Lustenau
    PROJEKT: Energiemeisterschaft Kindergarten, Vorarlberg
  • NOMINIERT: Verein ElektroMobil Eichgraben
    PROJEKT: ElektroMobil Eichgraben, Niederösterreich
©  SIR
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PREISTRÄGER:
Stadt Salzburg - Stadtplanung - Stadtrat Johann Padutsch
Projekt: "Quartierssanierung Strubergasse – Salzburg"

Die Erneuerung der Strubergassensiedlung ist Salzburgs größtes Projekt einer Quartierssanierung. In dem Projekt wurde nicht nur Neubau und Sanierung kombiniert, sondern auch ein integratives Energie-, Freiraum- und Mobilitätskonzept mit Vorbildcharakter entwickelt und umgesetzt. Das Gesamtkonzept für die Sanierung wurde in Zusammenarbeit mit Stadtpolitik und den BewohnerInnen erarbeitet. Aspekte der Lebensqualität, Energieeffizienz, Barrierefreiheit, Wirtschaftlichkeit, Mobilität und Freiraumplanung hatten dabei oberste Priorität.

In einer ersten Phase wurden 14 Häuser mit 286 Wohnungen umfassend saniert, weitere 12 Häuser in Etappen abgebrochen sowie 350 neue Wohnungen errichtet. Für 337 Familien konnten im Zuge dieser Baumaßnahmen durch eingehende individuelle Beratung neue zufriedenstellende Wohnungslösungen gefunden werden. Mit einem übergreifenden Freiraum- und Mobilitätskonzept wurden nun die alten und neuen Bauteile verbunden, Fahrradabstellplätze und Gemeinschaftsgärten errichtet und die (zuvor unbefriedigende) Organisation der PKW-Abstellplätze neu geordnet. Durch die energetische Verbesserung der Gebäude auf Niedrigstenergiestandard und den Umstieg auf umweltfreundliche Beheizung können 1.480 t CO2 im Jahr eingespart werden.

Die Vorbildwirkung dieses Projektes liegt vor allem in der langfristigen Konzeption und der gesamtheitlichen Planung über das einzelne Objekt hinaus. Bereits im Rahmenplan wurden die Auswirkungen der Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz, erneuerbare Energie, Wirtschaftlichkeit, Ökologie und soziale Treffsicherheit für die gesamte Siedlung verbunden mit dem umgebenden Umfeld betrachtet. Die BewohnerInnen der Siedlung sowie des gesamten Stadtteils wurden aktiv in die Entwicklung einbezogen und über die einzelnen Maßnahmen informiert. Zu diesem Zweck wurde im Areal eine neue BewohnerInnenservicestelle eingerichtet.

Am 8. September 2017 konnte die Fertigstellung dieses umfassenden Vorhabens mit allen Bewohnerinnen und Bewohnern gefeiert werden.

Kontakt: Stadtrat Johann Padutsch, stadtrat.padutsch@stadt-salzburg.at

 

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Bernd Sengseis (Österreichischer Städtebund), Stadtrat Johann Padutsch (Stadt Salzburg), N.N., Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident), Dr. Bernhard Kopf (Direktor Gemeinnütziger Salzburger Wohnbaugesellschaft m.b.H), Mag.arch. Wilhelm Lankmayer (LC4 Architektur). (c) Katharina Schiffl
© Carmen Jungmayr - Energieinstitut Vorarlberg
© Carmen Jungmayr - Energieinstitut Vorarlberg

NOMINIERT:
Marktgemeinde Lustenau, Vorarlberg
Projekt: Energiemeisterschaft Kindergärten

Dass Energieeinsparen auch „kinderleicht" sein kann, zeigten die elf Kindergärten der Marktgemeinde Lustenau im Rahmen der Energiemeisterschaft 2016/2017. Gemeinsam ist es gelungen, den nicht nur für Kinder abstrakten Begriff im Alltag erlebbar zu machen und durch einen bewussteren Umgang überraschend viel Energie einzusparen.

Die Energiemeisterschaft wurde gemeinsam mit dem Energieinstitut Vorarlberg konzipiert und umgesetzt. Neben einem pädagogischen Begleitprogramm für die Jüngsten war auch eine Vorort-Energieberatung für alle Kindergärten Teil des Projekts. Insgesamt konnten 90 PädagogInnen 97.142 kWh einsparen, umgerechnet sind das rund 6.000 Euro. Die Energieeinsparungen von 16 % bei der Raumwärme und 13 % beim Strom zeigen sehr deutlich, dass sich das Engagement der PädagogInnen lohnt. Auch im Wasserverbrauch konnten Einsparungen um 6 % festgestellt werden. Damit auch die Kindergärten von den Kosteneinsparungen profitieren, werden 50 % der realisierten Einsparungen nach Abschluss des Projekts im Oktober 2017 an die Kindergärten ausbezahlt.

Mit der Energiemeisterschaft und dem pädagogischen Begleitprogramm „Ein Königreich für die Zukunft" wurde ein Konzept zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung einer breiten Zielgruppe - PädagogInnen, Kinder und Eltern - erarbeitet und erfolgreich umgesetzt. Die PädagogInnen werden durch diverse Begleitangebote der Marktgemeinde Lustenau bestmöglich unterstützt. Die erzielten Energieeinsparungen, das Engagement der PädagogInnen und die Freude der Kinder während der Projektlaufzeit zeigten den Erfolg dieses ganzheitlichen Ansatzes.

Kontakt: Mag. Michael Schulz, michael.schulz@lustenau.at

 

© Johannes Maschl
© Johannes Maschl

NOMINIERT:
Verein ElektroMobil Eichgraben
Projekt: "ElektroMobil Eichgraben", Niederösterreich

Ziel des gemeinnützigen Vereins „ElektroMobil Eichgraben" ist es, den motorisierten Individualverkehr zu verringern und auf umweltfreundliche Weise die Mobilität der GemeindebürgerInnen durch einen Fahrtendienst zu verbessern.

Wer Mitglied des Vereins wird, kann sich von Montag bis Samstag kostenlos mit dem E-Auto befördern lassen. Seit September 2015, d.h. seit der Vereinsgründung, wurden über 19.000 Fahrten bzw. 90.000 km im Gemeindegebiet durch Freiwillige absolviert - das entspricht durchschnittlich 35 Fahrten am Tag und mehr als 7.000 Stunden Freiwilligenarbeit. 70 freiwillige FahrerInnen sind für „Elektromobil Eichgraben" im Einsatz und erledigen Fahrtendienste im gesamten Ortsgebiet.

Die Initiative wurde von den Gemeinderäten Ing. Johannes Maschl und Michael Pinnow im September 2015 gegründet. Seit Jänner 2016 läuft „ElektroMobil Eichgraben" beständig in einem erweiterten Probebetrieb und man zeigt sich erfreut über die laufend steigende Mitgliederzahl.

„ElektroMobil Eichgraben" gilt als Erfolgsmodell und Vorzeigeprojekt. Die Nachbargemeinde Pressbaum hat das System ebenfalls erfolgreich eingeführt und sechs weitere Gemeinden bereiten gerade dessen Einführung vor.

Kontakt: Ing. Johannes Maschl, johannes.maschl@evn.at

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT), Ing. Johannes Maschl (Obmann und Gründer Verein Elektromobil Eichgraben), Bernd Sengseis (Österreichischer Städtebund), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident), Frank Weihermüller (Haus der Musik). (c) Katharina Schiffl