ÖGUT-Umweltpreis 2017

Businessart und Lebensart Sonderpreis

© Ingo Pertramer und Hanna Gassner
© Ingo Pertramer und Hanna Gassner

Businessart Sonderpreis

Gassner & Partner Baumanagement GmbH, Wien
PROJEKT: Garden State – Der Markt im Haus

Betonierte, finstere Höfe und ein katastrophaler Bauzustand des Hauses in der Marktgasse 8-10 im 9. Wiener Gemeindebezirk stellten die Ausgangslage des Projekts dar. Erklärtes und vorrangiges Ziel war die thermisch-energetische Sanierung und die Raumschaffung durch Nachverdichtung ohne Verschlechterung der Wohnsituation der 35 WohnungseigentümerInnen. Dies wurde durch neue Räume im Dachgeschoss und attraktive Gartenwohnungen sowie eine intensive Begrünung von Fassade, Innenhöfen und Feuermauern erreicht.

Durch den Einsatz von Passivhauskomponenten, Fassaden-Dämmung, Austausch von Fenstern und Türen, dem teilweisen Einsatz von kontrollierter Wohnraumlüftung etc. konnte der Heizwärmebedarf um 80 % auf Niedrigstenergie-Standard reduziert werden. Zusätzlich wurden alle Wohnungen auf Fernwärme umgestellt und der CO2-Ausstoß um 245 t im Jahr verringert.

Neben dem Wohlfühlfaktor durch die Pflanzen im Innenhof entsteht ein natürlicher Sichtschutz durch Begrünung und alle BewohnerInnen können Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen zum Eigenverbrauch anbauen.

Im Rahmen des Projekts „Garden State" in der Marktgasse gelang es, zusätzlich zur Sanierung auf Niedrigstenergiestandard ein innerstädtisches Grünkonzept zur Stadtbelebung zu entwickeln.

Kontakt: Ing. Robert Gassner, office@gassner-partner.at

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT Generalsekretärin), Christian Brandstätter (Lebensart Verlag), Robert Gassner (Gassner & Partner Baumanagement GmbH), Jürgen Brenner (Gassner & Partner Baumanagement GmbH), Roswitha Reisinger (Lebensart Verlag), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident). (c) Katharina Schiffl
© Udo Felizeter
© Udo Felizeter

Lebensart Sonderpreis

Open Piano for Refugees

Mit dem Projekt „Open Piano for Refugees" gelang es, öffentliche Räume in den verschiedensten Städten zu beleben und die Teilhabe von Minderheiten zu fördern. „Open Piano for Refugees" platziert frei zugängliche Flügel im öffentlichen Raum in Österreich, Deutschland und der Schweiz: Alle dürfen spielen und alle dürfen zuhören. Auf den Flügeln werden zusätzlich Klavier-Konzerte veranstaltet, die vorzugsweise von geflüchteten, aber auch von hiergeborenen MusikerInnen gehalten werden. Dabei können zudem Spenden generiert werden, welche in die „Piano School for Refugees" bzw. ab 2018 in das Musikinstitut „DoReMi" fließen. „Open Piano for Refugees" kreiert über die Musik eine Plattform für Interaktion sowie nonverbale Kommunikation. Mit frei zugänglichen Klavieren im öffentlichen Raum werden Verbindungsbrücken gebaut und eine kreative Möglichkeit geboten, öffentlich mit Mitmenschen zu interagieren. Denn Musik unterscheidet weder zwischen Herkunft, Sprache noch Religion, sondern ist eine globale Sprache, die überall gesprochen und überall verstanden wird. Musik verbindet.

Mit der „Piano School of Refugees" soll geflüchteten Menschen in Kooperation mit dem MZW – Musisches Zentrum Wien die Möglichkeit gegeben werden, wöchentlich zu einem Fixtermin Klavierunterricht zu geben. Derzeit unterrichten zwei Klavierlehrer seit einigen Monaten 16 SchülerInnen. Die SchülerInnen sollen die Open Pianos vermehrt bespielen, bald auch betreuen bzw. schlussendlich möglicherweise in einigen Jahren gar selbst Klavierunterricht an Geflüchtete geben. Das Projekt hilft Berührungsängste in der Bevölkerung abzubauen und bietet eine kreative Interaktionsplattform für die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten.

Kontakt: Udo Felizeter, openpianoforrefugees@gmail.com

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT), Christian Brandstätter (Lebensart Verlag), Udo Felizeter (Open Piano for Refugees), Roswitha Reisinger (Lebensart Verlag), Dr. Rene Alfons Haiden (ÖGUT Präsident). (c) Katharina Schiffl