Screenshot EU-Calc  (c) EU-Calc Team

Projekt

Klimarechner EU-Calculator

Ausgangssituation

Angesichts der voranschreitenden Klimawandels zählt die Minderung bzw. Eingrenzung der Erderwärmung mit all ihren negativen direkten und indirekten Folgen zu einer der größten globalen Herausforderungen. Der Übergang (Transition) zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Gesellschaft erfordert daher ein zwischen den Staatengemeinschaften abgestimmtes, entschiedenes Handeln. Als Voraussetzung dafür müssen die Wege (Handlungsoptionen und Maßnahmen) zur Erreichung der Ziele aufgezeigt und die politischen, sozio-ökonomischen, ökologischen und klimatischen Rahmenbedingungen bzw. Abhängigkeiten und Wechselwirkungen umfassend beurteilt werden.

Ziele

Das Projekt EU Calculator spannt den Rahmen auf, Dekarbonisierungspfade und -szenarien zur Verringerung von CO2-Emissionen auf gesamteuropäischer Ebene abzubilden und die Anforderungen und Auswirkungen, nach Sektoren gegliedert, zuzuordnen. Eine online-basierte, interaktive Plattform ermöglicht dabei, Fragen im Zusammenhang mit der Energieabhängigkeit, der Versorgungssicherheit, der Aufrechterhaltung der Lebensqualität, technischen und sozialen Innovationen oder dem Wirtschaftswachstum zu behandeln. Individuell veränderbare Parameter ermöglichen es dem/der AnwenderIn auf einfache und leicht verständliche Art, international vereinbarte Klimaziele und die damit verbundenen Auswirkungen auf das heutige Energiesystem zu verstehen bzw. das Bewusstsein für Lösungen und Maßnahmen zu schaffen. Der Szenarienrechner ermöglicht dabei auch, Diskussions- und Entscheidungsabläufe im Rahmen von energie- und umweltpolitischen Strategieprozessen zu begleiten und systematisch Entwicklungspfade für die Energiezukunft aufzuzeigen.

Methodische Vorgangsweise, Inhalt

In dem interdisziplinär zusammengesetzten Konsortium, an dem neben der ÖGUT zwölf weitere Forschungspartner aus neun europäischen Ländern beteiligt waren, wurden sowohl technische als auch sozio-ökonomische Fragestellungen im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung des heutigen Energiesystems behandelt und in einem Modell abgebildet. Um die Komplexität zu verringern bzw. unterschiedliche NutzerInnen-Gruppen anzusprechen, unterstützen mehrere Tools und Erklär-Videos die Bedienung und Interpretation bei der Suche nach klimaverträglichen Szenarien.

Während des Projekts wurden auf nationaler sowie auf europäischer Ebene mehrere Beteiligungs-Prozesse initiiert, um gemeinsam mit VertreterInnen europäischer Industrie- und Wirtschaftsverbände, der öffentlichen Verwaltung sowie Umweltorganisationen eine umfassende und integrierte Sichtweise zu entwickeln, die als Grundlage energie- und umweltpolitischer Entscheidungen dient und die erforderliche Transformation begleitet.

Ergebnisse

Mit dem EU Calculator steht auf der Plattform tool.european-calculator.eu ein Open-Source-Modell zur Verfügung, das auf der Grundlage wissenschaftlich abgesicherter Ergebnisse zur Verfügung steht. Während viele wissenschaftliche Modellrechnungen mitunter erst nach vielen Tagen Ergebnisse lieferten und es viel Expertenwissen dafür bedarf, kann mit dem European Calculator schnell recherchiert werden, wie Industrie, Transport und Verkehr, aber auch das Verhalten jedes Einzelnen sich auf Treibhausgas-Emissionen auswirken. Mit dem Tool My2050 (www.my2050.eu) können selbst Laien die detaillierten Simulationsergebnisse erstellen und damit verbundene Konsequenzen nachvollziehen. Zur Unterstützung dienen leicht verständliche Lern-/ Erklärvideos und MOOCs (Massive Open Online Courses), mit denen der Energierechner im eigenen Tempo angewendet werden kann.

Projektbeteiligte

Projektleitung in der ÖGUT:

Hannes Warmuth

ProjektmitarbeiterInnen der ÖGUT:

Stefania Tron, Beatrix Hausner, Bianca Pfefferer, Gina Waibel, Marco Steinlechner

ProjektpartnerInnen:

  • Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (Projektleitung)
  • Imperial College of Science, Technology and Medicine
  • Climact
  • Buildings Performance Institute Europe
  • Kobenhavns Universitet
  • Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne
  • University of East Anglia
  • Pannon
  • Climate Media Factory
  • T6 Ecosystems
  • SeeChangeNet
  • Technische Universität Delft

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