Arbeitskreis
Rückblick: ExpertInnen-Workshop über Dekarbonisierungspfade in der Industrie
Im Rahmen des Horizon 2020-Projekts EU Calculator fand am 10. Juli 2018 ein internationaler Workshop mit ExpertInnen aus Industrie, Forschung und Verwaltung statt. Zentrales Thema waren Dekarboniserungspfade in (energieintensiven) Sektoren wie z.B. Eisen und Stahl, Zement und mineralische Industrie, der chemischen Industrie bzw. der Papier- und Zellstoffindustrie. Vorgestellt und diskutiert wurde das Industrie-Modul des integrierten Energie- und Klimamodells EU Calculator.
10. Juli 2018, 10:30 bis 14:30 Uhr, Wien, Haus der Industrie (mit freundlicher Unterstützung der Industriellenvereinigung Österreich)
Als Keynote Speakerin konnte mit Märtha Rehnberg eine international gefragte Expertin (Member of the High-Level Industrial Roundtable „Industry 2030") gewonnen werden. In ihrer einleitenden Präsentation ging Rehnberg auf die Auswirkungen disruptiver Innovationen anhand geschichtlicher Entwicklungen ein und zeichnete eine Vision der digitalen Zukunft (Industrie 4.0). Neben der Keynote fand unter Beteiligung der beiden Schwester-Projekte INNOPATHS (Prof. Dr. Tadeusz Skoczkowski) und REINVENT (Mariësse van Sluisveld, PhD) eine Q&A Session über methodische Ansätze der beiden Projekte statt. Der projektübergreifende Austausch lieferte über die Diskussion mit ExpertInnen wertvolles Feedback und konstruktive Anregungen u.a. zur methodischen Vorgehensweise.
Die Ergebnisse der Diskussion bzw. Empfehlungen zur Anpassung von Szenario-Annahmen wurden in einem Workshop-Report zusammengefasst und im Modell nachvollziehbar berücksichtigt. Die Diskussion dreht sich im Wesentlichen um die Aufnahme weiterer Materialien (wie. z.B. Glas oder Aluminium), das Potenzial der Elektrifizierung von Herstellungsprozessen (Eisen und Stahl), der Modell-Logik oder dem Entwicklungs- und Innovationspotenzial von Industrietechnologien (Effizienz, Kosten).
Der Konsultationsprozess stellt in dem Projekt einen wichtigen Baustein dar, um die Transparenz der Modellentwicklung und der zugrunde liegenden Annahmen sicherzustellen und das Feedback von Branchen-ExpertInnen nachvollziehbar zu berücksichtigen. Auch die Bekanntmachung und Anwendung des Modells (letztlich umgesetzt als web-basiertes Tool) bei EntscheidungsträgerInnen wurde durch den Prozess forciert.
Hannes Warmuth und Stefania Tron (ÖGUT) präsentierten bei der Veranstaltung das „Industrie-Modul" (als Teil-Modul des EU Calculators), die wissenschaftlich abgesicherten Annahmen sowie erwartete zukünftige Trends und Entwicklungen.