ÖGUT-Umweltpreis 2013

Kategorie "Zukunftsfähiger Materialeinsatz in der Produktion"

  • HAUPTPREIS: Verpackungszentrum Graz, Inh. Susanne Meininger e.U.
    Projekt: Kompostierbare Netzschläuche aus Buchenholzzellulose
  • NOMINIERT: Ass.Prof.in Dr.in Svea Mayer und Prof. Dr. Helmut Clemens, Department Metallkunde und Werkstoffprüfung, Montanuniversität Leoben
    Projekt: Innovativer Hochtemperaturwerkstoff für emissionsarme Antriebssysteme
  • NOMINIERT: Firma NaKu e.U.
    Projekt: Verottbarer NaKu Pflanzenbinder aus natürlichem Kunststoff

Hauptpreis

Verpackungszentrum Graz
Projekt: Kompostierbare Netzschläuche aus Buchenholzzellulose

Urkundenübergabe, v.l.n.r.: Philipp Bodzenta
(Coca-Cola GesmbH, Monika Auer (ÖGUT),
Susanne Meininger (Verpackungszentrum Graz),
Susanne Lontzen (Coca-Cola HBC Austria GmbH)
Pflanzengegerbter Zellulosenetzschlauch. (c) Verpackungszentrum Graz
Pflanzengegerbter Zellulosenetzschlauch
(c) Verpackungszentrum Graz
Mit dem Einsatz kompostierbarer oder kreislauffähiger Verpackungen werden nicht nur fossile Ressourcen wie Erdöl geschont, sondern auch Werkstoffe in den Verkehr gebracht, die biologisch abbaubar sind. Dem VERPACKUNGSZENTRUM GRAZ ist durch die Entwicklung von kompostierbaren Schlauchnetzen aus der Zellulosefaser Lenzing Modal ein Schritt in eine biogene Verpackungszukunft gelungen. Im Dezember 2012 konnte das Produkt erstmals im Supermarktregal von REWE für Ja! Natürlich Bio-Kartoffeln, Bio-Zwiebeln und Bio-Rote Rüben präsentiert werden. 3,2 Tonnen Plastik konnten alleinbei REWE durch die Verpackungsumstellung in diesen Sortimentsbereichen eingespart werden. Für die Biomarken „Zurück zum Ursprung“ und „Natur aktiv“ kommt die Verpackung seit Juni 2013 auch bei HOFER zum Einsatz.

Die kompostierbaren Netzschläuche aus der Zellulosefaser Modal sind ressourcenschonend in der Produktion und umweltfreundlich in der Entsorgung: Das für die Herstellung der Zellulosefaser Modal verwendete Buchenholz fällt bei der Durchforstung heimischer Wälder an. Modal wird ausschließlich in Österreich erzeugt. In einem speziellen Färbeverfahren kann die Modalfaser mit geringem Farbmitteleinsatz gefärbt werden. Darüber hinaus hält das Biogemüse in den atmungsaktiven Naturnetzen 2-3 Tage länger frisch.

Kontakt:
Verpackungszentrum Graz, Inh. Susanne Meininger e.U.
Susanne Meininger
office@vpz.at

Nominiert

Ass.Prof.in Dr.in Svea Mayer und Prof. Dr. Helmut Clemens, Department Metallkunde und Werkstoffprüfung, Montanuniversität Leoben
Projekt: Innovativer Hochtemperaturwerkstoff für emissionsarme Antriebssysteme

Intermetallische Phasen im Titan-Aluminium-Legierungssystem. Grafik. (c) Montanuniversität Leoben

Die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt und Gesellschaft werden immer klarer und drastischer. Besonders der steigende Flug- und Automobilverkehr trägt signifikant zur Verschmutzung der Atmosphäre bei. Effiziente Gegenmaßnahmen sind die Entwicklung von besonders umweltfreundlichen und verbrauchsarmen Flugzeugtriebwerken und Automotoren. Für die Umsetzung ist aber die Bereitstellung von innovativen Hochtemperaturwerkstoffen eine notwendige Voraussetzung.

 Das an der Montanuniversität Leoben entwickelte Werkstoffsystem trägt dazu bei, dass dieses anspruchsvolle wissenschaftlich-technische Ziel erreicht wird. Der neue Werkstoff, der zur Klasse der intermetallischen Titanaluminide (TiAl-Legierungen) zählt, wird für Turbinenschaufeln in fortschrittlichen Flugzeugtriebwerken verwendet. Das Gewicht des neuen TiAl-Werkstoffes beträgt nur die Hälfte der bisher verwendeten Nickel-Basislegierungen, weist bis ca. 800°C aber vergleichbare Eigenschaften auf. Die ersten besonders emissions- und verbrauchsarmen Flugzeugtriebwerke, welche mit Turbinenschaufeln aus dem an der Montanuniversität entwickelten Werkstoff ausgerüstet sind, werden voraussichtlich im Jahr 2015 ihren Flugbetrieb aufnehmen. 

Kontakt:
Department Metallkunde und Werkstoffprüfung
Montanuniversität Leoben 
Ass.Prof.in Dr.in Svea Mayer & Prof. Dr. Helmut Clemens 
helmut.clemens@unileoben.ac.at

Firma NaKu e.U.
Projekt: Verottbarer NaKu Pflanzenbinder aus natürlichem Kunststoff

NaKu-Pflanzenbinder. (c) 2014, Naku e.U.

Weinreben werden üblicherweise mit Drähten und Schnüren an den Haltedrähten befestigt. Diese Tätigkeit ist zeitraubend und damit teuer. In einem Clusterprojekt wurde eine neuartige „Rebklemme“ aus Biokunststoff auf Stärkebasis im Rahmen der Zusammenarbeit der Firma NaKu mit der Fa. Maximilan Hauser entwickelt. Die Klemme zerfällt nach rund zwei Jahren und wird im Boden rückstandsfrei abgebaut.

„Mit unserer einfach anzubringenden Rebklemme haben Winzer nicht nur bei Montage eine klare Zeitersparnis, sondern danach auch keinen Entsorgungsaufwand. Wie bei all unseren Produkten ist uns auch hier wichtig, dass die pflanzliche Rebklemme vollkommen frei von Giftstoffen ist. So können Pflanzenreste direkt mit der Befestigung eingeackert werden ohne die Böden zu belasten“, erklärt Ute Zimmermann, die für die kaufmännische Leitung bei NaKu verantwortlich ist. 

Doch nicht nur die Rebklemme selbst, sondern auch ihr Entstehungsprozess ist nach ökologischen Gesichts-punkten ausgerichtet. „Besonders stolz sind wir darauf, dass sich die gesamte Wertschöpfung des Produkts in einem Umkreis von etwa 100 km abspielt. Vom Wachsen der Pflanze, über die Herstellung des natürlichen Kunststoffs bis hin zur Formgebung der Pflanzenbinder- alles passiert in Niederösterreich.“, so Geschäftsführerin Zimmermann. In Kombination mit dem erneuerbaren Charakter der pflanzlichen Rohstoffe ergibt sich so die besonders klimafreundliche CO2-Bilanz.

Kontakt:
NaKu e.U.
office@naku.at