ÖGUT-Umweltpreis 2011

Kategorie "Nachhaltige Kommune"

  • HAUPTPREIS: Stadtgemeinde St. Veit an der Glan
    Projekt: Sonnenstadt St. Veit
  • NOMINIERT: Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
    Projekt: Cemobil
  • NOMINIERT: Regio L Regionalmanagement für den Bezirk Landeck
    Projekt: Energieautarke Region – Bezirk Landeck

Hauptpreis

Stadtgemeinde St. Veit an der Glan
Projekt: Sonnenstadt St. Veit

Energieautarkie in Kombination mit Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung ist das Ziel des Projekts „Sonnenstadt St. Veit“. St. Veit an der Glan ist schon seit einigen Jahren aktiver Vorreiter im Bereich Erneuerbarer Energien und setzt dabei unterschiedliche Aktivitäten und Maßnahmen wie bspw. die Errichtung des Industrieparks mit Schwerpunkt „erneuerbare Energie“ und der Bau einer großen Biogasanlage. Bereits jetzt gibt es einen hohen Anteil an Sonnenkraftwerken bei privaten Haushalten und Unternehmen. Die bisherigen Entwicklungen und die starke Beteiligung der Bevölkerung bilden die Basis für das zukunftsträchtige Projekt „Sonnenstadt St. Veit“. Geplant ist, eines der größten Photovoltaik-Sonnenkraftwerke Österreichs mit einer Leistung von 1,5 MWp und einer Jahreserzeugung von rund 1,5 Millionen Kilowattstunden zu errichten. In Zusammenarbeit mit dem Energieversorger KELAG wird das Kraftwerk dezentral gebaut – mit mehreren Standorten in und um die Stadt herum. Neben der Energieversorgung und dem Beitrag zum Ziel, bis 2020 als Stadt energieautark zu sein, dient das Kraftwerk als Informationszentrum für die Bevölkerung. Darüber hinaus wurde mit dem Land Kärnten ein E-Mobilitätskonzept entworfen, das die Stadt mit einer umfassenden und alltagstauglichen E-Mobilitätsinfrastruktur ausstatten soll.

Die Stadt St. Veit an der Glan vereint Energieautarkie, Mobilität und Bewusstseinsbildung unter Einbindung der Bevölkerung und wird so zum Vorzeigemodell als nachhaltige Kommune.

Nominiert

Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
Projekt: Cemobil

Klagenfurt setzt mit seinem Projekt „Cemobil“ ein wichtiges Zeichen im Bereich E-Mobilität. Im Zuge dieser Initiative wird ein umfassendes Konzept zur CO2-neutralen E-Mobilität umgesetzt. Dies soll nachhaltig zur Reduktion von Luftschadstoffen beitragen und so eine verbesserte Lebensqualität aber auch eine verstärkte Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung bewirken.

In einem Mehrstufen-Plan soll die E-Infrastruktur in der Stadt Klagenfurt ausgebaut werden, dabei werden insgesamt 66 Elektro-Fahrzeuge (44 PKW, 10 Pedelecs, 10 Scooter, 1 E-Bus und 1 Solarschiff) angeschafft und getestet sowie die dafür notwendige Infrastruktur (100 Elektro-Ladestationen) errichtet.
Ziel ist es den Anteil an E-Fahrzeugen bis 2015 auf mindestens 1.500 Stück in Klagenfurt zu erhöhen und damit eine signifikante Verringerung von Luftschadstoff- und CO2-Emissionen zu erreichen.

Durch die umfassende Einbindung der Bevölkerung mit Hilfe verschiedener Aktionen (verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, Ökostromgutscheine etc.) sowie der Beteiligung von Privaten, Firmen und Institutionen (bspw. beim Ankauf von E-Fahrzeugen) soll das Konzept nachhaltig verankert werden und über die Laufzeit hinaus erfolgreich sein.

Regio L Regionalmanagement für den Bezirk Landeck
Projekt: Energieautarke Region – Bezirk Landeck

Der Bezirk Landeck umfasst 30 Gemeinden und eine Fläche von 159.500 ha, die ein hohes Potenzial an erneuerbaren Energieträgern aufweist. Dabei ist die Wasserkraftnutzung ein wesentlicher Teil und erfolgt derzeit durch zwei Großwasserkraftanlagen und 66 Kleinwasserkraftwerke. Die Jahreserzeugung beträgt ca. 863 GWh/a und deckt den lokalen Bedarf mehrfach. Das im Zeitraum 2011 erarbeitete Umsetzungskonzept im Zuge des „Energieleitbild Landeck 2008 – 2020“ beinhaltet Maßnahmen aus allen energierelevanten Bereichen mit folgenden Zielen:

  • Senkung des Energieeinsatzes im Bezirk Landeck um 20 %
  • Abdeckung des Energiebedarfes im Bereich Strom- und Wärmeversorgung zu 100 % aus erneuerbaren Energieträgern
  • bestmögliche Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie zur Versorgungs‐ und Krisensicherheit

Durch die Einbindung aller 30 Gemeinden und der jeweiligen Kammern, Sozial- und Tourismusverbände sowie der Wirtschafts- und Gewerbebetreibenden und Privaten können neben der Erreichung der gesetzten Ziele auch eine aktive Vernetzung und Bewusstseinsbildung erzielt werden. Im Rahmen dieses Projektes stehen nicht unbedingt die gesetzten Maßnahmen im Vordergrund, sondern dass alle Aktivitäten im Rahmen einer in der Region abgestimmten Entwicklungsstrategie für 30 Gemeinden gesamthaft koordiniert und umgesetzt werden.

Durch das hohe Tourismusaufkommen in der Region Landeck ist für eine erfolgreiche und breite Vorbildwirkung der Aktivitäten und Maßnahmen gesorgt.