ÖGUT-Umweltpreis 2010

Kategorie „Monika Polster-Sonderpreis für betrieblichen Umweltschutz“: Großunternehmen

  • HAUPTPREIS: REWE International AG
    Projekt: Green Building – Auf dem Weg zur Null-Energie-Filiale
  • NOMINIERT: Fronius International GmbH
    Projekt: Energieautonome Revitalisierung Fronius Vertriebsstandort Wels
  • NOMINIERT: Miba Sinter Austria GmbH
    Projekt: Greener Production bei Sinter Austria GmbH

Hauptpreis

REWE International AG
Projekt: Green Building – Auf dem Weg zur Null-Energie-Filiale

In Zeiten immer schnelleren Wachstums und der Ressourcenverknappung muss es Ziel sein, Wachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. In diesem Sinne arbeitet REWE International AG schon seit Jahren an einer gesamtheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie, die alle Bereiche des Unternehmens mit einbezieht und sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2015 30 % der CO2-Emissionen (Basisjahr 2006) einzusparen.

Bei diesem Projekt liegt der Schwerpunkt im Bereich Infrastruktur und nachhaltiger Gebäudetechnik („Green Buildings“). Ziel ist es, die Umweltbelastungen so gering wie möglich zu halten bzw. aktiv zu reduzieren. In klassischen Supermärkten gelten Kühlung und Beleuchtung als die größten Energieverbraucher, die zusammen für ca. 75 % des Energieverbrauchs verantwortlich sind. Optimierte Kälteanlagen, Nutzung der Abwärme, innovative Türkonstruktionen und Glastüren vor den Kühlregalen erzielten erhebliche Energieeinsparungen. Zusätzlich wurden der Umstieg auf Grünstrom aus österreichischer Wasserkraft, energiesparende Beleuchtungskonzepte und verschiedene Maßnahmen in der Logistik und im Fuhrparkmanagement realisiert.

Mittlerweile entsprechen mehr als 320 Filialen den Green Building-Anforderungen der Europäischen Union und die REWE International AG verpflichtet sich im Rahmen der Green Building Corporate-Partnerschaft, diese Standards auch in Zukunft einzuhalten.

Die „Null-Energie-Filiale“ ist noch eine Vision, wird aber konsequent weiterverfolgt. Im Rahmen ausgewählter Pilotprojekte werden neue Ansätze, Ideen und Technologien getestet und weiter entwickelt.

Nominiert

Fronius International GmbH
Projekt: Energieautonome Revitalisierung Fronius Vertriebsstandort Wels

Zur Absicherung der weiteren Unternehmensentwicklung wurde von Fronius International ein ehemaliges Industriequartier im Welser Bahnhofsviertel mit der Zielsetzung erworben, dieses schrittweise einer Neunutzung als globaler Vertriebsstandort zu entwickeln.

Im Zuge des Umbaus bzw. der Adaption der Räumlichkeiten stand neben der Büronutzung auch eine zeitgemäße, energieeffiziente Sanierung des Gebäudebestandes mit besonderem Augenmerk auf den Einsatz von erneuerbaren Energien und CO2-Neutralität bei der Deckung des Heiz- und Kühlenergiebedarfs im Vordergrund.

Durch Kombination unterschiedlichster Maßnahmen gelang es, einen repräsentativen Gebäudekomplex zu schaffen, sowohl hinsichtlich des Erscheinungsbild des Standortes (historisch fachgerechte Sanierung des Backsteinbaus), als auch im Hinblick auf NutzerInnenkomfort, Standortnutzungsqualität und CO2-Neutralität.

Der Aspekt der Nachhaltigkeit spiegelt sich so auf allen Ebenen (ökologisch, wirtschaftlich und sozial) wider und bringt Vorteile für das Unternehmen, die MitarbeiterInnen und die Region. Darüber hinaus ist das Vorhaben ein Leuchtturm-Projekt und damit Vorbild für zukünftige energieautonome Generalsanierungen von innerstädtischen Industriequartieren.

Miba Sinter Austria GmbH
Projekt: Greener Production bei Sinter Austria GmbH

Miba hat es sich in Wahrnehmung der ökologischen Verantwortung, aber auch im Hinblick auf unternehmerischen Nutzen, zum Ziel gesetzt, Schritte in Richtung einer nachhaltigen Produktion zu setzen. Das bedeutete, verwendete Verfahren und Prozesse zu analysieren, neu zu beurteilen und in Bezug auf Ressourcenschonung und Energieersparnis zu adaptieren bzw. auch zu ersetzen.

Die gesetzten Maßnahmen umfassten den Einsatz neuer Verfahren und Technologien, die z.T im Unternehmen entwickelt wurden oder erstmals in diesem Bereich zum Einsatz kamen (zB Schmiertechnologie von Sinterformteilen, Ultraschall statt Biozid), die Adaptierung von Rezepturen, die Optimierung von Verfahren und betrieblichen Abläufen bis hin zu innovativen Energieeffizienzmaßnahmen (Nachtkältenutzung per Kühlturm, Nachverbrennungen). Damit gelang es, in unterschiedlichsten Bereichen eine win-win-Situation von Ressourcen- und Kosteneinsparungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Umweltaspekte herzustellen.

Viele Maßnahmen ersetzten dabei klassische End-of-pipe-Technologien, einige waren das Ergebnis von Verbesserungsvorschlägen der MitarbeiterInnen. Insgesamt kennzeichnet das Projekt ein hoher Grad an Innovation und Engagement.