ÖGUT-Umweltpreis 2010

Kategorie „Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement“

  • HAUPTPREIS: Das junge Get Active-Team 2010
    Projekt: Erstes Get Active-Jugendforum für eine nachhaltige Welt
  • NOMINIERT: Walt und Jane Schwarz
    Projekt: MUP-Forum Mariazellerland 
  • NOMINIERT: Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 11. Bezirk, Fa. kon-text im Auftrag der MA 25 – Stadterneuerung und Prüfstelle für Wohnhäuser
    Projekt: Mehrwert Sanierungsinitiative Simmering

Hauptpreis

Das junge Get Active-Team 2010
Projekt: Erstes Get Active-Jugendforum für eine nachhaltige Welt

Ein junges Team von sieben Personen im Alter von 17 bis 27 Jahren stellte sich der Herausforderung, ein Forum zu gründen, das Jugendlichen Raum für persönliche Entwicklung, gegenseitige Unterstützung und co-kreative Prozesse bietet, um sie zu befähigen, aktiv die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft mitzugestalten. Das Format der Initiative sollte die Entwicklung individueller Ideen erlauben, die von den TeilnehmerInnen nach der Veranstaltung eigeninitiativ verfolgt werden können.

Das Projekt bestand in der Durchführung einer Veranstaltung zum Thema Nachhaltige Entwicklung, die die bekannten Pfade von Sommerakademien, Kongressen und Symposien verlassen sollte, deren Charakter von den OrganisatorInnen eher als statisch, informations- und top-down-lastig empfunden werden.

Im Zuge des Projektes wurde ein einwöchiges Jugendforum mit interaktiven Inhalten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern organisiert. Mit Hilfe von großem Engagement der Beteiligten und der Unterstützung durch Medien, regionale Organisationen und des Landes Steiermark wurde ein Raum geschaffen, der junge Menschen ermutigt, sich als regionale BotschafterInnen für eine nachhaltige Welt zu engagieren und auch über den Workshop hinaus nachhaltige Projekte anzuregen und zu unterstützen. Alle Aktivitäten wurden interaktiv und auf Augenhöhe gesetzt. So wurde der erwünschte Mobilisierungseffekt erzielt, der unter anderem am Entstehen konkreter Projekte und Ideen ablesbar ist, die teilweise bereits umgesetzt wurden.

Nominiert

Walt und Jane Schwarz
Projekt: MUP-Forum Mariazellerland 

MUP steht für „Menschen, Umwelt und Perspektiven“ und verfolgt das Ziel, die natürliche Umwelt und die Werte der Region Mariazeller Land für ihre Bevölkerung zu stärken und nachhaltig zu gestalten. Gemeinsam mit den BürgerInnen wurde das Projekt MUP Forum ins Leben gerufen und dient dem Informationsaustausch zwischen Gemeindeverantwortlichen und regionalen AkteurInnen aus Wirtschaft, Handel und Gewerbe unter starker Einbindung der Bevölkerung.

Der Verein entwickelte ein Leitbild, das bewusstes und nachhaltiges, lokales und regionales Handeln verankern soll mit dem Ziel, die Region für die heutige und zukünftige Generationen zu stärken und zu sichern.

Der Verein agiert vorwiegend als Dachorganisation und initiiert Projekte in unterschiedlichen Teilbereichen und Thematiken (Klimadialog Mariazeller Land, Klimabündnis Österreich, eine Schul-/Lerninitative, ein MUP-Newsletter, Klimadialog-Stammtische etc.). Viele Projekte, wie die Errichtung des ersten europäischen Innovationszentrum oder die Durchführung von „MUP“- Workshops für Kinder und Jugendliche, sind noch geplant.

Mit Hilfe dieses Engagements und der Einbindung der verschiedenen AkteurInnen setzt „MUP“ Schritte gegen die starke Abwanderung, eine überdurchschnittliche Überalterung und die damit verknüpfte Gefährdung von Einrichtungen und Strukturen der Region.

Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 11. Bezirk, Fa. kon-text im Auftrag der MA 25 – Stadterneuerung und Prüfstelle für Wohnhäuser
Projekt: Mehrwert Sanierungsinitiative Simmering

Beim Projekt „Mehrwert Sanierungsinitiative“ verfolgten die Gebietsbetreuung Stadterneuerung und der wohnfonds_wien in den Jahren 2009 und 2010 das Ziel, zusammen mit weiteren PartnerInnen Verbesserungen für die BewohnerInnen und lokalen Gewerbetreibenden im Schneiderviertel zu erzielen. In Zusammenarbeit mit den Beteiligten wurde die Sanierungstätigkeit im Gebiet angeregt und ein breites Spektrum von Menschen vor Ort – davon viele junge Leute und viele mit migrantischem Hintergrund – aktiv in das Geschehen eingebunden.

Mit vielen unterschiedlichen, auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmten Aktivitäten und Beteiligungsmöglichkeiten (Workshops, Interviews, Grätzelspaziergänge, Info-Schanigarten, temporäre Interventionen) und zielgruppenadäquater Ansprache (Mehrsprachigkeit, aufsuchende Aktivierung) wurde eine breite Diskussion über die Potenziale des Gebietes hergestellt und über längere Zeit am Leben erhalten.

Die erfolgreiche Einbindung aller Zielgruppen zeitigte positive Auswirkungen im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit. Darüber hinaus konnte längerfristig die Lebensqualität und die Akzeptanz der BewohnerInnen erhöht werden. Durch die Öffentlichkeits- und Informationsarbeit wurde die Sanierungsinitiative Simmering zum Vorzeigeprojekt für Partizipation.