Medieninformation

ÖGUT-Umweltpreis für herausragende soziale und technische Innovationen vergeben!

ÖGUT-Präsidentin Andrea Reithmayer begrüßte rund 180 Besucher:innen aus Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zur Vergabe des 36. ÖGUT-Umweltpreises und zum ÖGUT-Jahresempfang. „Die Welt steht vor der Herausforderung, eine positive Zukunft als Antwort auf die Klimakrise zu entwerfen und diesen Entwurf schnell in konkretes Handeln zu übersetzen," betonte Reithmayer und ist überzeugt, dass „Veränderung aus der Mitte der Gesellschaft kommen muss – es braucht 'all together now´", so Andrea Reithmayer.

In ihrer Videobotschaft unterstrich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Notwendigkeit, für die Bewältigung der Klimakrise oder der Ressourcenübernutzung auf interdisziplinäre Lösungen zu setzen – systemisch, sektoren- und branchenübergreifend. Sie erinnerte dabei an den Gründungsauftrag der ÖGUT: „Kooperation, Abstimmung, sich mit fremden Sichtweisen auseinanderzusetzen – das ist in der DNA der ÖGUT festgeschrieben und wir als BMK dürfen diese multidimensionale Arbeitsweise bereits in vielen Bereichen nutzen".

ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer gratulierte den Nominierten und Preisträger:innen und bedankte sich bei allen, die Projekte beim Umweltpreis eingereicht haben. „Wir brauchen Vorreiter:innen und Best Practices in Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Gesellschaft. UND wir brauchen jede:n einzelne:n, damit Innovationen, Know-how und Vorbilder in der Praxis breit wirksam werden können."

Im Fokus-Talk auf der Bühne gingen drei Mitglieder des Klimarats der Bürger und Bürgerinnen - Edith Siebenstich, Scarlett Voit und Werner Fischer- im Interview mit Roswitha Reisinger der Frage nach, was nötig ist, damit viele unterschiedliche Menschen zu einem zukunftsweisenden Ergebnis kommen. So wie das beim Klimarat der Fall war. Die Klimarät:innen hoben vor allem die Bedeutung des "Dialogs auf Augenhöhe" und die respektvolle Atmosphäre hervor, die den Klimarat geprägt haben. Unter diesen Voraussetzungen werde Klimaschutz nicht mehr als Zumutung empfunden, sondern als Herausforderung, die man gerne annimmt. Veränderung aus der Mitte der Gesellschaft wird möglich, wenn man einander vertrauen kann und sich gegenseitig auch etwas zutraut.

Ausführliche Informationen zu den Nominierten und Preisträger:innen

Der ÖGUT-Umweltpreis 2022 – die Preisträger:innen

Drei unabhängige Expert:innen-Jurys aus Wirtschaft, Verwaltung und Umwelt wählten aus 138 Einreichungen die Preisträger:innen in sechs Kategorien:

Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik"

Die angewandte umweltbezogene Forschung und Technologieentwicklung kann von Diversität enorm profitieren. Diverse Teams auf allen Ebenen erzeugen bessere, resilientere Lösungen – auch im Bereich der Nachhaltigkeit! Der ÖGUT-Umweltpreis für „Frauen in der Umwelttechnik" wird an Expertinnen in Österreich vergeben, die Role Models für Karrieren in diesem Bereich sind.

Preisträgerin ist DIin Magdalena Teufner-Kabas, MSc (Geschäftsführende Partnerin kleinkraft OG)

Magdalena Teufner-Kabas arbeitet als geschäftsführende Partnerin in dem von ihr 2015 gegründeten Ingenieursbüro kleinkraft OG im Bereich Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeits-Reporting. Ihre Arbeit reicht dabei unter anderem von der Abwärmenutzung mit Wärmerückgewinnungen, Kälteanlagen und Dampferzeugung bis hin zur Optimierung von spezifischen Produktionsprozessen. Gemeinsam mit ihren Kund:innen, die hauptsächlich produzierende Industriebetriebe sind, trägt sie so zur Energiewende bei. Anfang 2023 hat sie ein Patent für ein Verfahren im Bereich der Nutzung von CO2 zur Produktion von Chemikalien eingereicht.

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Nominiert waren außerdem DIin Elena Just-Moczygemba (Holding Graz - Kommunale Dienstleistungen GmbH) und Dr.in Elisa Mayrhofer (OFI Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik)

Das Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gestellt.

Kategorie „Nachhaltige Kommune"

Preisträgerin ist die Marktgemeinde Fels am Wagram mit ihrem umfassenden Energie- und Umweltprogramm.

Die Jury war beeindruckt, wie langfristig, vielfältig und auf verschiedensten Ebenen die Gemeinde konsequent Klima- und Bodenschutz verfolgt. Sie hob in der Begründung besonders die Änderungen im Flächenwidmungsplan und die PV-Fläche am Deponierand hervor, wodurch 82 % des Gemeindegebiets Freifläche sind. Außerdem überzeugte auch die stetige Einbindung der Bevölkerung, u.a. durch Information, Bürger:innenbeteiligung, Energiegemeinschaften und die unbürokratische Förderung von privaten Klimaschutzmaßnahmen.

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Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Österreichischen Städtebund zur Verfügung gestellt.

Kategorie „Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement"

Zwei Projekte freuen sich über Preise in dieser Kategorie.

Das Bündnis „Lobau bleibt" gewann mit „Lobau bleibt" in der Kategorie „zivilgesellschaftliches Engagement (bottom-up)"

Die Jury begründete die Entscheidung damit, dass die Initiative „Lobau bleibt" den Anstoß für eine breite Diskussion rund um die Mobilitätswende geschaffen hat. „Hervorzuheben ist der Erfolg bei der Aktivierung und die große Öffentlichkeitswirksamkeit der Initiative. Gleichzeitig liegt ein starker Fokus auf Diversität und Inklusion. „Lobau bleibt" war bereits letztes Jahr für den ÖGUT-Umweltpreis nominiert. Die nochmalige Nominierung gründet auf der Tatsache, dass es seither eine wesentliche Weiterentwicklung und nachhaltige Verankerung der Bewegung gab", so die Jury.

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Der Preis für „Partizipation (top-down)" geht an die Stadtgemeinde Gmunden für die Klimastrategie Gmunden 2023

Die Jury überzeugte die Verbindung von bottom-up und top-down Maßnahmen und die Verbindlichkeit der Klimastrategie. Auch die Art und Weise, mit der Gmunden auf die gesellschaftliche Herausforderung und eine Protestbewegung „von unten" reagiert, war Grund für die Nominierung. Damit kann die Stadt Gmunden für andere Gemeinden eine Vorbildrolle einnehmen.

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Die Preisgelder in der Höhe von je 2.500 Euro wurden vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.

Kategorie „Mit Forschung und Innovation zur Kreislaufwirtschaft"

Den ÖGUT-Umweltpreis in der Kategorie „Mit Forschung & Innovation zur Kreislaufwirtschaft" gewann das Kompetenzzentrum Holz GmbH für SusBind.

Im Projekt SUSBIND wurde ein bio-basierter Fructose-HMF-BHT-Klebstoff für Möbelspanplatten entwickelt, der das herkömmliche formaldehydbasierte Bindemittel ersetzen kann. Insbesondere die gute industrielle Einsatzbarkeit und Integration in laufende Prozesse sowie die relevanten Produktionsmengen konnten die Jury überzeugen. „Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Bioökonomie, Green Chemistry und zu einer risikominimierten Kreislaufwirtschaft", so die Jury.

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Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gestellt.

Kategorie „Klimaneutrale Stadt"

WBV-GPA, Schöberl&Pöll GmbH gewannen mit „1140 Wien, Käthe-Dorsch-Gasse 17: 100 % erneuerbare Wärme- und Kälteversorgung im sozialen Wohnbau".

Das Projekt bietet eine Gesamtlösung an, um auch großvolumige Gebäude klimaneutral mit Wärme und Kälte zu versorgen. Es ist ein Leuchtturmprojekt und bietet ein hohes Verwertungspotenzial für Bauträger:innen, Bauunternehmer:innen oder Planungsbüros. Die Jury hob die intelligente Systemintegration innovativer Komponenten zur Gesamtlösung in ihrer Begründung hervor, die insbesondere auch für großvolumige Wohnbauten geeignet sind. Ganz besonders betonte die Jury auch, dass dieses Projekt eine Antwort auf DIE große städtische Herausforderung „Raus aus Gas" liefert.

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Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.

Kategorie „World without waste"

Mit den nachhaltige Kühlversandverpackung aus recyceltem Altpapier konnte die SUPASO GmbH die Jury überzeugen.
Für die gängigen Isolierverpackungen für den Frischeverband werden bisher entweder Styroporboxen (EPS, XPS) oder beschichtete Materialen verwendet, die schwer oder gar nicht recycelt werden können. SUPASO hat hier einen Ausweg gefunden und sowohl eine nachhaltige Verpackungslösung aus recyceltem Altpapier als auch eine Prototypenanlage als Machine-as-a-Service-Modell entwickelt. Die Jury war neben den innovativen Versandverpackungen auch vom Machine-as-a-Service-Modell begeistert. Weiters überzeugte die Jury auch der potenziell große Anwendungsbereich nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für pharmazeutische Erzeugnisse und andere temperaturempfindliche Waren.

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Das Preisgeld von 2.000 Euro wurde von Coca-Cola Österreich Verfügung gestellt.

Sonderpreise der Magazine BUSINESSART und LEBENSART

Alle Einreichungen gingen auch an den Start für die Auszeichnung mit den Sonderpreisen LEBENSART und BUSINESSART, dotiert mit einem Medienpaket der beiden renommierten Nachhaltigkeitsmagazine.

Den BUSINESSART-Sonderpreis bekommt Ermafa Environmental Technologies GmbH für REDREC, einem Verfahren zur Gewinnung von Eisen(III)-Oxid und Aluminiumoxid aus Rotschlamm. Somit können diese Stoffe wieder nutzbar gemacht und in den Kreislauf zurückgeführt werden.

LEBENSART zeichnete dieses Jahr gleich zwei Preisträger:innen aus:

BUSINESSART/LEBENSART stellen für die Sonderpreise ein Medienpaket zur Verfügung.

Ausführliche Informationen zu den Nominierten und Preisträger:innen

ÖGUT Jahresempfang als ÖKO Event zertifiziert

Der ÖGUT Jahresempfang 2023 ergab ein CO2-Äquivalent von 2.769 kg. Die ÖGUT unterstützt damit ein Klimaschutzprojekt mit Zusatzengagement. Durch diese Kombination tragen wir zur Finanzierung des zertifizierten Klimaschutzprojekts „Saubere Sonnenenergie für drei indische Bundesstaaten" bei und unterstützen den Naturschutz in Österreich (im Naturpark Karwendel) über climatepartner.com.

Fotomaterial und nähere Informationen zu den nominierten Projekten und Preisträger:innen zum Download.

Rückfragehinweis:

Julia Petschinka, ÖGUT,
Tel: 01/3156393-34
E-Mail: Julia.petschinka@oegut.at

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