ÖGUT-Umweltpreis 2022

Sonderpreis LEBENSART

Alle Einreichungen gehen auch an den Start für die Auszeichnung mit den Sonderpreisen LEBENSART und BUSINESSART, dotiert mit einem Medienpaket der beiden renommierten Nachhaltigkeitsmagazine.

© VOGUS

Zentralisierung im mehrgeschoßigen Wohnbau (HOB GmbH)

Rund ein Drittel aller Treibhausgasemissionen in Wien kommt aus dem Gebäudesektor, davon stammen etwa 90% von Gasheizungen. Etwa 400.000 der rund 950.000 Wiener Haushalte sind mit Einzelheizungen, meist Gaskombithermen, ausgestattet, deren Tausch in Wien ein enormes Potenzial zum Erreichen der Klimaziele bringt. Nicht für alle Wohnungen in Wien ist aus technischer und ökonomischer Sicht ein Anschluss an das Fernwärmenetz möglich. Es braucht daher kostengünstige und praktikable Alternativen. Die HOB GmbH hat neue Alternativen für den mehrgeschoßigen Wohnbau entwickelt.

Das Grundprinzip liegt in der Trennung zwischen Heiz- und Warmwasseraufbereitung.
Das Heizwasser wird über einen zentralen Punkt im Gebäude, dem Heizhaus im Dachbereich, auf die einzelnen Wohnungen verteilt. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt dezentral über E-Boiler, die z.B. in Verbindung mit Photovoltaik im Sinne von „Power2 Heat" genutzt werden können.

Die Zentralisierung des Heizwassers umfasst im Wesentlichen diese Schritte:

  • Ein Heizhaus wird im Dachbereich errichtet. Dafür müssen im Vorfeld brandschutzrechtliche und arbeitsrechtliche Maßnahmen berücksichtigt werden.
  • Die Leitungsführung vom Heizhaus zu den Wohnungen erfolgt mit flexiblen Alu-Verbund-Rohren über bestehende, ruhende Kamine.
  • Die bestehende Einzelgastherme in der Wohnung wird danach demontiert und gegen einen Warmwasserboiler ausgetauscht. Die Leitungen des Boilers werden an das Warmwassernetz angeschlossen. Für die Heizung werden die Alu-Verbund-Rohre vom Dachboden durch die ruhenden Kamine in die Wohnung gezogen und an das bestehende Heizungsnetz angeschlossen.
  • Sowohl Fernwärme, Wärmepumpen bzw. andere fossilfreie Brennstoffe sind als Energieträger möglich. Bis zum tatsächlichen Anschluss sind Zwischenlösungen mit Gasbetrieb möglich. Ist einmal der zentrale Knotenpunkt im Dachbereich errichtet, ist der Anschluss an die Wohnungen grundsätzlich jederzeit möglich.

Bereits über 25 Objekte zentralisiert
Im Verbund der Sozialbau AG konnten durch die HOB GmbH bereits mehr als 25 Objekte zentralisiert werden. Hier werden die Wohnungen sukzessive an das zentrale Heizwärmenetz angeschlossen. Für 2023 sind bereits weitere 20 Objekte geplant bzw. vorbereitet.

Erfahrungsberichte, Kostenkalkulation und Planungstools online
Für den Umstieg der über 400.000 noch bestehenden Gaseinzelthermen benötigt es eine Menge Fachkräfte. Die HOB GmbH will daher andere Installateur:innen, Wohnbauträger, Planungsbüros und Bewohner:innen davon überzeugen, dass der Umstieg auf fossilfreie Energieträger weder schwierig noch teuer sein muss. Die HOB GmbH stellt daher sämtliches Know-How inkl. Planungstools und Kostenkalkulation für jeden zur Verfügung: www.hob.at/heizen. Dazu gehören auch Schritt-für-Schritt-Videos.

v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Michaela Reisinger (Lebensart Verlag), Michael Müller, Ernst Bach (Hausservice Objektbewirtschaftungs GmbH), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). © Katharina Schiffl
v.l.n.r.: Monika Auer (ÖGUT-Generalsekretärin), Michaela Reisinger (Lebensart Verlag), Michael Müller, Ernst Bach (Hausservice Objektbewirtschaftungs GmbH), Andrea Reithmayer (ÖGUT-Präsidentin). © Katharina Schiffl