ÖGUT-Umweltpreis 2015

Zukunftsfähiger Materialeinsatz in der Produktion

  • PREISTRÄGER: NaKu e.U, DI Mag. Johann Zimmermann
    Projekt: Kunststoffprodukte aus Sonnenblumenabfällen
  • NOMINIERUNG: BIPA Parfümerien GmbH
    Projekt: bi good umweltfreundliche Nachfüllkapseln
  • NOMINIERUNG: Think Schuhwerk GmbH
    Projekt: Think! CHILLI Schnürer in schwarz - Der erste Schuh mit Österreichischem Umweltzeichen

PREISTRÄGER: NaKu e.U, DI Mag. Johann Zimmermann
PROJEKT: Kunststoffprodukte aus Sonnenblumenabfällen

Preisträger Zukunftsfähiger Materialeinsatz in der Produktion
Susanne Lontzen (Coca-Cola HellenicAustria), Melanie Erd, DI Mag. Johannes Zimmermann, Mag.a Ute Zimmermann (NaKu e.U.), Dr. Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT). © Katharina Schiffl

Kunststoff ist der Werkstoff der letzten 50 Jahre und wird auch in den nächsten 50 Jahren eine ganz dominierende Rolle unter den Werkstoffen einnehmen. Als eine große Weiterentwicklung der letzten Jahre im Bereich der Kunststoffverarbeitung gelten Biopolymere. Sie eröffnen die Möglichkeit, in Zukunft Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zu erzeugen. Diese neue Kunststoffgattung ist durch ihre biologische Abbaubarkeit und den geringeren CO2 Abdruck ein wertvoller Beitrag für die Umwelt. Allerdings wird daran kritisiert, dass Nahrungsmittel wie Stärke oder Zucker zur Herstellung der Polymere verwendet werden.

In mehr als vierjähriger Forschungsarbeit entwickelte die niederösterreichische Firma NaKu aus dem Abfall von Sonnenblumenschalen und Milchsäure einen natürlichen Kunststoff. Ziel war es, aus einem Abfall der Lebensmittelindustrie, der in großen Mengen anfällt, und der sich nicht einmal mehr als Viehfutter verwenden lässt, Gebrauchsgegenstände wie Messeaufsteller oder Ladenausstattungen herzustellen.
Dieser neue Werkstoff besteht zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen und ist sehr vielseitig einsetzbar (Gehäuse, Behälter, Profile etc.). Der Anteil der Substanzen, die mit Nahrungsmitteln in Konkurrenz stehen könnten, wurde mit einem Anteil von bis zu 60% durch den ehemaligen Abfallstoff Sonnenblumenschalen ersetzt.

Sonnenblumendisplay © NaKu e.U.

NaKu vertreibt den fertigen Rohstoff und bietet als Innovationsbringer auch das Know How an, damit diese Technologie allen Kunststoffbetrieben für ihr Produktportfolio zur Verfügung steht. 
End of Life: Das Sonnenblumenmaterial lässt sich wie herkömmlicher Kunststoff über den Hausmüll und über  Verbrennung entsorgen. Auch die vollkommene Recyclierbarkeit als ressourcenschonenderes End of Life Scenario  bei gleichbleibenden Materialeigenschaften ist möglich. Darüber hinaus ist das Material bioabbaubar, also auch kompostierbar.

Kontakt: 
NaKu e.U 
Viktor Kaplan Strasse 2
2700 Wr. Neustadt
www.naku.at
DI Mag. Johann Zimmermann, johann.zimmermann@naku.at

 

NOMINIERUNG: BIPA Parfümerien GmbH
PROJEKT: bi good umweltfreundliche Nachfüllkapseln

Nominierung Zukunftsfähiger Materialeinsatz
Marina Kotnik, Corinna Dungel (BIPA Parfümerien GmbH), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT). © Katharina Schiffl

Die Abfalllmengen zeigen eine steigende Tendenz in Österreich. Bei Verpackungsmüll liegen die Gründe im veränderten Einkaufsverhalten: Beispielsweise boomt der Onlineversand, und die steigende Zahl der Single-Haushalte kauft kleinere Mengen ein.

bi good umweltfreundliche Nachfüllkapseln sind die neue Innovation im Reinigungsbereich im österreichischen Drogeriefachhandel. Mit den Nachfüllkapseln für den bi good Bad- und Glasreiniger können die Reiniger-Flaschen immer wieder verwendet werden. Das spart Verpackungsmaterial. Wie funktioniert das? Die leere Originalflasche wird mit Leitungswasser befüllt, die Nachfüllkapsel auf die Flasche gedreht, kurz geschüttelt, damit sich das Konzentrat aus der Kapsel mit dem Wasser vermischt – und der Reiniger kann wie gewohnt verwendet werden.

© Gerhard Wasserbauer für BIPA

BIPA verfolgt mit bi good einen ganzheitlichen Ansatz. Dieser reicht von der Beschaffung der Rohstoffe, über die Produktion und die Produktanwendung bis hin zur Entsorgung der Verpackungen. Es stehen sowohl die Produkte als auch die Verpackungen im Zeichen der Umweltverträglichkeit.  Dieses System spart 80% an Verpackungsmaterial im Vergleich zu einer herkömmlichen Reinigerflasche. Auch die Kartonverpackung der Nachfüllkapsel besteht aus 100% Recycelmaterial. Damit wird nicht nur die Möglichkeit geschaffen bereits gekaufte Reinigerflaschen wieder zu verwenden, sondern auch beim Transport gespart: Pro Palette kann so die neunfache Menge an Reinigungsmittel in eine BIPA Filiale geliefert werden! Es ist geplant, dieses Verpackungssystem auf weitere bi good-Reiniger auszubauen.

Kontakt: 
BIPA Parfümerien GmbH
Industriezentrum NÖ-Süd, Str. 3, Objekt 16,
2355 Wiener Neudorf
www.bipa.at

 

NOMINIERUNG: Think Schuhwerk GmbH
PROJEKT: Think! CHILLI Schnürer in schwarz - Der erste Schuh mit Österreichischem Umweltzeichen

Nominierung Zukunftsfähiger Materialeinsatz
Walter Breuer, Andreas Kainz (Think Schuhwerk GmbH), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT). © Katharina Schiffl

Neun von zehn Schuhen werden derzeit in Asien produziert. Unter welchen Umwelt- und Arbeitsbedingungen ist nicht immer bekannt.

Die Produktion von nachhaltigen Schuhen, die sowohl auf soziale als auch auf Umweltstandards Rücksicht nimmt, ist für Schuhhersteller eine große Herausforderung. Die in Oberösterreich ansässige Think Schuhwerk GmbH beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der nachhaltigen Produktion von Schuhen. Nachdem das Österreichische Umweltzeichen die Kriterien für nachhaltig produzierte Schuhe 2014 definiert hat, stellte sich die Think Schuhwerkt GmbH, als erster Schuhhersteller in Österreich, der Herausforderung diese extrem strengen Kriterien (strenger als die des deutschen Umweltsiegels „Blauer Engel“) einzuhalten. Besonders hervorzuheben ist die absolute Chromfreiheit des Leders und eine sozial verträgliche und faire Herstellung.

© Think Schuhwerk GmbH

Think! hat nun als erster Schuhhersteller für den schwarzen CHILLI Schnürer das Österreichische Umweltzeichen (UZ65) erhalten. Um alle Anforderungen dafür zu erfüllen, wurde jedes einzelne verwendete Material und jeder Lieferant auf die Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Schuhe von unabhängigen Prüfinstituten geprüft.  Dafür wurde jeder einzelne Schritt im Produktprozess des CHILLI Schnürers, von der Quelle der Materialen, über die ressourcenschonende und sozial verträgliche Herstellung und den Transport bis zur Produktpflege und Konsumenteninformation den Nachhaltigkeitskriterien des Österreichischen Umweltzeichens gegenübergestellt. Die Erfahrungen, die im Zuge der Zertifizierung des Think! CHILLI Schnürers gemacht wurden, fließen in die Entwicklung und Produktion neuer Think! Modelle und Kollektionen ein.

Kontakt: 
Think Schuhwerk GmbH
Hauptstraße 35
4794 Kopfing 
www.thinkshoes.com