ÖGUT-Umweltpreis 2015

Nachhaltige Kommune

  • PREISTRÄGERIN: Stadtgemeinde Hartberg
    Projekt: Stadtgemeinde Hartberg ist CO2-neutral
  • NOMINIERUNG: Magistrat der Stadt Graz - Abteilung für Verkehrsplanung
    Projekt: Mobilitätsverträge zwischen der Stadt Graz und Projektträgern
  • NOMINIERUNG: Gemeinde Zwischenwasser
    Projekt: Zukunft Zwischenwasser
Preisträger Nachhaltige Kommune
Thomas Weninger (Österr. Städtebund); Herbert Lechner, Beatrix Narath, Anton Schuller, Ernst Thaller, Marcus Martschitsch, Andrea Radl (Gemeinde Hartberg), Rene Alfons Haiden, Monika Auer (ÖGUT). (c) Katharina Schiffl

PREISTRÄGERIN: Stadtgemeinde Hartberg
Projekt: Stadtgemeinde Hartberg ist CO2-neutral

Die Stadtgemeinde Hartberg hat sich im Jahr 2011 mit der Vision „Mein HARTBERG 2050“ zum Ziel gesetzt, eine besonders umfassend nachhaltige Kommune zu sein. Hierzu hat sich die gesamte Hartberger Bevölkerung im Jahr 2011 ganz konkret Gedanken gemacht, wie ihr Leben in der Stadt im Jahr 2050 aussehen soll. Aus über 200 Ideen wurden die zentralen 32 extrahiert, dokumentiert und beschlossen.
Mit viel Engagement und Partizipation der Hartberger Bevölkerung ist es im Jahr 2015 gelungen, alle Gebäude und Dienstleistungen der Stadtgemeinde und der Tochterorganisationen bilanziell CO2-neutral zu stellen, durch Maßnahmen wie:

  • Umstellung von 90 Gebäuden auf eine CO2-neutrale Wärme- und Stromversorgung
  • lokale Stromversorgung durch PV Anlagen (600 kW) und zwei Abfall-Biogas-Kraftwerken
  • Energetische Gebäudesanierung kommunaler Einrichtungen
  • Förderung für die Umstellung von Öl- und Stromheitzungen auf z.B. Biomasse oder  Nahwärme mit 1.500 Euro.
  • Umsetzung des ersten kommunalen Elektro-Carsharings in der Steiermark: So können vor allem die Innenstadtbewohner auf die Anschaffung eines Zweit- oder Erstautos verzichten.

Hartberg ist die erste steirische Stadt, welche in die internationale  Città Slow - Vereinigung aufgenommen wurde. Weiters sind natürlich die bereits 21-jährige Mitgliedschaft bei Klimabündnis und die „Città Slow“ Auszeichnung im Jahr 2009 richtungsweisend für die Politik. Ganz konkret umgesetzt werden diese Visionsinhalte aktuell mit den Projekten Klima- und Energiemodellregion und Smart City sowie den umfassenden Aktivitäten des Ökopark Hartberg.

Das erklärte Ziel der Stadt ist es, in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht den nachfolgenden Generationen einen nachhaltigen Planeten zu überantworten. Ein klarer Auftrag für eine besonders engagierte, enkeltaugliche Stadtentwicklung.

Kontakt: Anton Schuller, anton.schuller@hartberg.at, www.hartberg.at

 

Nominierung Nachhaltige Kommune
DI Mark Thaller, DI Barbara Urban, Magistrat der Stadt Graz, Dr. Rene Alfons Haiden, Monika Auer (ÖGUT). (c) Katharina Schiffl

NOMINIERUNG: Magistrat der Stadt Graz - Abteilung für Verkehrsplanung
Projekt: Mobilitätsverträge zwischen der Stadt Graz und Projektträgern

Graz entwickelt sich sehr dynamisch, seit mehr als 10 Jahren ziehen jährlich über 3.000 Menschen neu zu. Diese Entwicklung erfordert zusätzlichen Wohnraum und den Ausbau der Infrastruktur. Kapazitätsengpässe im Straßennetz und eine neue urbane, multimodale Mobilität stellen die Stadt- und Verkehrsplanung vor neue Herausforderungen.

Im Zuge der Erstellung von Bebauungsplänen für größere städtebauliche Bauprojekte wird zwischen der Stadt Graz und den Projektträgern /ProjektbetreiberInnen ein so genannter Mobilitätsvertrag abgeschlossen, um den Autoverkehr aus dem Bebauungsplangebiet so gering wie möglich zu halten. Es werden Push & Pull-Maßnahmen vereinbart: Mit einem niedrigeren Kfz-Stellplatzschlüssel, der deutlich unter den heute üblichen Vorgaben liegt, werden gleichzeitig Angebote und Informationen zur einfacheren Nutzung von Öffentlichem Verkehr, Fuß- und Radverkehr, sowie Carsharing und E-Mobilität durch den Bauträger geschaffen. Diese alternativen Mobilitätsangebote können durch die verminderten Kosten für die Errichtung und Erhaltung von Tiefgaragenplätzen und öffentlicher Straßeninfrastruktur finanziert werden.

© Reininghaus Esplanade, Atelier Thomas Pucher ZT GmbH

Diese privatrechtlichen Verträge zwischen der Stadt Graz und dem Bauträger/ProjektbetreiberInnen bringen somit Vorteile für alle Beteiligten und lassen eine urbane Entwicklung in einem Umfeld mit hoher Lebens- und Umweltqualität zu.

Kontakt: DI Barbara Urban, Magistrat der Stadt Graz - Abteilung für Verkehrsplanung, barbara.urban@stadt.graz.atwww.graz.at

 

Nominierung Nachhaltige Kommune
Bgm. Kilian Tschabrun mit Kollegin, (Gemeinde Zwischenwasser), Dr. Rene Alfons Haiden, Monika Auer (ÖGUT). (c) Katharina Schiffl

NOMINIERUNG: Gemeinde Zwischenwasser
Projekt: Zukunft Zwischenwasser

Um die Siedlungsausdehnung der Vorarlberger Gemeinde Zwischenwasser neu zu definieren und unkoordinierten Flächenverbrauch zu verhindern, wurde ein räumliches Entwicklungskonzept erarbeitet. Dieses entstand in einem gemeinschaftlichen Prozess zwischen der Bevölkerung und den politisch Verantwortlichen sowie dem beauftragten Planungsbüro „raith nonconform architektur vor ort“.
Das räumliche Enwicklungskonzept dient als Entscheidungsgrundlage für die Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung, daher wollte man es gemeinsam mit den Expertinnen und Experten vor Ort – den Bürgerinnen und Bürgern – erarbeiten. Darüber hinaus sollten Schwerpunktthemen für die künftige Gemeindepolitik erarbeitet und Schlüsselvorhaben präzisiert werden. 

Der vom Planungsbüro entworfene mehrstufige Beteiligungsprozess umfasste vielfältige Möglichkeiten der Teilnahme: vom offen stehenden Ideenbüro, zu Abendveranstaltungen bis zur Beteiligung der Schülerinnen und Schüler. Auf einer eigens eingerichteten Webseite gab es ein Ideenforum sowie ein Online-Gewinnspiel.

© Werner Schnetzer

Die Gemeinde Zwischenwasser will auch in den nächsten Jahren – ganz im Sinn der bereits seit Jahrzehnten verfolgten aktiven Bodenpolitik – eine Politik zur Sicherung der öffentlichen Interessen, für leistbares Wohnen und Arbeiten etc. weiterverfolgen.

Kontakt: Bürgermeister: Kilian Tschabrun Hauptstrasse 14, 6835 Zwischenwasser, kilian.tschabrun@zwischenwasser.atwww.zwischenwasser.at