ÖGUT-Umweltpreis 2018
Frauen in der Umwelttechnik:
- PREISTRÄGERIN: DIin (FH) Bernadette Mauthner, ME
- NOMINIERT: Dipl.-Ing.in Anja Ebenschweiger
- NOMINIERT: Mag.a Christine Lins
PREISTRÄGERIN:
DIin (FH) Bernadette Mauthner, ME
Geschäftsführung der Biogas Bruck/Leitha GmbH & Co KG, Bruck an der Leitha, Niederösterreich
Bernadette Mauthner ist seit 2014 Geschäftsführerin der Biogas Bruck/Leitha GmbH & Co KG und in dieser Position für alle wirtschaftlichen, organisatorischen und technischen Belange des Unternehmens verantwortlich.
Sie entschied sich bereits als Schülerin für eine technische Ausbildung (HBLVA Rosensteingasse) und führte diesen Weg durch ein Chemie-Ingenieur-Studium und ein Master-Aufbaustudiengang Umweltschutz konsequent fort. Umweltrelevante Themen begleiteten von da an den beeindruckenden Karriereweg der Chemieingenieurin: Sie startete bei Alstom Power Systems GmbH als Prozessingenieurin für Großkraftwerke im Bereich Wärmetechnik. Danach war sie bei Siemens für die Entwicklung und Auslegung von Energierückgewinnungssystemen zuständig.
Besonderes Augenmerk legt Bernadette Mauthner auf die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens und die damit verbundenen Forschungsprojekte.
Forschungsschwerpunkte des Unternehmens sind u.a. die Entwicklung von hochreinem Gas für das Erdgasnetz (Projekte „Virtuelles Biogas" und „OxiSulf"), Adaptionen, um als erste Biogasanlage Österreichs Regelenergie und damit bedarfsorientiert Strom produzieren zu können („Bio(FLEX)Net") sowie die Entwicklung eines Verfahrens zur Produktion flüssiger Energieträger aus CO2 und H2, um den Wirkungsgrad des Prozesses weiter zu erhöhen („PTLiquid").
Im Betrieb konnten nennenswerte Einsparungen im Bereich Primärenergieeinsatz, Ressourcen sowie eine deutliche Reduktion von nicht mehr nutzbarem Abfall erreicht werden.
„Verbesserungen im Bereich der Ressourcennutzung, Abfallreduzierung, Reststoffnutzung, des optimierten Energieeinsatzes und die Annäherung an eine 100 % Kreislaufwirtschaft werden auch weiterhin meine Ziele und damit des Unternehmens sein", erläutert Bernadette Mauthner ihre ehrgeizigen Ziele.
NOMINIERT:
DIin Anja Ebenschweiger
Head of Building Segment, Lafarge Zementwerke GmbH, Wien (Zentrale)
Bereits 2004 startete Anja Ebenschweiger ihre Karriere im internationalen Baustoffkonzern Lafarge Zementwerke GmbH. In dieser Zeit gelang es ihr, sich im interdisziplinären Bereich zwischen der Grundlagenforschung auf der einen Seite und der marktorientierten angewandten Entwicklung auf der anderen zu positionieren. Als Head of Building Segment ist Frau Ebenschweiger bei Lafarge derzeit verantwortlich für die Markteinführung von AIRIUM™ – einem innovativen Dämmstoff auf Zementbasis.
Nach ihrem Studium an der Montanuniversität Leoben (Studienrichtung Gesteinshüttenwesen) startete sie bei Lafarge zunächst im technischen Marketing. Nach zwei Jahren wurde sie zur Qualitäts- und Umweltmanagerin Mannersdorf befördert und bekam 2009 bereits die Personalverantwortung für zwei Standorte übertragen. 2011 stieg Anja Ebenschweiger in die Produktentwicklung & Innovationsabteilung ein. Ihr nächster Karriereschritt folgte 2016, als sie die Projektleitung in Europa für die Markteinführung von Solidia übernahm, ein Bindemittel, das nicht hydraulisch, sondern unter Aufnahme von CO2 erhärtet.
Dass die Markteinführung von innovativen Technologien eine große Herausforderung ist, erlebt Anja Ebenschweiger in ihrem Berufsalltag häufig. „Wir benötigen zukunftsfähige und gleichzeitig auch innovative Lösungen und diese müssen wir entwickeln. Wo wären wir heute, wenn nicht ganz viele Menschen vor uns neue Dinge entwickelt und probiert hätten?" stellt Anja Ebenschweiger fest. „Das Umsetzen von innovativen Technologien in den Markt ist speziell im Schnittpunkt Umwelt und Technik jedoch ein steiniger Weg – jede lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt, den ich bereit bin zu gehen", so die engagierte Expertin weiter.
Web: www.lafarge.at
NOMINIERT:
Mag.a Christine Lins
Mitbegründerin des GWNET – Global Women's Network for the Energy Transition
Um das zu erreichen, gründete sie im Mai 2017 das Globale Frauennetzwerk für die Energiewende (GWNET), das Frauen aus mittlerweile 36 Ländern im Energiebereich durch interdisziplinäre Vernetzung, Ausbildung, Coaching und Mentoring unterstützt.
Christine Lins kann auf eine beeindruckende internationale Karriere im Bereich der erneuerbaren Energien zurückblicken: Von 2011 bis 2017 war sie Geschäftsführerin des Renewable Energy Policy Network for the 21st Century (REN21), einem globalen Netzwerk zur Förderung von erneuerbaren Energieträgern das bei der UNEP.angesiedelt ist. Davor war Christine Lins elf Jahre Generalsekretärin des European Renewable Energy Council (EREC). Frau Lins ist zertifizierte Mediatorin und Business Coach und hat einen Master in internationaler Wirtschaft und angewandten Sprachen.
Darüber hinaus ist sie auch Mitglied des Board of Directors der ISES (International Solar Energy Society.)
Ihre langjährige Berufserfahrung im Bereich der erneuerbaren Energien im internationalen Kontext verleiht ihr große Sichtbarkeit, sie ist damit ein starkes Role Model für junge Forscherinnen und Expertinnen.
„Gender Gerechtigkeit eröffnet neue Wege für die Technologieentwicklung, eröffnet neue Perspektiven für die Entwicklung von Gesellschaften und sorgt für einen reicheren Talente-pool. Mehr Frauen in MINT-Fächern werden zu einer schnelleren und gerechteren Energiewende beitragen, wobei erneuerbare Energien und Energieeffizienz als zentrale Säulen dienen", ist die Expertin überzeugt.