ÖGUT-Umweltpreis 2018

World without waste:

  • PREISTRÄGER: Mobile Abwasser-Aufbereitung zur Kreislaufführung
    Reprotex GmbH
  • NOMINIERT: Hut & Stiel - Pilzzucht auf Kaffeesatz
    Hut & Stiel GmbH
  • NOMINIERT: öKlo
    Nikolaos Bogianzidis

 

© Reprotex
© Reprotex

PREISTRÄGER:

Mobile Abwasser-Aufbereitung zur Kreislaufführung

Reprotex GmbH

Die Reprotex GmbH entwickelte weltweit das erste System zur mobilen Kreislauf-Wasseraufbereitung. Industrielles Schmutzwasser kann mit dieser mobilen Wasseraufbereitungsanlage vor Ort so aufbereitet werden, dass es permanent im Arbeitskreislauf gehalten werden kann. Damit können enorme Wassermengen und Kosten der Abwasserentsorgung eingespart werden.

Hochdruck-Wasserstrahltechnik kommt weltweit immer mehr zum Einsatz, etwa bei Bausanierungsmaßnahmen auf Straßen, Brücken und Tunnels, sowie in Werften zur Schiffsentlackung. Dabei wird zum Abtragen der Deckschichten Wasser unter hohem Druck auf die abzutragenden Stellen appliziert. Die Hochdruck-Wasserstrahltechnik ersetzt Verfahren der Sand- und Kugelstrahltechnik, die durch die große Staub- und Abfallentwicklung Umwelt und Gesundheit belasten. Allerdings werden große Wassermengen benötigt. Bisher wurde das entstehende Schmutzwasser entweder zur Gänze entsorgt (was aufgrund der großen Volumina zu hohen Kosten führte) oder filtriert (wobei kolloidale Bestandteile sowie gelöste Stoffe im Wasser verbleiben) oder unerlaubter Weise direkt in die Kanalisation oder Flüsse eingeleitet.

Durch dieses neu entwickelte Aufbereitungsverfahren können rund 95 % des Wassers recycelt werden und nur der verbleibende Schmutzanteil muss in Form von Schlamm entsorgt werden. Mit einer einzigen Anlage im Bereich von Baumaßnahmen konnten beispielsweise bei Tunnelsanierungen über 4,5 Mio. Liter Frischwasser pro Jahr eingespart werden.

Neben der hocheffizienten Wassernutzung leistet auch die Mobilität der Wasseraufbereitungsanlage einen Beitrag zu Ressourcenschonung, da auch Energie und Emissionen durch wegfallende Transportwege von Frisch- bzw. Abwasser einspart wird. In Ländern, in denen Wasser knapp und teuer ist, werden hohe Vermarktungs- und Exportpotenziale gesehen - erste Anlagen befinden sich bereits weltweit im Einsatz.

Kontakt: Helmut Burger, h.burger@reprotex.comwww.reprotex.com

Philipp Bodzenta (Coca Cola), Erich Mayrhofer (Mobile Abwasseraufbereitung Reprotex), Helmut Burger (Mobile Abwasseraufbereitung Reprotex), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro
Philipp Bodzenta (Coca Cola), Erich Mayrhofer (Mobile Abwasseraufbereitung Reprotex), Helmut Burger (Mobile Abwasseraufbereitung Reprotex), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro
© Karin Hackl Photography
© Karin Hackl Photography

NOMINIERT:

Hut & Stiel – Pilzzucht auf Kaffeesatz

Hut & Stiel GmbH, Wien

"Hut & Stiel GmbH" wurde 2015 gegründet und verwandelt seither Wiener Kaffeesatz in regional produzierte und vertriebene Speisepilze. Bisher wurden 20 t Austernpilze erzeugt. Durch den zweiten Wiener Standort soll zukünftig die Ernte auf 1 t Speisepilze pro Woche gesteigert werden.

Das Konzept ist bestechend: Kaffeesud als lokal verfügbarer Ausgangsrohstoff wird als nährstoffreiches Substrat zur Lebensmittelproduktion in der Stadt genutzt. Da der Produktionsprozess wenig Energie und einen überschaubaren Aufwand an Technik und räumlichen Anforderungen benötigt, besteht großes Potenzial zur breiten Umsetzung.

Gerade Kaffeesatz ist organischer Abfall, der in großen Mengen in allen kleineren und größeren Ortschaften in Österreich laufend verfügbar ist und durch entsprechend durchdachte Logistik und Kooperationen von PilzzüchterInnen zur Lebensmittelproduktion genutzt werden kann. Ein Best-Practice-Beispiel für dezentrale, regionale Stoffkreisläufe und lokal produziertes Essen, denn aktuell werden nur sechs Prozent der in Österreich konsumierten Pilze auch hier produziert.

Das Projekt gilt als Best Practice Beispiel für Bioökonomie. Besonders der Beitrag zur urbanen Lebensmittelproduktion (Urban Farming) und die Verlängerung der Wertschöpfungskette sind beispielgebend. Durch die Nutzung eines Abfallprodukts als Nährstoffboden für die Pilzzucht wird Kreislaufwirtschaft mit zusätzlichem „Upgrading" erfolgreich praktiziert.

Kontakt: Manuel Bornbaum, office@hutundstiel.at, www.hutundstiel.at

Philipp Bodzenta (Coca Cola), Florian Hofer (Hut und Stiel GmbH), Manuel Bornbaum (Hut und Stiel GmbH), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro
Philipp Bodzenta (Coca Cola), Florian Hofer (Hut und Stiel GmbH), Manuel Bornbaum (Hut und Stiel GmbH), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro
© Öklo Gmbh
© Öklo Gmbh

NOMINIERT:

öKlo

öKlo GmbH, Wolkersdorf, Niederösterreich

öKlo hat als erstes österreichisches Unternehmen mobile, wassersparende und energieautarke Komposttoiletten für Events entwickelt. Mit den optisch ansprechenden mobilen WC-Anlagen wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt: Nährstoffe werden nicht verschwendet, das Trinkwasser nicht belastet und darüber hinaus wird Energie eingespart. Bei der Entsorgung der Abfälle steht Kreislaufführung der Rohstoffe im Vordergrund, denn die Sammelbehälter trennen flüssige und feste Abfälle, die kompostiert bzw. zur Phosphorextraktion genutzt werden. Die Kabinen sind ausschließlich aus Holz gefertigt. In jeder Toilette gibt es ein Solarlicht. Die Zerlegbarkeit des Systems – jede Toilette besteht aus elf Modulen, die einfach zusammengebaut werden können – ermöglicht einen einfachen Transport und verringert Transportvolumina.

Da das öKlo wasserfrei funktioniert und Sägespäne verwendet, kommt bei der Entsorgung kein Absaugwagen zum Einsatz. Pro Toilettengang werden etwa 5 Liter Trinkwasser gespart. Somit können bei 500 BenutzerInnen pro Tag rund 20.000 Liter Wasser eingespart werden. Die modulare Konstruktion erleichtert Auf- und Abbau, vereinfacht Reinigung, Reparatur und Einzelmodule können bei Bedarf einfach ersetzt werden. Derzeit sind 130 Komposttoiletten in ganz Österreich im Einsatz. Neben dem originalen öKlo als Einzeltoilette werden auch barrierefreie Toiletten, Pissoirs, Waschstationen und Duschen angeboten.

Das Gesamtkonzept der Trockentoiletten überzeugt durch den Einsatz biogener Rohstoffe, die Kreislaufführung genauso wie durch die durchdachte Energieversorgung. Das Einsatzgebiet reicht derzeit von Festivals, Messen, Baustellen, Sportevents bis zu privaten Veranstaltungen. Aktuell wird an weiteren Varianten (zB Kinder-WC´s) sowie an der Zulassung des Substrats als Bioerde bzw. Biodünger zum Verkauf gearbeitet.

Kontakt: Nikolaos Bogianzidis, info@oeklo.at, https://oeklo.at/

Philipp Bodzenta (Coca Cola), Philipp Wildberger (öKlo), Niko  Bogianzidis (öKlo), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro
Philipp Bodzenta (Coca Cola), Philipp Wildberger (öKlo), Niko Bogianzidis (öKlo), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro