ÖGUT-Umweltpreis 2012

ÖGUT Umweltpreis 2012: Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement

  • HAUPTPREIS: Jugend-Umwelt-Plattform JUMP
    Projekt: Jugendforum Rio+20 – Sei Teil der größten Nachhaltigkeitskonferenz der Welt
  • HAUPTPREIS: Gemeinde Vorderstoder 
    Projekt: Bürgerhaushalt Vorderstoder
  • NOMINIERT: Projektteam Recycling-Kosmos
    Projekt: RECYCLING-KOSMOS OTTAKRINGER STRASSE 

Hauptpreise

Jugend-Umwelt-Plattform JUMP
Projekt: Jugendforum Rio+20 – Sei Teil der größten Nachhaltigkeitskonferenz der Welt

Was ist Rio+20 und was hat das mit mir zu tun?

Mit dieser Frage setzten sich beim „Jugendforum Rio+20“ 60 Jugendliche aus ganz Österreich auseinander. Die TeilnehmerInnen diskutierten dazu mit ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen, zogen ihre Schlussfolgerungen für Österreich aus der UN-Konferenz und ließen diese in eine Jugenddeklaration einfließen. Zwei Jugendliche konnten als Teil der österreichischen Delegation nach Rio reisen und die UN-Konferenz hautnah miterleben.

Die Jugend-Umwelt-Plattform JUMP versteht sich als unabhängige Vernetzungsplattform für junge Menschen im Umweltbereich und motiviert Jugendliche, sich für Umweltthemen einzusetzen. Ein zentrales Anliegen in der Arbeit von JUMP ist die Beteiligung von jungen Menschen an Entscheidungsprozessen. In einem gut strukturierten und geführten Prozess, der von den Jugendlichen aktiv gestaltet wurde, wurde mit innovativen Methoden ein normalerweise schwer vermittelbares Thema jugendgerecht aufbereitet, bearbeitet und die Ergebnisse an die Öffentlichkeit getragen.

Gemeinde Vorderstoder
Projekt: Bürgerhaushalt Vorderstoder 

Vorderstoder ist österreichweit die erste Gemeinde, die den „Bürgerhaushalt“ in die Praxis umsetzt. Dabei sind alle BürgerInnen der Gemeinde Vorderstoder eingeladen, sich an der

  • Budgeterstellung des ordentlichen Haushalts,
  • Festlegung des mittelfristigen Finanzplanes (außerordentlicher Haushalt), 
  • Planung von kommunalen Aufgaben und
  • Sammlung von Ideen für Einsparungen und alternative Finanzierungen zu beteiligen.

In einem ersten Schritt wurde der ordentliche und außerordentliche Haushalt auch für LaiInnen verständlich und übersichtlich dargestellt. Eine Startveranstaltung im April 2012 diente der Projektvorstellung und Zielvereinbarung. Dabei wurde eine kleinere Arbeitsgruppe gebildet, die die weiteren Schritte vorbereitet.

Bisherige Ergebnisse:

  • Erstellung des mittelfristigen Finanzplans (größere Investitionen im außerordentlichen Haushalt) der Gemeinde für die nächsten vier Jahre 
  • Ausarbeitung von 55 Maßnahmen

Laufende Aktivitäten:

  • Erstellung des ordentlichen Haushalts für 2013 
  • Gespräche mit der Direktion für Inneres und Kommunales (IKD) des Landes OÖ und dem zuständigen Landesrat, um zu klären, ob und wie die nachweislich durch den Bürgerhaushalt erzielten Einsparungen der Gemeinde zukommen können.

Der Prozess läuft über die Agenda 21 in Vorderstoder und wird durch die SPES – Agentur in Schlierbach begleitet. Das Startkapital kam von der Gemeinde und aus der Agenda 21-Förderung.

v.l.n.r.: Gerhard Lindbichler (Bürgermeister der Gemeinde Vorderstoder), Rainer Schlesinger (Obmann des Landesverbands "Liebenswertes Oberösterreich"), Rita Trattnigg (Lebensministerium), Georg Habacher, Sonja Hackl (beide Gemeinde Vorderstoder), Rene Alfons Haiden, Gerlinde Wimmer (beide ÖGUT)
© Katharina Schiffl

Nominiert

Recycling-Kosmos Ottakringer Straße
Projekt: RECYCLING-KOSMOS OTTAKRINGER STRASSE 

Zündfunke der Initiative „Recycling-Kosmos“ war das Beteiligungsverfahren „Ottakringer Straße Neu“. In diesem mehrstufigen Prozess wurde die Neugestaltung der Straße nach notwendigen Bauarbeiten gemeinsam mit den betroffenen BürgerInnen entwickelt.

RECYCLING-KOSMOS OTTAKRINGER STRASSE ist ein breit angelegter, partizipativer Prozess, in dessen Verlauf ein Cluster mit dem Schwerpunkt Handwerk, Reparatur und Wiederverwertung entstehen soll. Im Verlauf des Prozesses wird die Ansiedlung von Unternehmen angebahnt, begleitet und gefördert. Ein Kompetenz-Zentrum wird als Anlauf- und Infostelle für die BewohnerInnen sowie als Abgabestelle für Altgeräte dienen. Ziel ist es, Leerstände durch Neuansiedlungen zu verringern – Handwerk und Reparaturbetriebe ebenso wie karitative und Nachbarschaftsinitiativen, Upcycling-KünstlerInnen und sozialökonomische Betriebe sollen die Straße zu neuem Leben erwecken.

Das Projekt unterstützt den stattfindenden Umdenkprozess und die Hinwendung zu bewusstem Konsum durch konkrete Angebote (gebrauchte Geräte-Shop, Abgabestelle für Altgeräte, freie Werkstätten etc.). Die Umsetzung erfolgt in sieben Stufen von Anbahnung und Partnersuche bis zur Betriebsansiedlung und Evaluierung. Mit Sommer 2013 sollen parallel zur Fertigstellung der neu gestalteten Oberfläche die ersten Unternehmen eröffnen.