Gemeindeamt Zwischenwasser © Kurt Hörbst

Projekt

Sanierungslösungen in Gemeinden (GEMSanDialog)

Ausgangssituation

Der Gebäudesektor nimmt national wie international in den Strategien für das Erreichen der Klimaziele 2040 eine besondere Stellung ein. Bis zu diesem Zeitpunkt soll der Gebäudebestand in Österreich dekarbonisiert werden. Dafür müssen die Gebäude von der fossilen Energieversorgung für Strom und Wärme auf erneuerbare Energiequellen umsteigen. Gleichzeitig bedarf es einer maßgeblichen Effizienzsteigerung.

Sanierung als DIE Herausforderung: Die Mehrheit der Gebäude, die 2040 den Gebäudebestand in Österreich bilden werden, ist trotz der momentan sehr hohen Neubauleistung bereits errichtet. Eine Strategie zur deutlichen Reduktion des Wärmebedarfs im Gebäudesektor muss daher eindeutig den bereits existierenden Gebäudebestand in den Fokus nehmen und damit auf die qualitativ hochwertige thermisch-energetische Sanierung setzen. Die Gemeinden in Österreich nehmen dabei eine Schlüsselposition ein. Zwar sind sie nur für ihre eigenen Gebäude in der Umsetzungsverantwortung, aber sie haben einen sehr guten Überblick über den gesamten Gebäudebestand auf Gemeindegebiet.

Gemeinden haben es in der Hand, Transitionspfade für den Ausstieg aus fossilen Heizungen zu entwickeln und umzusetzen und damit wesentliche Rahmenbedingungen für die notwendigen gebäudebezogenen Maßnahmen zu setzen. Gleichzeitig profitieren sie von der regional ausgelösten Wertschöpfung.

Ziele

Ziel des Projekts ist, im Dialog mit Expert:innen aus Wirtschaft, Technik und Verwaltung den Umstieg auf Erneuerbare optimal zu unterstützen und geeignete Instrumente dafür zu erarbeiten, wurden im Projekt eine Stakeholderlandkarte für den Ausstieg aus Öl erarbeitet sowie Ansatzpunkte, die unterschiedlichen Stakeholder gezielt und intensiver als bisher in den Transformationsprozess einzubinden.

Ergebnisse

Eine Fülle nationaler und internationaler Forschungs- und Umsetzungsprojekte hat bereits zu verschiedenen Aspekten der Dekarbonisierung des Gebäudesektors sehr gute Lösungsansätze erarbeitet, die Gemeinden in ihren Aktivitäten unterstützen können. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen des Projektes partizipative Formate für Bewusstseinsschaffung, Wissenstransfer (Good Practice für Sanierungsoptionen) und Aktivierung (Lösungssuche) für Gemeinden entwickelt, welche den Fokus auf den Einfamilienhausbestand legen.

Im Modul 1 wurden gemeinsam mit vier Gemeinden in Österreich zwei unterschiedliche Veranstaltungsformate entwickelt.

  • Strategieworkshop mit Gemeindevertreter:innen. In Rahmen dieses halbtägigen Workshops wurden mit Gemeindevetreter:innen der Status Quo der Einfamilienhäuser sowie mögliche Aktivitäten der Gemeinde und ein Maßnahmenpaket erarbeitet (Gemeinde Ober-Grafendorf, NÖ und Gemeinde Schleedorf, Sbg.).
  • Öffentliche Vor-Ort-Sanierungsberatung. Bei diesem Beratungsformat werden Einfamilienhausbesitzer:innen durch eine/n Energieberater:in vor Ort über energetische Sanierungsmöglichkeiten ihres Hauses beraten. Dabei können interessierte Bürger:innen aus der Gemeinde zuhören und ihre Erfahrungen einbringen (Gemeinde Baden, NÖ und Gemeinde Kirchham bei Vorchdorf, OÖ).

Im Modul 2 wurde für die Initiative "Raus aus Öl" eine Akteur:innenlandkarte erstellt und im Dialog mit Stakeholder:innen Maßnahmenempfehlungen erarbeitet, die einen raschen sowie sozial und ökologisch verträglichen Umstieg der Ölheizungen fördern. In einem Faktenblatt sind die wichtigsten Empfehlungen übersichtlich zusammengefasst.

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