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Bauträgerfrühstück

E-Mobilität und E-Carsharing in Wohnhausanlagen bringen. Motivation, Information, Förderungen

Wie können Bauträger mit Motivation, Information und Förderungen dabei unterstützt werden, verstärkt E-Mobilität und insbesondere E-Carsharing in Wohnhausanlagen zu etablieren? Rund 30 Bauträger und Mobilitätsinteressierte diskutierten am 08.11.2019 bestehende Erfahrungen, Hemmnisse und Herausforderungen in den Räumlichkeiten von wohnbund:consult.

Impulsvorträge

Vortragsinhalte

Thomas Eberhard gab einen kompakten Überblick über die CO2-Reduktionssziele im Verkehrssektor und darüber, welches konkrete Mengengerüst hinsichtlich der Ladeinfrastruktur, die in den kommenden Jahren installiert werden muss (bis hin zur einzelnen Wallbox), sich daraus ableitet. Darauf aufbauend stellte er erste Ergebnisse des Klimafonds-Projekts „e-Mobility-Check" vor. Der für Bestandsgebäude entwickelte e-Mobility-Check wurde bereits an konkreten Gebäuden getestet. Er gibt Hausverwaltungen, Eigentümergemeinschaften und Bauträgern Hilfestellung und Entscheidungshilfe bei der Auslegung der E-Ladeinfrastruktur für ihre Immobilie. Der Check bietet unter anderem eine Kostenübersicht, Empfehlungen zu technischen Lösungen und Möglichkeiten des schrittweisen Ausbaus. Die finalen Protokolle, Checklisten und Leitfäden werden im Frühjahr 2020 verfügbar sein.

Im Klimafondsprojekt „Veränderung bewegen" liegt der Fokus auf der Sammlung, Erarbeitung und kommunikativ ansprechenden Aufbereitung von Information und Motivation für E-Carsharing in Wohngebäuden. Daniela S. Fiedler stellte die neue Website vor und präsentierte das im Projekt produzierte Motivationsvideo. Dieses stellt ein Bestandsgebäude und einen Neubau vor, in dem E-Carsharing bereits erfolgreich genutzt wird und bei dem Bauträger, Betreiber und NutzerInnen zu Wort kommen.

Die Stadt Wien erwägt die Einführung einer Förderung für E-Carsharing aus den Mitteln des Wiener Ökostromfonds. Diese soll komplementär und additiv zur Bundesförderung gestaltet werden und Leistungen fördern, die von der Bundesförderung nicht abgedeckt sind, wie z.B. die Konzeption und der Betrieb des E-Carsharing. Gerald Franz erörterte die Überlegungen zur Förderung und den Zeitplan bis zu einer möglichen Implementierung im kommenden Jahr.

Abschließend stellte Franziska Trebut die Bundesförderung von klimaaktiv vor. Diese kann über die KPC bezogen werden und auch zusätzlich zur Landesförderung in Anspruch genommen werden.

Zentrale Aussagen aus der Diskussion

  • Es gibt einen sehr großen Schulungsbedarf bei den planenden und ausführenden ElektrikerInnen hinsichtlich der Ausstattung von Wohnhausanlagen mit Ladeinfrastruktur.
  • Bei der Auslegung der Ladeinfrastruktur müssen die zukünftigen Ausbaustufen bereits mitgedacht werden. Das ist eine große Herausforderung: Denn es ist schwierig, abzuschätzen, wie sich die Anzahl der FahrzeughalterInnen generell und jener FahrzeughalterInnen mit eigenem E-PKW im Speziellen entwickeln wird.
  • Bei der Installation der Ladeinfrastruktur bieten Gemeinschaftslösungen mehr Potenzial für den weiteren Ausbau als Einzellösungen. Außerdem kann bei Gemeinschaftslösungen im Gegensatz zu Einzellösungen auch ein Lastmanagement aufgesetzt werden, um Lastspitzen zu vermeiden und zu gewährleisten, dass alle Fahrzeuge rechtzeitig für die nächste Nutzungsphase geladen werden.

Moderation und Einführung

  • Daniela S. Fiedler, Projektmanagerin bei wohnbund:consult
  • Franziska Trebut, Leiterin der ÖGUT-Themenbereiche Energie und Innovatives Bauen

Die Veranstaltung wurde als Kooperation von klimaaktiv mobil mit wohnbund:consult im Rahmen des Klimafonds-Projekts „Veränderung bewegen" im Format des klimaaktiv mobil Bauträgerfrühstücks durchgeführt. Zielgruppe der Veranstaltungsreihe sind BauträgerInnen, Stadt- und VerkehrsplanerInnen, MobilitätsdienstleisterInnen sowie weitere Interessierte.

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