Projekt

IEA User-Centred Energy Systems - Empowering all: Gendergleichstellung für die Energiewende

Die bisherigen Arbeiten im Projekt haben gezeigt, dass in Ländern mit höherem Einkommenslevel der Frage der inklusiven Energie(technologie)nutzung wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dazu hat die ÖGUT ein Factsheet zur inklusiven Energietechnologienutzung, eine Fallstudie zur Energieberatung und eine Analyse zu den nationalen Energiestrategien erarbeitet.

Im Rahmen des Folgeprojektes wird ein Befragungsinstrument entwickelt, um Genderaspekte bei der Energienutzung besser verstehen zu können. Der Fokus liegt dabei auf schwer zu erreichenden Energienutzer:innen (z.B. ältere alleinstehende Frauen mit Migrationshintergrund, unzureichend vernetzte Personen). Weiteres werden Hilfestellungen zur inklusiven Technologieentwicklungen erarbeitet. Der österreichische Beitrag hat darüber hinaus zum Ziel, die internationale Arbeit zu unterstützen, österreichische Spezifika zu bearbeiten und die internationalen Forschungsergebnisse für die nationale Umsetzung zugänglich zu machen.

Factsheet: Energietechnologien gestalten, die für alle sinnvoll und nutzbar sind

Die ÖGUT hat im Rahmen des Users TCP-Task "Empowering all. Gender in policy and implementation for achieving transitions to sustainable energy" ein Factsheet entwickelt. Es wurde auf Basis der Handlungsempfehlungen aus der Studie „Digitale Ungleichheit, Wie sie entsteht, was sie bewirkt...und was dagegen hilft" (2019), an der die ÖGUT mitgewirkt hat, erarbeitet und soll als Hilfestellung für Energietechnologieentwickler:innen dienen. Das Factsheet wurde im Rahmen von zwei Onlineworkshops bei Technologieentwickler:innen getestet. Das Feedback aus den Workshops wurde eingearbeitet, auch die Erfahrungen aus der Genderanalyse zum Aufbau einer inklusiven, digitalen Energiegemeinschaft und der niederländischen Fallstudie zu „Smart Grids" wurden aufgegriffen.

Das Factsheet ist allgemein gehalten, bringt eine erste Einführung ins Thema und ist als Projektpublikation veröffentlicht. Weitere Factsheets für unterschiedliche Energietechnologien und Zielgruppen sind geplant.

Österreichs Energiestrategien weisen Nachholbedarf bei der Berücksichtigung sozialer Aspekte auf

Eine Analyse der österreichischen Energiestrategien zeigt, dass diese sehr technisch orientiert sind und wenig direkte und klare Verbindungen zu den sozialen Dimensionen und gesellschaftlichen Herausforderungen beinhalten. Nutzer:innen werden nicht näher differenziert, viele Nutzer:innengruppen werden nicht mitbedacht. Weiters werden Nutzer:innen weitgehend passiv dargestellt, deren Akzeptanz für die Energiewende erhöht werden muss. Auf dessen aktive Beteiligung wird nicht fokussiert.

Fallstudie Energieberatung: Ein Instrument zur Inklusion?

Energieeffizienz, Klimaneutralität beim Heizen sowie im Stromverbrauch sind relevante Aspekte zur Umsetzung der Energiewende. Zudem ist eine längerfristige Kostenreduzierung für die Energienutzung zunehmend relevant für Verbraucher:innen und Haushalte. In Österreich wird deshalb die firmenunabhängige Energieberatung angeboten und benötigte Sanierungen werden teilweise gefördert (Stadt Wien, 2022).

Die Fallstudie analysiert, inwiefern das Instrument der firmenunabhängigen Energieberatung in Österreich unterschiedliche Zielgruppen adressiert sowie Gender- und Diversitätsaspekte berücksichtigt.

Hintergrund:

Das Energietechnologienetzwerk der Internationalen Energieagentur (IEA) fördert den weltweiten Austausch zum Thema Erneuerbare Energien. Rund 6.000 Expert:innen aus 54 Ländern arbeiten in insgesamt 38 Technologieprogrammen, den sogenannten „Technology Collaboration Programmes" (TCPs), zusammen. Das nationale Programm „IEA-Forschungskooperation" ermöglicht österreichischen Expert:innen die aktive Teilnahme an diesem Netzwerk.

Dieses Projekt wird im Rahmen der IEA-Forschungskooperation im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie durchgeführt.

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