ÖGUT-Umweltpreis 2007

Kategorie "Partizipation für Nachhaltigkeit – Innovationen und kommunale Projekte"

Leben 2014 – Perspektiven der Regionalentwicklung in der Naturparkregion Hohe Tauern/Oberpinzgau

Kurzbeschreibung

Im Rahmen des transdisziplinären Lehrforschungsprojekts entwickelten Studierende der Universität für Bodenkultur Wien und der Universität Salzburg in Kooperation mit Nationalparkgemeinden des Oberpinzgaus Strategien für die Zukunft der Region. Das Ziel des Projekts war es, neue Wege in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis zu erarbeiten sowie neue Formen nachhaltiger Entwicklung auf struktureller wie auf handlungsorientierter Ebene für die Region Oberpinzgau zu entwickeln.

Ziele des Projekts

  • Entwicklung neuer Kooperationsformen zwischen Wissenschaft und Praxis
  • Förderung regionaler Kommunikation durch neue Strukturierung von Arbeitsprozessen und Methoden der Themenbearbeitung wie durch den Impuls von „außen“;
  • Einbindung von Einrichtungen auf Landesebene (insbesondere Landesregierung) zur Stärkung nachhaltiger Entwicklungsprozesse über die Projektlaufzeit hinaus (Umsetzungsprojekte)
  • Entwickeln einer neuen Lehr-/Lernkultur im Sinne eines mutual learnings (zwischen Studierenden – BewohnerInnen des Oberpinzgaus – Schlüsselpersonen/ EntscheidungsträgerInnen – Lehrenden).

Weiters sollte das Projekt der Region Impulse für eine nachhaltige Gestaltung des Lebens- und Wirtschaftsraumes Oberpinzgau geben:

  • Erarbeiten von Szenarien für die Entwicklung des Oberpinzgaus zum Aufzeigen möglicher Zukunftsentwicklungen auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen, Praxiswissen, Erfahrungswissen
  • Bekanntmachen und Bewerten der Szenarien durch OberpinzgauerInnen
  • Erarbeiten von Vorschlägen für konkrete Umsetzungsprojekte zur Erreichung der präferierten Szenarien.

Die wichtigsten Ergebnisse

Im Anschluss an einen Themenfindungsprozess mit Beteiligung der Oberpinzgauer Bevölkerung wurden sechs Arbeitsgruppen aus Lehrenden, Studierenden und regionalen AkteurInnen gebildet. Diese Arbeitsgruppen entwickelten je drei Szenarien, die unterschiedliche Entwicklungen vorzeichneten, die in der Folge von den OberpinzgauerInnen bewertet wurden. Der Regionalverband Oberpinzgau hat sieben konkrete Projekte (KunstVerjüngung PinzGaul, VitalT, akv-Die junge Werkstatt, Pferdewanderungen in der Nationalparkregion, Auf dem Weg zur Bioregion) für eine Umsetzung ausgewählt. Weiters konnte aus dem Projekt ‚Leben 2014’ den Bürgermeistern ein umfassendes Konzept für einen funktionierenden Regionalverband sowie für ein Lernnetzwerk für Gemeindebedienstete mitgegeben werden.

Herausforderungen

Der Schlüssel für das Gelingen der gemeinsamen Arbeit von Lehrenden, Studierenden und VertreterInnen der Region war das gegenseitige Kennenlernen zu Beginn des Themenfindungsprozesses, bei dem Vertrauen aufgebaut werden konnte. Auch in der Strukturierung der Arbeitsgruppen wurde ein neuer Weg eingeschlagen. Anstelle sektoraler Arbeitsgruppen (z.B. Tourismus, Landwirtschaft etc.) wurde ein „Polaritätsfeldansatz“ entwickelt. Dieser zielt auf den Einbezug eines möglichst großen Themenspektrums und eine Auseinandersetzung mit widersprüchlichen Positionen ab (z.B. Wildnis & Kultur, Tradition & Innovation etc.) Der Einsatz dieses Ansatzes hat sich im Arbeitsprozess sehr bewährt. Zum einen wurde eine sehr heterogene Zusammensetzung der Arbeitsgruppen möglich. Zum anderen waren die Arbeitsprozesse von einer großen Perspektivenvielfalt geprägt, wodurch sich viele Innovationen eröffneten.

v.l.n.r.: Herbert Greisberger (ÖGUT-Generalsekretär), Nikolaus Doderer (Sponsor Bella Flora), Guido Dernbauer (Österreichischer Städtebund), Andreas Muhar (BOKU Wien), Christa Kranzl (Staatssekretärin), Josef Pröll (Bundesminister). Quelle: Armin Bardel

Kontakt

Universität für Bodenkultur
DI Thomas Schauppenlehner
Peter-Jordan-Straße 82
A-1190 Wien
Tel.: 01/47654-7206
Fax: 01/47654-7109
E-Mail: thomas.schauppenlehner@boku.ac.at
http://dyn.boku.ac.at/pinzgau

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Projektbeschreibung (pdf-Datei, 840 KB)