Projekt
AnergieUrban – Stufe 1: Die Stadt als Energiespeicher
Auftraggeber Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Stadt Wien/MA 20, Österreichischer Städtebund
Status/Laufzeit abgeschlossen (Juni 2020)
Ausgangssituation
In Wien werden derzeit rund 60 % der Wohnungen mit Erdgas beheizt. Aufgrund der Klimaerwärmung wächst außerdem der Kühlbedarf. Nun gilt es, zukunftsfähige Lösungen für die Wärmebereitstellung von Wohngebäuden zu finden. Die saisonale Nutzung von Erdspeichern in Kombination mit erneuerbaren Wärmequellen und Abwärme, Transportleitungen sowie Wärmepumpen in einem Anergienetz stellt eine nachhaltige Wärmeversorgung dar.
Ziele
Das Ziel war, zu prüfen, ob eine großflächige Wärmeversorgung mit einem Solar/Abwärme/ Geothermie-Tiefenspeicher/Wärmepumpen-System, verbunden mit Anergienetzen in Städten im Bestand möglich ist. Weiters wurde ermittelt, inwieweit die Nutzung öffentlicher Flächen einen wesentlichen Beitrag zur Machbarkeit sowie zur Senkung der Investitionskosten beitragen kann.
Methodische Vorgangsweise und Inhalt
In zwei ausgewählten Testgebieten in Wien wurde die flächendeckende Umsetzbarkeit von Anergienetzen untersucht. Das erste Testgebiet liegt im 16. Wiener Gemeindebezirk am Lerchenfelder Gürtel und umfasst Gründerzeitbauten mit rund 10.000 EinwohnerInnen, das zweite Gebiet ist eine Wohnsiedlung aus den 60er Jahren im 14. Bezirk mit rund 2.000 EinwohnerInnen. Für diese wurde eine Bilanz für die einzelnen Häuserblöcke in Bezug auf deren Wärme- und Kältebedarf, deren nutzbarer Speicherkapazität im Erdreich sowie deren Wärmequellen erstellt. Die Ergebnisse wurden in Form von thematischen Karten für die Testgebiete dargestellt. Aus den Erfahrungen wurden schließlich Empfehlungen für die öffentliche Verwaltung ausgearbeitet.
Ergebnisse
- Darstellung der Speicher- und Wärmequellenpotenziale sowie des Wärmebedarfs in zwei urbanen Testgebieten
- Aussagen, ob und unter welchen Bedingungen eine flächendeckende Versorgung in den getesteten Siedlungstypen durch ein auf Solar/Wärmepumpe und Geothermiespeicher basiertes Energiesystems möglich ist.
- Vorschläge für die öffentliche Verwaltung in Bezug auf rechtliche, technische und organisatorische Maßnahmen zu Etablierung eines solchen Wärmesystems
- Erarbeitung einer Methode zur Bilanzierung und Planung von Anergienetzen in bestehenden Stadtteilen
- Übertragbarkeit auf andere Städte in Österreich
Mit Unterstützung von
- Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
- Stadt Wien, MA 20
- Österreichischer Städtebund
ProjektpartnerInnen
- Geologische Bundesanstalt
- TU Wien, Institut für Raumplanung
- Zeininger Architekten (Konsulent)
Artikel über Anergie Urban in den Medien
- So wohnen wir in der Zukunft (Mein Bezirk Hernals, 26. Jänner 2022)
- Heizen in der Stadt (Lebensart 14.09.2021)
- Wien-Hernals: Abkühlung im Altbau ohne Klimaanlage (Der Standard, 26. Juni 2021)
- Österreichs Städte mit Anergie heizen und kühlen (4/2020)
- Was ist Anergie? (Profil, 28. Februar 2021)
- Mit Anergie in die Zukunft (Die Presse, 20. November 2020)
- Wie man emissionsfrei heizen kann (Der Standard, 31. Oktober 2020)
- Mit Anergie heizen und kühlen (Kommunal, Ausgabe 9/2020)
- Städte mit Anergie heizen und kühlen: Umstellung kostengünstiger als „Weiter wie bisher" (ENERGIEZUKUNFT, 17. August 2020)
- Anergie: Für Städte eine Alternative zur Erdgasheizung? (Astrad Euro Kommunal, 10. August 2020)
- Projekt AnergieUrban: Nachhaltig heizen und kühlen in der Stadt (energie:bau, 10. August 2020)
- Anergie: Energiewende in der Stadt (a3BAU, 12. August 2020)
- Anergie: Stadtteile heizen und kühlen sich selbst (Business Art, März 2020)
- Die Stadt als Energiespeicher (Ab Seite 30 im ÖGZ - Das Magazin des Österreichischen Städtebundes, 12/2019 und 1/2020)
- Anergienetze als grüne Wärmeversorger (Umweltjournal, November 2019)