Veranstaltungsrückblick

Vom Sparbuch bis zum Fonds: Geld für Nachhaltigkeit arbeiten lassen

Mehr als 120 Interessierte aus der Finanzwirtschaft und Verwaltung besuchten die Veranstaltung „Grünes Geld für Grüne Investitionen“ am 25. Februar, die von der ÖGUT im Auftrag des BMK organisiert wurde. Die ExpertInnen diskutierten angeregt die Rolle des Österreichischen Umweltzeichens für den nachhaltigen Finanzsektor. Vorgestellt wurde auch das erste mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifizierte Sparbuch.

Nachhaltiges Investment rückt immer mehr ins Bewusstsein der Finanzwelt. Was grüne Finanzprodukte tatsächlich bewirken können und inwieweit das Österreichische Umweltzeichen für Klarheit in der Welt der Nachhaltigkeit sorgen kann, war Thema der Veranstaltung „Grünes Geld für Grüne Investitionen“, die am 25. Februar 2020 stattfand. Rund 120 TeilnehmerInnen aus der Finanzwirtschaft, Verwaltung, und Zivilgesellschaft diskutierten angeregt über die aktuellen Entwicklungen.

Das Fach-Event mit Podiumsdiskussion wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) von der ÖGUT in Kooperation mit dem VKI – Verein für Konsumenteninformation organisiert.

Andreas Tschulik vom BMK eröffnete die Veranstaltung und führte ins Thema „Green Finance & Eco-Labelling“ ein. Weitere Impulse gaben Raphael Fink vom Verein für Konsumenteninformation, Michaela Seelig vom BMK und Maximilian Horster, ISS ESG, Head of Climate Solutions.

Neue Richtlinie

Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch das erste mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifizierte Sparprodukt des Umweltcenter Gunskirchen vorgestellt: Auf Basis der überarbeiteten Umweltzeichenrichtlinie (UZ 49) können nun auch nachhaltige Spar- und Giroprodukte sowie Green Bonds durch das Österreichische Umweltzeichen zertifiziert werden.  

Das Österreichische Umweltzeichen wird seit 2004 an nachhaltige Fonds verliehen. Bisher wurden 134 Nachhaltigkeitsfonds mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Die neue Richtlinie, die seit 1. Jänner 2020 in Kraft ist und in einem 1,5-jährigen Revisionsprozess mit breiter Stakeholder-Beteiligung verfasst wurde, erweitert die Produktgruppe nun um Green Bonds sowie nachhaltige Spar- und Giroprodukte. Zudem dürfen zertifizierte Nachhaltigkeitsfonds künftig nicht mehr in Unternehmen investieren, die fossile Brennstoffe fördern oder Energie aus Kohle sowie Erdöl erzeugen.

Die überarbeitete Richtlinie war Thema der Podiumsdiskussion mit Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse), Nastassja Cernko (OeKB – Oesterreichische Kontrollbank), Armand Colard (ESG Plus), Reinhard Friesenbichler (rfu), Maximilian Horster (ISS ESG), Christian Kornherr (Verein für Konsumenteninformation) und Kristina Proksch (Umweltcenter Gunskirchen).

Berichte aus der Praxis

Michaela Attermeyer betonte die Bedeutung des Österreichischen Umweltzeichens für die Auswahl der Investments der Vorsorgekasse. Nastassja Cernko berichtete über die Chancen und Herausforderungen, die die Emission des OeKB Sustainability Bonds mit sich brachte.

Die Umweltzeichen-Gutachter Reinhard Friesenbichler und Armand Colard begrüßten die Anhebung der Kriterien im Rahmen der Überarbeitung der Richtlinie des Umweltzeichens und freuten sich über die Ausweitung der Produktkategorien auf Spar- und Giroprodukte und Green Bonds.

Ausblick auf zukünftige Entwicklungen

Christian Kornherr gab einen Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen des Umweltzeichens in Richtung EU-Aktionsplan (Stichwort: Taxonomie, EU Ecolabel). Kristina Proksch beschrieb den erstmaligen Prozess einer Umweltzertifizierung für Umweltsparbuch und -girokonto des Umweltcenters Gunskirchen. Die Vorreiter beim Thema Nachhaltigkeit in der Finanzbranche seien im Asset Management zu finden, andere Bereiche hinken hinterher, kommentierte Maximilian Horster die Diskussion, ob das Thema Nachhaltigkeit in der Finanzbranche im Mainstream angekommen ist oder nicht.

Um das Thema „Green Finance" weiter voranzubringen, wäre es wichtig, bevorstehende Auflagen nicht nur auf Anbieter von Nachhaltigen Finanzprodukten zu beschränken, sondern zum Beispiel die Offenlegungspflichten des EU-Aktionsplans für alle Finanzprodukte festzuschreiben, schlägt Susanne Hasenhüttl, ÖGUT-Expertin im Bereich „Grünes Investment" vor.

„Natürlich gibt es im Bereich Green Finance noch viel zu tun, sei es bei regulatorischen oder bewusstseinsbildenden Maßnahmen – aber das Thema ist definitiv aus der Nische herausgewachsen“, ist Katharina Muner-Sammer, ÖGUT-Expertin im Bereich „Grünes Investment“ überzeugt. Die beiden ÖGUT-Expertinnen moderierten die Veranstaltung.

Katharina Muner-Sammer (ÖGUT). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Andreas Tschulik (BMK). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Andreas Tschulik (BMK). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Publikum. © Petra Blauensteiner/ÖGUT Katharina Muner-Sammer (ÖGUT). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Raphael Fink (VKI). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Raphael Fink (VKI). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Michaela Seelig (BMK). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Maximilian Horster (ISS ESG). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Maximilian Horster (ISS ESG). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Christian Kornherr (VKI), Reinhard Friesenbichler (rfu), Nastassja Cernko (OeKB). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Reinhard Friesenbichler (rfu), Nastassja Cernko (OeKB), Susanne Hasenhüttl (ÖGUT), Armand Colard (ESG Plus), Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Christian Kornherr (VKI), Reinhard Friesenbichler (rfu), Nastassja Cernko (OeKB), Armand Colard (ESG Plus). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Nastassja Cernko (OeKB), Susanne Hasenhüttl (ÖGUT), Armand Colard (ESG Plus), Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Schal von Maximilian Horster im Design der Klimaerwärmung: Global Warming Stripes Podiumsdiskussion: Christian Kornherr (VKI), Reinhard Friesenbichler (rfu), Nastassja Cernko (OeKB), Susanne Hasenhüttl (ÖGUT), Armand Colard (ESG Plus), Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Reinhard Friesenbichler (rfu), Nastassja Cernko (OeKB). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Christian Kornherr (VKI), Reinhard Friesenbichler (rfu), Nastassja Cernko (OeKB), Susanne Hasenhüttl (ÖGUT), Armand Colard (ESG Plus), Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse), Kristina Proksch (Umweltcenter Gunskirchen), Maximilian Horster (ISS ESG). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Maximilian Horster (ISS ESG). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse), Kristina Proksch (Umweltcenter Gunskirchen). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Christian Kornherr (VKI), Reinhard Friesenbichler (rfu), Nastassja Cernko (OeKB), Susanne Hasenhüttl (ÖGUT), Armand Colard (ESG Plus), Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Podiumsdiskussion: Nastassja Cernko (OeKB), Susanne Hasenhüttl (ÖGUT), Armand Colard (ESG Plus), Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse), Kristina Proksch (Umweltcenter Gunskirchen). © Petra Blauensteiner/ÖGUT Armand Colard (ESG Plus. © Petra Blauensteiner/ÖGUT Michaela Attermeyer (VBV-Vorsorgekasse), Kristina Proksch (Umweltcenter Gunskirchen). © Petra Blauensteiner/ÖGUT

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