Projekt

Entwicklung eines Zentralen Visualisierungsgerätes für den Energie- und Ressourcenverbrauch in Haushalten (ZENVIS)

Hintergrund

Für die meisten privaten Endverbraucher sind die Energie- und Ressourcenverbräuche abstrakte Größen, mit Zahlenwerten in „kWh“ können viele KonsumentInnen nur wenig anfangen. Noch schwieriger ist es, unterschiedliche Verbrauchsgruppen wie Haushaltsstrom, Heizung, Warmwasser bzw. Energiearten wie Strom, Erdgas oder Fernwärme miteinander zu vergleichen und größenordnungsmäßig zu verstehen, wo die „großen Brocken“ beim persönlichen Energieverbrauch liegen. Durch eine Visualisierung des Energieverbrauchs kann ein besseres Verständnis über die Wirksamkeit von energieeffizientem Verhalten ermöglicht werden.

Zielsetzung

  1. Das Forschungsprojekt ZENVIS – „Entwicklung eines Zentralen Visualisierungsgerätes für den Energie- und Ressourcenverbrauch in Haushalten“ soll Aufschluss darüber geben, ob ein zentrales Visualisierungsgerät von wichtigen Stakeholdern/“Entscheidern“ (Bauträger, BewohnerInnen etc.) als ein wirksames Instrument zur Verringerung des Energieverbrauches wird. Ein solches System kann z.B. ein home-display, eine grafische Darstellung auf einer Internetseite, eine per E-Mail oder mit der Rechnung zugesandte grafische Aufbereitung der Verbrauchsdaten sein. Im Rahmen des Projekts werden der Stand der Technik sowie bisherige Erfahrungen von ähnlichen Projekten im In- und Ausland untersucht. 
  2. Weiters wird im Rahmen eines Testgebäudes eine Umsetzungsstrategie für den konkreten Einsatz eines Visualisierungssystems ausgearbeitet. Ziel ist es, die Machbarkeit der Ausstattung eines Gebäudes soweit auszuarbeiten, um das Kosten /Nutzen Verhältnis eines solchen Visualisierungssystems beurteilen zu können.

Bisherige Ergebnisse

Im Zusammenhang mit der bereits im Gang befindlichen Umstellung der Strommessgeräte auf digitale „smart meter“ bzw. auf „intellegent metering" eröffnen sich enorme technische Möglichkeiten für eine detaillierte und übersichtliche Darstellung des Energieverbrauchs in privaten Haushalten. Von der Identifikation des ständigen „Stand by“-Stromverbrauchs, der Erkennung von defekten Geräten und Systemen durch atypische Verbrauchskurven (z. B. Leckagen, falsch eingestellte Geräte) bis zu charakteristischen Verbrauchsmustern (Wochenendverbräuche durch Saunabetrieb, usw.) können beim Stromverbrauch eine Vielzahl von Informationen gewonnen und Empfehlungen für energieeffizienteres Verhalten abgeleitet werden.

Bestehende Barrieren

  • Für Erdgas- und Fernwärmezähler bestehen derzeit noch keine Pläne zur Umstellung auf digitale Zähler. Eine Zusammenführung der verschiedenen Verbrauchsdaten im Haushalt zu einem Gesamtbild muß daher noch „händisch“ erfolgen.
  • Viele Haushalte werden von unterschiedlichen Netzbetreibern für Strom, Gas und Fernwärme beliefert. Es besteht derzeit keine Motivation der Netzbetreiber, gemeinsame Visualisierungssysteme zu entwickeln. Vielmehr versuchen viele Versorger, ihr eigenes System mit dazugehöriger Kundenbindung zu etablieren.
  • Erschwert wird die Zusammenführung von Verbrauchsdaten unterschiedlicher Versorger durch die Bestimmungen des Datenschutzes, da eine Weitergabe der Daten die schriftliche Einwilligung des Kunden erfordert.
  • In Passivhäusern ist der Heizenergiebedarf so gering, dass die Messkosten die Energiekosten bereits übersteigen. Damit ist nach dem Heizkostenabrechnungsgesetz der Einbau von Einzelwohnungszählern nicht mehr zu argumentieren. Verstärkt trifft dies für Gebäude mit Solaranlagen zu. Die Wärmeenergiekosten werden daher im Neubau wieder vermehrt nach m² Wohnfläche abgerechnet.

Projektpartner

  • Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik - ÖGUT (Projektkoordinator)
  • "die umweltberatung" Österreich
  • Verein für Konsumenteninformation VKI
  • Gemeinnützige Industrie Wohnungs AG GIWOG

Finanziert durch das Programm „Energie der Zukunft“ des BMVIT und des BMWA.

ZENVIS Endbericht (pdf, 2,8 MB)

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