Projekt

NANO CYCLE: Nanomaterialien und Advanced Materials in einer Kreislaufwirtschaft und Auswirkungen auf Recyclingprozesse

Seit einigen Jahren werden vermehrt synthetische Nanomaterialien (manufactured nano materials, MNM) und „Advanced Materials" (AM) eingesetzt, da Nanomaterialien zum Beispiel die Eigenschaften der Polymermatrix von Kunststoffen verbessern können (u.a. Barrierewirkung für Gase, Färbung, UV‐Schutz, Gewichtsverringerung, Materialeinsparung, Verstärkung der thermischen und mechanischen Stabilität).

Im Projekt "Nano Cycle" wurden PET‐Flaschen und Kunststoffverpackungsfolien als potenziell Nanomaterial-haltige Massenströme ausgewählt, um Aussagen über die Auswirkungen der synthetischen Nanomaterialen sowie der Advanced Materials auf Recyclingprozess und Recyclat zu treffen sowie Potenziale und Lücken für die erforderliche Analytik aufzuzeigen.

Weiters wurden Abfallströme von synthetischen Nanomaterialien (MNM) und deren Expositionsmöglichkeiten insbesondere in späteren Lebenszyklusphasen (post-consumer Phase) geprüft. In einem AkteurInnen-Workshop wurden gezielt ExpertInnen aus den verschiedenen Produkt-Lebensphasen zusammengebracht, um innovative  Lösungswege im Umgang mit MNM zu entwickeln und praxistaugliche Möglichkeiten der Informationsweitergabe zu finden.

Ergebnisse:

Es zeigte sich, dass Recyclingbetriebe keine Information darüber haben, ob und in welchen Mengen MNM in den von ihnen verarbeiteten Kunststoff‐Fraktionen enthalten sind, da es keine Kennzeichnungspflicht für MNM in Kunststoffen gibt. Auch Vortests an den Kunststoff‐Fraktionen in den Recyclingbetrieben zielen nicht auf MNM ab. Damit ist der aktuelle Wissensstand zur Exposition in Bezug auf MNM in der Abfall‐ und Recyclingwirtschaft begrenzt.

Potentielle Emissionsquellen im Stoffkreislauf von PET‐Flaschen und Kunststoffverpackungsfolien sind: Stäube, Auswaschungen, Dämpfe, Emissionen bei der Dekontamination und Übergang in verpackte Lebensmittel. Es ist jedoch davon auszugehen, dass MNM nicht oder nur in sehr geringen Mengen freigesetzt werden. Risiken sind zwar nicht gänzlich auszuschließen, aktuell gibt es jedoch kaum Hinweise auf Gefahren für Mensch und Umwelt. Für die österreichische Abfallgesetzgebung besteht in Hinblick auf eine mögliche Exposition in Bezug auf MNM bei jetzigem Wissensstand kein Handlungsbedarf für das Recycling von PET‐Flaschen und Verpackungsfolien.

Projektbericht: Nano-Teilchen im Recyclingprozess - es braucht mehr Forschung und Kooperation

ProjektpartnerInnen:

AIT – Austrian Institute of Technology (Projektleitung), Umweltbundesamt (uba)

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