Projekt

Smart City STANDARDS – Normung für die nachhaltige Entwicklung von Städten und Kommunen

Ausgangssituation

Städte verantworten zwischen 60 und 80 % des weltweiten Energieverbrauchs und verursachen 75 % der Treibhausgase. Vor dem Hintergrund, dass weltweit bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Städten lebt und die Bevölkerungszahl insgesamt steigt sowie angesichts der damit verbundenen immer knapper werdenden Ressourcen, gewinnen eine nachhaltige Stadtentwicklung und deren Bewertung durch Indikatoren immer mehr an Bedeutung. Länderübergreifende Normen zur vergleichbaren und nachvollziehbaren Messung, Bewertung und Steuerung von urbanen Entwicklungsprozessen fehlen jedoch bislang. Das Komitee der ISO International Organization for Standardization „Sustainable development in communities - Nachhaltige Entwicklung von Städten und Kommunen" befasst sich bereits mit der Definition von Anforderungen, Richtlinien und Methoden zur Erzielung von Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in Kommunen jeglicher Art, steht aber noch am Anfang dieser Arbeiten.

Ziel

Ziel des Projekts ist es daher, Normungsprozesse zur nachhaltigen Entwicklung von Städten und Kommunen zu unterstützen und die wesentlichen Stakeholder und AkteurInnen in diese Prozesse einzubeziehen. Das Projekt nimmt dabei eine essentielle Brückenfunktion zwischen den AnwenderInnen und Betroffenen – etwa den Städten – auf der einen und den GestalterInnen von Normen auf der anderen Seite wahr. Darüber hinaus soll das Projekt dazu beitragen, eine österreichische Position für die Beteiligung an den internationalen Normungsprozessen zu erarbeiten.

Methodische Vorgangsweise

Nationale und internationale Indikatorensets werden nach relevanten Themen kategorisiert z.B. nach Rahmenbedingungen, Datengrundlagen, Umsetzbarkeit, Art der Nutzung, Vollständigkeit usw. um einen Überblick über bestehende Indikatorensets zu ermöglichen. In weiterer Folge werden diese unter Einbeziehung einer Fokusgruppe analysiert, wobei insbesondere die Ergebnisse respektive Erkenntnisse aus dem Smart City PROFILES Projekt sowie aus dem e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden herangezogen werden. Schlussfolgerungen und Empfehlungen für Indikatorensysteme und deren Anwendung, insbesondere in Hinblick auf ihre Normung, werden getroffen und in einem Status quo Bericht präsentiert.

Aus Elementen der Zustandsanalyse (Status quo-Bericht) und dem Input von Stakeholdern werden Prozessmodule mit Orientierungsfunktion und Handlungsanweisungen für den weiteren Normungsprozess auf nationaler und internationaler Ebene erarbeitet. Sie werden in Hinblick auf die Anforderungen der Normung (d.s. insbesondere Relevanz für AkteurInnen und Übertragbarkeit auf deren Belange, Verifizierbarkeit von Nachweisen, Übertragbarkeit auf die europäische Ebene, u.a.) geprüft und vervollständigt.

Stakeholdereinbindung

Alle Projekt(zwischen)ergebnisse werden im Rahmen von Workshops sowie ExpertInnen- und Stakeholderinterviews und unter Einbeziehung einer Fokusgruppe diskutiert und abgestimmt. Ziel dieses projektbegleitenden Stakeholderprozesses ist es, Empfehlungen für einen national abgestimmten Prozess zu einem gemeinsamen, europaweit (bzw. weltweit) gültigen Standard auszuarbeiteten. Dabei wird besonders die spezifische Art der Indikatorenanwendung und deren Realisierung berücksichtigt, um individuelle, projekt- und stadtspezifisch optimale Indikatorsysteme zu fördern.

Projektkonsortium und Auftraggeber

Das Projekt SC STANDARDS wurde vom Umweltbundesamt (Koordination), dem IFZ - Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur und der ÖGUT gemeinsam durchgeführt und aus Mitteln des Klima- und Energiefonds im Rahmen der Smart-Cities-Initiative gefördert.

Projeklaufzeit: Mai 2014 – Juni 2015

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