Beatrix Hausner und Gina Waibel

Expertinnen am Wort

„Urlaub am Bäuerinnen-Hof“: Beatrix Hausner und Gina Waibel in der Hofpost

In keinem anderen Staat der EU gibt es einen höheren Anteil von Frauen in der Landwirtschaft als hierzulande: 41 Prozent der Betreibenden sind laut Eurostat 2020 weiblich. Doch wer sich die Zahlen der alle zehn Jahre durchgeführten Bäuerinnen-Studie genau ansieht, merkt, dass Österreichs Bäuerinnen auf dem Weg zur Gleichstellung noch einige (strukturelle) Barrieren zu bewältigen haben.

So kommen nach wie vor die meisten Bäuerinnen durch Heirat auf den Hof, nur in 22 Prozent aller Fälle sind sie Erbinnen. Auch auf den Höfen selbst ist die Arbeitsteilung nach wie vor sehr traditionell: Stall- und Feldarbeit werden nur bis zu einem Drittel von Frauen ausgeführt – sie sind hautverantwortlich für Haushalt, Kinderbetreuung und kombinierte Erwerbstätigkeiten.

Zwei Aspekte sind bei der Betrachtung dieser Zahlen besonders wichtig, argumentieren die ÖGUT-ExpertInnen Beatrix Hausner und Gina Waibel in der „Hofpost": Erstens gebe es „die österreichische Bäuerin" so nicht, daher sei es schwierig, allgemeine Aussagen über ihre Lebens-und Arbeitssituation zu treffen. Doch zweitens seien ungeachtet aller Unterschiede unter den Bäuerinnen bis zur Gleichberechtigung noch einige Schritte erforderlich.

Als einen möglichen Ansatzpunkt sehen sie – abseits der Corona-Krise – die Aktivität im Rahmen von „Urlaub am Bauernhof", hier habe sich das Einkommen in vielen Fällen von einem „Körberlgeld" zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor für die bäuerlichen Familien entwickelt. Ein Beispiel für eine explizite Anerkennung ihrer Leistungen wäre auch ein sprachliches Signal: „Urlaub am Bäuerinnen-Hof!"

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