ÖGUT-Themenfrühstück

Smart City – planend begleiten und bewerten

Mit einem Themenfrühstück zu personenbezogenen Zielformulierungen für Quartiere und Siedlungen sowie qualitätssichernden Prozessen zu deren Festschreibung von der frühen Planung bis hinein in den Betrieb fand im Zeichen der laufenden COP21 die Smart City Themenfrühstücksreihe der ÖGUT 2015 ihren Abschluss.

Hintergrund

Die ÖGUT lotete im Sondierungsprojekt „Zertifizierung von Siedlungen/Quartieren (ZertSied)“ im Auftrag von BMVIT und BMLFUW gemeinsam mit PartnerInnen in der Schweiz und Österreich Möglichkeiten aus, die Optimierung des Ressourcenbedarfs von Gebäuden im größeren Kontext der dazugehörenden Energieerzeugung, Mobilität, und Ver- und Entsorgung in einem Qualitätssicherungsablauf zu fassen und zu bewerten. In Anlehnung an das Schweizer Modell der 2000 Watt Arealbewertung wurden Zielwertdefinitionen, quantitative Nachweise und Kriterien der qualitativen Bewertungen auf ihre Anwendbarkeit in Österreich hin als System der umfassenden qualitätssichernden Begleitung von der sehr frühen Planung bis zu „Bewirtschaftung und Bewohnung“ diskutiert.

Hierzu werden aktuell in der Machbarkeitsstudie „ Potenzialanalyse – 2000 Watt Areal“ auch bei 3 Arealen in Österreich von der ÖGUT und dem SIR in Zusammenarbeit mit Akteuren aus den Regionen Pilotbewertungen nach dem Schweizer Instrumentarium der 2000 Watt Arealbewertung durchgeführt. 

Drei FachexpertInnen umrissen die Thematik mit unterschiedlichen Schwerpunkten und aus verschiedenen Perspektiven:

Im Zentrum der Diskussion standen dann vor allem zwei Fragestellungen:

  • Warum braucht es in absehbarer Zeit eine Zielwertdefinition für Österreich, die vom flächenbezogenen auf den personenbezogenen Maßstab wechselt?
  • Welche Verbindlichkeiten hinsichtlich maßvollem Einsatz von Ressourcen können bereits bei der Entwicklung von neuen Quartieren in der frühen Planung definiert werden und wie können diese nach der Umsetzung verbindlich in die Nutzung überführt werden?

Wesentliche Weichenstellungen hinsichtlich Energieeffizienz und Erneuerbare können durch Wahl der Wärmeerzeugung auf Quartiersebene sowie durch den Gebäudestandard als auch die Anzahl von Stellplätzen für PKW und Fahrräder plus umfangreiche Angebote zum ÖPNV gesetzt werden. Insbesondere hinsichtlich der Mobilität sind je nach Verhalten der BewohnerInnen jedoch sehr unterschiedliche Energie- und CO2- Reduktionsperformances erreichbar. Generell stellt die Überleitung von Zielsetzungen in entsprechend von „allen  Areal-NutzerInnen“ getragene Betriebs- und Verbrauchsqualitäten eine große Herausforderung dar und erfordert neue (auch kreative) Formen des „verbindlich Machens“ und der „Steuerung“ bei Zielabweichungen. Ein institutionell getragener durchgehender Qualitätssicherungsprozess ist insbesondere für Gemeinden in der Planung und Begleitung von neuen Stadterweiterungsgebieten (ob im städtischen oder ländlichen Kontext) eine Möglichkeit, jene Qualitäten, die etwa bei Grundstückvergabe in der frühen Planung gefordert werden, für die Planung und  Ausführung zu verankern und konsequent bis in den Betrieb hinein zu verfolgen.

Weitere Themenfrühstücke in der Smart City Reihe der ÖGUT

Teilen

auf Google+ teilen auf Facebook teilen auf Twitter teilen auf LinkedIn teilen per RSS teilen