Rückblick
klimaaktiv mobil Bauträger-Webinar zu E-Mobilität in der Praxis
Wie und wo lade ich mein E-Fahrzeug in Bestandswohnanlagen?
18. November 2024, 8:30 - 10:00 Uhr, Online (Zoom)
Beim Webinar drehte sich alles um die Installation von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. Die Diskussion reichte dabei von Prognosen zum Ausbau der Ladepunkte und der Entwicklung bei den Fahrzeug-Neuzulassungen über Förderungen, gesetzliche Rahmenbedingungen im Wohnbau bis hin zu technischen und organisatorischen Anforderungen bei der Umsetzung. Einem Überblick zum aktuellen Stand des Ausbaus der Elektromobilität in Österreich und einer kurzen Umfrage und Diskussion zu Verbesserung bzw. Anpassung der Förderungen für E-Mobilität folgte ein Praxisbeispiel aus der Wiener Stadtumlandgemeinde Klosterneuburg. Stakeholder wie Ingenieurbüro und Hausverwaltung gaben aufschlussreiche Antworten zu häufig gestellten Fragen.
Vortragsinhalte
Einen Überblick zu den klimaaktiv Förderungen des Bundes für Ladeinfrastruktur sowie zum Leitfaden "Laden im Mehrparteienhaus" der WKO gab zunächst Franziska Trebut, Leiterin der Bereiche Energie, Innovatives Bauen und Sustainable Finance bei der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT). Im Wesentlichen unterscheiden sich die Förderhöhen für Ladestationen nach Anschlussleistung sowie nach öffentlicher Zugänglichkeit, ob vorhanden oder nicht. Bestimmte Infrastrukturkosten können aktuell nicht gefördert werden, etwa Netzzutritts- und -zugangsgebühren. Für Mehrfamilienhäuser stellt die österreichische Wirtschaftskammer (WKO) in ihrem Leitfaden die wichtigsten Informationen kompakt und übersichtlich zusammen. Relevante Wohnrechtsmaterien werden verständlich aufbereitet. Ein Musterkostenblatt und durchschnittliche Ladezeiten abhängig von der installierten Leistung finden sich dort ebenso wie dokumentierte Good Practice Projekte.
Vortragsfolien: „Aktuelle Förderungen seitens des Bundes" von Franziska Trebut, klimaaktiv mobil (ÖGUT)
Anknüpfend daran beleuchtete Philipp Wieser von der AustriaTech, Leiter der Österreichischen Leitstelle für Elektromobilität (OLÉ), den Prozess und zeitlichen Ablauf zur Überarbeitung der österreichischen E-Mobilitäts-Förderprogramme 2024 /2025. Es folgte ein Überblick zum aktuellem Stand und Prognosen beim Ausbau der Elektromobilität in Österreich. Private Anschlüsse legen mit 80 % das Fundament für den Hochlauf der Elektromobilität. Der öffentliche Ausbaustand in Österreich ist im internationalen Vergleich bei 25 000 Ladestationen überdurchschnittlich hoch.
Die gezeigten Prognosedaten für die kommenden Jahre zeigen den weiter steigenden Bedarf: 2028 wird es voraussichtlich eine halbe Million an elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugen geben, hinzu kommen Hybridmodelle, welche in Summe etwa 20 % am Gesamtbestand ausmachen werden. Auf lange Sicht bereitet sich die Europäisch Union mit der Richtlinie für „Energy Performance of Buildings Directive" (kurz: EPBD) auf eine vollständige Umstellung auf Elektromobilität im Verkehrsbereich vor.
In einem interaktiven Teil wurden notwendige Anpassungen und hilfreiche Verbesserungen der Förderungen für netzoptimierte Ladeinfrastruktur mit den Teilnehmer:innen gesammelt und diskutiert.
Vortragsfolien: „Netzoptimierte Ladeinfrastruktur im Wohnbau" von Philipp Wieser, AustriaTech (OLÉ)
Im Anschluss lieferten Walter Hüttler von „WH consulting engineers" und Andreas Göttinger von der „elektro-göttinger GmbH" ein Praxisbeispiel aus dem Wiener Stadtumland. In Klosterneuburg wurde eine bestehende Wohnungseigentumsanlage mit Ladeinfrastruktur nachgerüstet. Gleichzeitig wurde im Rahmen einer gemeinschaftlichen Erzeugungsanlage (GEA) auf dem Dach der 3 Baukörper eine PV-Anlage installiert, die über Lastmanagement wahlweise die Warmwasserbereitung unterstützt oder die Ladepunkte versorgt.
Eingangs skizzierte Walter Hüttler den seit der Novelle des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) 2022 geltenden wohnrechtliche Rahmen und erläuterte zentrale Begriffe wie Zustimmung, Mehrheitsbeschluss, Privilegierung, Zustimmungsfiktion und Right to Plug.
Andreas Göttinger schilderte die installierten Komponenten und das umgesetzte Lastmanagement. Dabei wurde unter anderem das verwendete Flachbandkabel als geeignete Variante vorgestellt, um eine weitgehende Verkabelung der Stellplätze bereitzustellen, ohne die Lage der Ladepunkte bereits festlegen zu müssen.
Anschließend berichtete Andreas König von der zuständigen Hausverwaltung equilibria über die organisatorischen Anforderungen an den Entscheidungsfindungs- und Umsetzungsprozess und die gewählten Abrechnungsmodalitäten, die mit einer verbrauchsabhängigen jährlichen Abrechnung und tagesaktuellen Verbrauchsinformationen bewusst schlank gehalten sind.
Vortragsolien auf Anfrage: „Umsetzung von E-Ladestationen in Verbindung mit PV im Wohnungseigentum" von Walter Hüttler und Andreas Göttinger
Moderation: Franziska Trebut, ÖGUT
Organisation / Kontakt
klimaaktiv mobil "Mobilitätsmanagement für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber"
HERRY - ÖGUT - ÖIR
ÖGUT GmbH
Franziska Trebut
Tel.: 01 315 63 93 - 28
E-Mail: franziska.trebut@oegut.at
ÖGUT GmbH
Paul Klammer
Tel.: 01 315 63 93 - 37
E-Mail: paul.klammer@oegut.at