Arbeitsgruppe
(Betriebs-)Ökologisches und Soziales Benchmarking für Finanzdienstleister
Die ÖGUT-Arbeitsgruppe "(Betriebs-)ökologisches und Soziales Benchmarking" beschäftigt sich bereits seit 1994 mit den Möglichkeiten einer nachhaltigen Entwicklung im Finanzdienstleistungssektor. Die Mitglieder sind Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsbeauftragte (aber auch HR-Manager:nnen sind herzlich willkommen) österreichischer Finanzdienstleister. Um die eigenen Leistungen im Umwelt- und Sozial-/HR-Bereich besser kommunizieren und sichtbar machen zu können, setzt die ÖGUT-Arbeitsgruppe seit 2002 mit dem "(Betriebs-)ökologischen und Sozialen Benchmarking für österreichische Finanzdienstleister" Schritte zur Intensivierung des Erfahrungsaustausches im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement und zur Optimierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Branche.
Die ÖGUT-Arbeitsgruppe trifft sich rund ein bis zweimal im Jahr, um die Ergebnisse des Benchmarkings zu diskutieren und sich über die Datenerhebung in einem informellen Rahmen auszutauschen. Zusätzlich werden Impulsvorträge zu von der Arbeitsgruppe gewünschten Themen (z.B. EU Regulatorik zu Sustainable Finance – CSRD, Taxonomie, CO2-Emissionen (Scope 1-3), Gender Fairness bei Personalausschreibungen etc.) angeboten.
Termine und Rückblicke auf die Themen der AG-Treffen seit 2020
2024 – Thema: Welche Nachhaltigkeitsthemen sind in (Finanz-)unternehmen wesentlich? (10. Dezember 2024)
Welche Nachhaltigkeitsthemen für ein (Finanz-)Unternehmen wesentlich und daher im Nachhaltigkeitsbericht zu berücksichtigen sind, war eine der Fragestellungen, die im Workshop der ÖGUT-Arbeitsgruppe „Benchmarking für Finanzdienstleister" am 10. Dezember 2024 in der ÖGUT diskutiert wurden. Markus Sumpich, Leiter des Umweltmanagements in der VBV-Gruppe teilte seine Erfahrungen mit der Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse, wie sie in der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gefordert wird und gab Einblick in die Festlegung von Klimazielen und eines Transition -Fahrplans. Die anschließende Diskussion mit den Teilnehmer:innen ergab, dass es durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen bei den wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen in der Finanzbranche kommen kann. Im Anschluss wurden die (betriebs-)ökologischen und sozialen Kennzahlen der Gruppe von den ÖGUT-Expert:innen Beatrix Hausner, Katharina Muner-Sammer und Marco Steinlechner vorgestellt und mit den Anwesenden der Arbeitsgruppe diskutiert. Bei den überarbeiteten Kennzahlen, die sich nach den European Sustainability Resporting Standards ausrichten, gab es vor allem Diskussionen bei den Financed Emissions und deren Vergleichbarkeit, als auch beim Gender-Pay-Gap.
Danke allen Teilnehmenden: Markus Sumpich (VBV-Gruppe), Cornelia Dankl (BONUS Pensionskasse), Susanne Hasenhüttl (ÖGUT), Beatrix Hausner (ÖGUT), Michael Hufnagl-Ulrich (BUAK BVK), Johanna Hönig (Oberbank AG), Sabrina Maurer (HYPO NOE), Martin Much (OeNB), Helena Rüdegger (BUAK BVK), Peter Seidl (ZHS), Marco Steinlechner (ÖGUT), Eva Wenzelhuemer (Oberbank) und Katharina Muner-Sammer (ÖGUT)!
Der nächste Workshop wird voraussichtlich Q2 2025 stattfinden, die Themenschwerpunkte sind noch offen. Falls Sie an einer Teilnahme an dieser Arbeitsgruppe interessiert sind, melden Sie sich bitte gerne bei katharina.muner-sammer@oegut.at.
2024 - Thema: Herausforderung Nachhaltigkeitsberichtserstattung (12. Juni 2024)
Neue Anforderungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung – Praxisaustausch über die Implementierung der European Sustainability Reporting Standards in Finanzinstitutionen
Am 12. Juni 2024 traf sich die ÖGUT-Arbeitsgruppe „Benchmarking für Finanzdienstleister" in der ÖGUT. Ein Themenschwerpunkt waren die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) der Nachhaltigkeitsberichterstattung und deren Umsetzung in die Praxis. Christoph Chrysalis vom Umweltbundesamt gab einen Einblick in die ökologischen Kennzahlen der ESRS. Die betroffenen CSR-, HR- und Umweltbeauftragen der Finanzinstitutionen tauschten sich über den Stand der Umsetzung und die Auslegung der ESRS in ihrer Nachhaltigkeitsberichtserstattung aus. Im Anschluss stellten Katharina Muner-Sammer und Janne Wanner die Anpassung der ökologischen und sozialen Kennzahlen für das Benchmarking an die ESRS vor, welche in der Gruppe diskutiert wurden. Der neue Benchmarkingfragebogen wird in Kürze an die teilnehmenden Finanzinstitutionen ausgeschickt, beim nächsten Benchmarkingworkshop im Herbst 2024 erfolgt der erste Austausch nach den angepassten Kennzahlen. Zudem ist ein Input zur Wesentlichkeitsanalyse und der CSRD Klimaziele von Markus Sumpich (VBV-Gruppe) geplant.
Herzlichen Dank an alle Teilnehmer:Innen für den offenen und unterstützenden Austausch: Christoph Chysalis (UBA), Cornelia Dankl (Bonus VK), Michael Hufnagl-Ulrich (BUAK BVK), Clarissa Kamhuber (Bank Gutmann), Iris Kattinger (ÖBB Infra), Gabriele Kerth (Bank Gutmann), Marco Mathera (Ecofides), Claudia Mikes (Hypo Noe), Martin Much (OeNB), Bettina Purker (ÖBB Infra), Helena Rüdegger (BUAK BVK), Thomas Schuh (ÖBB Infra), Eva Wenzelhuemer (Oberbank)
2023 - Thema: Financed Emissions und soziale Kennzahlen
Oktober: Eingelanden hat die OeNB, Martin Much (OeNB-Umweltbeauftragter) gab als Einstieg einen Input zu „25 Jahre zertifiziertes Umweltmanagement nach EMAS in der OeNB". Im Austausch mit RBI, OeNB, Hypo NOE, Oberbank, Bank Gutmann, BUAK wurden heute die sozialen Kennzahlen und die Erfassung der „financed emissions" diskutiert.
Juni: Neue Anforderungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD (ESRS), Schwerpunkt Environment (z.B. Scope 1-3 Emissionen), ...) - Vergleich der (betriebs-)ökologische Kennzahlen.
Eva Wenzelhuemer (Oberbank) und Christine Würfel (RBI) gaben Einblicke in die praktische Umsetzung von ESRS-Standards & identifizierten Tools.
2022 - Thema: ESG Data Hub
September: ESG Data Hub – betriebsökologischer und sozialer Kennzahlenvergleich
Heidrun Schmid (Österreichische Kontrollbank/OeKB) stellte den ESG-Data Hub der OeKB vor, eine Plattform für die Erhebung von ESG-Daten und ESG-Status von Unternehmen und in weiterer Folge zum Datenaustausch zwischen Unternehmen und Banken.
2021 - Thema: Pacta Tools
Dezember: Pacta Tool – betriebsökologischer und sozialer Kennzahlenvergleich
Neben dem Kennzahlenvergleich lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Integration von Nachhaltigkeitsrisiken ins Risikomanagement".
Sabine Kunesch vom Umweltbundesamt stellte das PACTA Tool – Paris Agreement Capital Transition Assessment vor.
2020 - Thema: SDGs in der Finanzbranche
Jänner: SDGs in der Finanzbranche – betriebsökologischer und sozialer Kennzahlenvergleich
Henriette Gupfinger von kiwi sustainable solustions e.U. erklärte in ihrem Vortrag, wie die SDGs ins eigene Unternehmen integriert werden können. Andreas Breitenfellner und Martin Much von der Österreichischen Nationalbank gaben einen Einblick der Relevanz der SDGs aus Nationalbanksicht.
Kennzahlen
Aktuell werden zehn Kennzahlen im Bereich (Betriebs-)Ökologie und zehn im Bereich Mitarbeiter:nnen (soziale Nachhaltigkeit) abgefragt und miteinander verglichen. Diese wurden gemeinsam in der Arbeitsgruppe festgelegt.
Betriebsökologische Kennzahlen | Soziale Kennzahlen (Bereich Mitarbeiter:innen) |
KZ 1: Strom | KZ 1: Frauenanteil |
KZ 2: Wärme | KZ 2: Altersstruktur |
KZ 3 - 4: Papierverbrauch | KZ 3: Mitarbeitende mit Behinderung |
KZ 5: Papierarten | KZ 4: Beschäftigungsverhältnisse |
KZ 6: Wasserverbrauch | KZ 5: Fluktuationsrate |
KZ 7: Abfallverbrauch | KZ 6: Ausbildungstage |
KZ 8: Abfallarten | KZ 7: Neueinstellungen |
KZ 9: Geschäftsverkehr | KZ 8: Karenz und Wiedereinstieg |
KZ 10: CO2-Emissionen | KZ 9: Aufsichtsrat |
KZ 10a: Financed CO2-Emissions | KZ 10: Krankenstandstage |
Die Kennzahlen wurden im Laufe der Zeit zu aktuellem Anlass (z.B. 2015 EU- Richtlinie „Offenlegung nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen", sogenannte „CSR-Richtlinie") immer wieder angepasst. Auch für die Datenerhebung 2023 wird es einen Vorschlag für überarbeitete KZ in Hinblick auf die CSRD bzw. EFRAG-Standards geben.
Nehmen Sie teil!
Die Mitglieder der ÖGUT-Arbeitsgruppe laden alle Finanzinstitute herzlich ein, sich an diesem Projekt zu beteiligen und sich im gemeinsamen Bestreben einer nachhaltigen Entwicklung in der Finanzbranche zu stärken und zu verbessern. Neue Unternehmen sind dabei herzlich willkommen und können sich bei Dr.in Katharina Muner-Sammer (katharina.muner-sammer@oegut.at) melden.
Der Leitfaden
Ein Ergebnis der Arbeitsgruppe ist ein Leitfaden, der als Hilfsmittel für Finanzdienstleister dienen soll, die am Benchmarking für betriebsökologische und soziale Kennzahlen teilnehmen wollen. Die in einer gemeinsamen Auswahl ermittelten branchenrelevanten Kennzahlen tragen dazu bei, die eigenen Umwelt- und Sozialleistungen besser kommunizieren und vergleichen zu können.
Der Leitfaden für betriebsökologische und soziale Kennzahlen wurde 2002 erstmals publiziert und liegt in seiner 3. Auflage (2010) auf. Der Leitfaden bietet eine umfassende und übersichtliche Darstellung aller Informationen, die notwendig sind, um als Finanzdienstleister am Nachhaltigkeits-Benchmarking teilzunehmen sowie Verbesserungsstrategien im Sozial- und Umweltbereich zu entwerfen und zu implementieren.
Hier können Sie den Leitfaden herherunterladen:
Benchmarking für Finanzdienstleister - Ein Leitfaden für betriebsökologische und soziale Kennzahlen