Projekt
Scenarios of Spill-Over Effects from Global (Climate) Change Phenomena to Austria (SOS)
Auftraggeber Klima- und Energiefonds
Status/Laufzeit abgeschlossen (2013)
Die in den einzelnen Arbeitspaketen erzielten Ergebnisse dienen letztlich als Input für eine Ergänzung der nationalen Klimawandelanpassungsstrategie und formulieren Empfehlungen für die Forschungslandschaft und die politische Ebene.
Exposition über den Einflusskanal der Warenexporte
Klimamaßnahmen, die lediglich auf die direkten Wirkungen abzielen, greifen zu kurz. Die modellhaften Berechnungen für den Einflusskanal der Warenexporte zeigen, dass die direkte Klimaexposition Österreichs via Außenhandel beträchtlich sein kann. Demnach ist das BIP im Jahr 2050 zwischen 0,7 % (Medium Impact-Variante) und 2,2 % (High Impact-Variante) gegenüber dem Klimawandel potenziell exponiert.
Vulnerabilität durch Importabhängigkeit
Die vulnerabelsten der 444 näher untersuchten Importgüter sind die Agrarrohstoffe Sojabohnen und Palmöl sowie die Industrierohstoffe Chrom, seltene Erden, Phosphor, Erdgas und Mineralöl. Eine Kombination aus hoher wirtschaftlicher Bedeutung, hoher Importabhängigkeit und hoher weltweiter Nachfrage macht diese Importgüter vulnerabel bezüglich möglicher Versorgungsengpässe. Eine Konzentration der Produktion bzw. des Anbaus auf nur wenige Regionen verschärft diese Situation, da die Versorgung besonders anfällig hinsichtlich klimawandelbedingter Ernteausfälle oder Unterbrechungen der Lieferkette (Transportwege/logistische Zentren) durch z.B. Extremwetterereignisse ist.
Spill-Over Szenarien
Das Forschungsdesign knüpft an den bestehenden Szenario-Welten der Great Transition Initiative an und zeigt den Einfluss einzelner klimawandelbedingter Megatrends in einer von Marktkräften geprägten Welt bzw. in einer politischen Welt in Richtung Nachhaltigkeit anhand qualitativ beschriebener Spill-Over Szenarien. Die zentrale Botschaft der aus dem Diskussionsprozess gewonnenen Ergebnisse lautet, dass bereits das Einschwenken von „Markt“ auf „politische Rahmenbedingungen in Richtung Nachhaltigkeit“ die Grundvoraussetzung zu resilienteren, anpassungsfähigeren Strukturen fördert. Die Auswirkungen wurden anhand mehrerer Einflusskanäle (impact channels) diskutiert und sind als Download verfügbar.
Amendment Roadmap
Abschließend wurden die in den vorangegangen Arbeitspaketen erzielten Ergebnisse in Empfehlungen zu einer Anpassung der Klimawandelanpassungsstrategie abgeleitet. Insbesondere eine interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit über die Weiterentwicklung und Umsetzung der Anpassungsstrategie kann dabei helfen, die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken transparent zu machen und mögliche Schadenpotenziale abzuschätzen.
Projektpartner
- Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) (Projektkoordination)
- Österreichisches Ökologie-Institut
- Infras AG, Zürich
- Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der BOKU Wien
Das Projekt wird aus Mitteln der Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms "ACRP" durchgeführt.