Projekt
Passivhaus-Schulsanierung Schwanenstadt - Amortisationsberechnung
Auftraggeber Land Oberösterreich
Status/Laufzeit abgeschlossen (2014)
Hintergrund und Zielsetzung
Das in den 1960er Jahren errichtete Schulgebäude in Schwanenstadt, das eine Hauptschule und ein Polytechnikum beherbergt, wurde in den Jahren 2007/2008 einer umfassenden Sanierung unterzogen und durch einen Zubau erweitert. Die Baumaßnahmen zielten darauf ab, sowohl im Bereich des sanierten Bestands als auch beim Zubau, Passivhausstandard zu erreichen, um die laufenden Energiekosten möglichst gering zu halten. Darüber hinaus sollte die Passivhausschule hohen Innenraumkomfort – etwa durch die für Passivhäuser obligatorische Lüftungsanlage – bieten.
Aufgabenstellung und Methodik
Aufgabe im gegenständlichen Projekt war es, eine Amortisationsberechnung für die bei der Schule Schwanenstadt umgesetzten Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Grundlage dafür sind die „Mehrkosten“ der Passivhausbauweise im Vergleich zum Niedrigenergiestandard sowie die sich aus den tatsächlichen Energiekostenabrechnungen ergebenden Energiekosteneinsparungen. Da die Wirtschaftlichkeit des Projekts wesentlich davon abhängt, welche Annahmen hinsichtlich der Energiepreisentwicklung getroffen werden, wurde die Amortisationsberechnung auf Basis von drei Energiepreis-Szenarien (Mittelpreis, Niederpreis und Hochpreis) durchgeführt.
Weiteres Ziel war es, die Zufriedenheit der NutzerInnen hinsichtlich der Passivhaustechnologie zu erheben. Der Fokus dieser sozialwissenschaftlichen Untersuchung lag dabei auf den Erfahrungen der NutzerInnen nach einem Zeitraum von fünf Jahren seit der Sanierung.
Inhalte und Ergebnisse
Die Studie zeigte, dass auch bei anspruchsvollen Schulsanierungen auf Passivhausstandard Mehrkosten von weniger als 10%, verglichen mit einer Ausführung im Niedrigenergiestandard, umsetzbar sind.
Weiters konnten die Energiekosten durch die verbesserte thermische Qualität soweit gesenkt werden, dass sogar die beträchtliche Nutzflächenerweiterung überkompensiert wurde. Konkret bedeutet dies, dass die Energiekosten der Schule Schwanenstadt insgesamt um rund 20% reduziert werden konnte – und dies, obwohl die Nutzfläche um rund 50% erweitert wurde.
Die Amortisationsberechnungen lieferten je nach gewähltem Verfahren (statische sowie diverse dynamische Berechnungen), Ausgangsannahme (Betrachtung mit und ohne Lüftungsanlage, Betrachtung auf Basis der Mehrkosten oder der gesamten Baukosten für beide Varianten) sowie zu Grunde gelegtem Energiepreis-Szenario ein sehr unterschiedliches Bild. Insgesamt zeigte sich aber die Tendenz, dass sich umfassende Sanierungen auf Passivhaus-Standard schneller rechnen als Standardsanierungen und daher auch vom ökonomischen Standpunkt sinnvoll sind.
Die Befragung der NutzerInnen ergab, dass diese mit dem umgesetzten Konzept grundsätzlich zufrieden sind – vor allem im Vergleich zu anderen Schulen bzw. zum Zustand vor der Sanierung. Geäußerte Kritikpunkte betrafen hauptsächlich die thermische Behaglichkeit in den oberen Stockwerken während der Sommermonate.
Auftraggeber und Projektkonsortium
Das Projekt wurde im Auftrag der Oberösterreichischen Landesregierung und von der ÖGUT in Kooperation mit Schöberl & Pöll GmbH durchgeführt.