Expertinnen am Wort
Beatrix Hausner und Elif Gül über „Frauen – Siegerinnen oder Verliererinnen der Krise?“
Die Gläserne Klippe ist ein Phänomen, das nicht neu ist: Frauen übernehmen in einer schweren Krise, sei es politisch oder in einer Organisation, die Führung und werden anschließend, sollten sie die Krise nicht bewältigen können, als Teil des Problems gesehen und ersetzt. Oder aus wirtschaftlichen Gründen wieder zurückgestellt.
„Um vor einer kollektiven Gläsernen Klippe zu schützen bräuchte es feministisches Krisenmanagement", so Hausner und Gül in ihrem Beitrag.
Feministisches Krisenmanagement sieht seine Aufgabe nicht darin, den Zustand vor der Krise eins zu eins wieder herzustellen, sondern durch die Krise sozialen Wanden voranzutreiben und zu nutzen. Beispielsweise zeigt die Corona-Krise deutlich, wie wichtig Systemerhalterinnen sind. Feministisches Krisenmanagement könnte die Arbeit auch finanziell aufwerten.
Ein neuer Blick auf Politikerinnen?
Während der momentanen Gesundheitskrise wird die Führungskompetenz von Politikerinnen wie Angela Merkel oder Jacinda Arden von der Gesellschaft viel positiver wahrgenommen, als die mancher männlicher Kollegen.
„Der Wandel im gesellschaftlichen Wahrnehmen von feminin-gelesenen Eigenschaften kann einen längerfristig positiven Einfluss auf die Darstellung von Politikerinnen und Frauen in Führungspositionen haben" schreiben Hausner und Gül.