klimaaktiv

273 mal klimaaktiv und gemeinnützig

Der klimaaktiv Gebäudestandard des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zählt europaweit zu den erfolgreichsten Gütesiegeln für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Die über 900 qualitätsgesicherten Gebäude aller Nutzungstypen zeigen: Nachhaltiges Bauen und Sanieren hat österreichweit weiter an Attraktivität gewonnen und immer mehr Neubau- und Sanierungsprojekte entsprechen den hohen Anforderungen an Energieeffizienz und Ökologie. Gemessen an der Einwohnerzahl gibt es in ganz Europa kein anderes System, das erfolgreicher anspruchsvolle Qualität in der Baupraxis unterstützt.

Gemeinnütziger Wohnbau: leistbar – und klimaaktiv

Besonders erfreulich ist, dass immer mehr gemeinnützige Bauträger zeigen, wie kostengünstiges Bauen und leistbares Wohnen auch mit einer hohen Qualität im Sinne der Nachhaltigkeit möglich sind. Die Mehrheit, nämlich 54% der 478 Geschoßwohnbauten in klimaaktiv Standard, geht auf das Konto der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft. Ein Drittel der rund 663.000m² BGF wurde sogar im höchsten klimaaktiv Standard Gold umgesetzt. Die innovativen Good Practices finden sich in allen Bundesländern, die Verteilung spiegelt dabei sowohl das Engagement einzelner Bauvereinigungen als auch die jeweiligen Landeswohnbauförderbedingungen wider: Spitzenreiter ist Tirol mit 162 Gebäuden, gefolgt von Wien, Kärnten und der Steiermark. (Stand Juli 2020)

Der Bauwirtschaft kommt im Klimaschutz eine Schlüsselfunktion zu, im Neubau und in der Sanierung

Die Gemeinnützigen investieren konsequent in die Instandhaltung und thermische Sanierung der Gebäude und haben somit dazu beigetragen, dass im Gebäudebereich seit 1990 so viel Treibhausgasemissionen reduziert wurden wie in keinem anderen Sektor. Trotz dieser Erfolge ist der Weg zum Erreichen der Klimaneutralität ein herausfordernder: Neubauten müssen so energieeffizient wie möglich errichtet und der Restenergiebedarf mit erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden. Und die Bestandsgebäude müssen rasch und auf hohem Qualitätsniveau saniert werden. Gerade in der Sanierung braucht es noch viel mehr Vorzeigeprojekte, die die hohen Standards von klimaaktiv einhalten und damit auf die Erfordernisse der weitgehenden Dekarbonisierung eine Antwort geben.

Auf klimaaktiv Gold Kurs in der Sanierung begibt sich beispielsweise die Friedrich-Inhauser-Straße der Heimat Österreich in Salzburg. Die im Jahr 1987 errichteten 75 Wohneinheiten werden bis 2021 thermisch saniert, barrierefrei umgestaltet und um 2 Geschoße aufgestockt.

klimaaktiv - ein anspruchsvolles Gütesiegel für nachhaltiges Bauen

Gebäude, die nach dem klimaaktiv Standard geplant und errichtet werden, erfüllen die höchsten Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz, verwenden umweltverträgliche Baustoffe und überzeugen durch Raumluftqualität, Gesundheitsaspekte und Komfort. Darüber hinaus wird die Verwendung von erneuerbarer Energie forciert, sowie auf wirtschaftliche Aspekte und die Standortqualität des Gebäudes geachtet, damit Alltagswege zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht werden können.

Alle Kriterienkataloge sind nach einem 1.000- Punkte-System aufgebaut, anhand dessen die Gebäude rasch bewertet und verglichen werden können. Die Bewertung der Gebäude erfolgt mit Bronze, Silber und Gold in drei Qualitätsstufen. Bereits 2017 wurde mit dem weitgehenden Ausstieg aus Öl und Gas eine Weichenstellung für CO2-neutrale Gebäude gesetzt. Im Jahr 2020 wurde der Gebäudestandard noch einmal nachgeschärft. Themen wie Klimawandelanpassung oder Speicherfähigkeit wurden in den Kriterienkatalog aufgenommen. Damit wird gewährleistet, dass klimaaktiv Gebäude im umfassenden Sinn nachhaltig sind und einen klaren Schritt in Richtung Dekarbonisierung setzen.

Der Vorteil für die Branche: Transparent und kostenfrei verfügbar

Reden wir von nachhaltigen und energieeffizienten Gebäuden, dann ist es wichtig, dass die Immobilienbranche über einen gesicherten, messbaren und transparenten Standard verfügt. Der klimaaktiv Gebäudestandard ist dafür ein ideales Instrument. Er ist nach dem Open Source Prinzip frei und kostenlos verfügbar und steht für jede Gebäudekategorie zur Verfügung. Die Qualitäten sind exakt definiert, und nach erfolgreicher Deklaration wird jedes Gebäude mit seinen wesentlichen Kennwerten veröffentlicht. Mit diesem System können Förderstellen, Gemeinden oder Bauträger bei ihren Bauvorhaben schon in der Ausschreibungsphase eine gewünschte Qualität einfordern. Das schafft eine klare Orientierung für alle Baubeteiligten.

Praxistest bei Gemeinnützigem bestätigt: Energieeffiziente Gebäude rechnen sich

Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit gehen Hand in Hand: Das beweist ein Praxistest in Tosters (Vbg): Im Rahmen des Modellvorhabens „KliNaWo" wurde von der VOGEWOSI ein gemeinnütziger Wohnbau mit 19 Wohneinheiten errichtet, der derzeit nach klimaaktiv Kriterien deklariert wird. Zielvorgabe des Projekts war, ein Gebäudekonzept für Mehrfamilienhäuser zu erarbeiten, das die Ziele der Energieautonomie möglichst kostengünstig erreicht. Das erfreulichste Resultat: Die abgerechneten Errichtungskosten liegen aufgrund der optimalen Planung und Abwicklung deutlich unter dem Durchschnitt aller zeitgleich in Vorarlberg errichteten gemeinnützigen Wohnbauten und die Energiekosten sind mit 10,60 EUR/Monat für eine 76m2-Wohnung so niedrig wie vorab berechnet. Erfahren Sie mehr

Mit klimaaktiv offen bleiben für vielfältige Wege zur Klimaneutralität

Unterschiedlichste Konzepte, Technologien und Baustoffe leisten ihren Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität. Dieser Vielfalt entspricht das Bewertungssystem von klimaaktiv, und diese Vielfalt zeigen auch die klimaaktiv Gebäude der Gemeinnützigen Bauvereinigungen:

  • Wohnanlage Mühlbachl, Statz
  • Mehrfamilienhaus Wolkensteinstraße in Völs
  • Die drei Schwestern – Seestadt Aspern

Nähere Informationen zu den Gebäuden

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