ÖGUT-Expertin am Wort

Monika Auer: Für nachhaltige Wirtschaft nach Corona braucht es „klare, einfache und langfristige“ Anweisungen

Im Rahmen einer neuen Veranstaltungsreihe der VBV Vorsorgekasse diskutierte ein hochkarätiges Panel zum Thema „Nachhaltige Wirtschaft post Corona: Utopie oder einzig vernünftige Lösung?" Neben ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer waren u.a. Verbund-Generaldirektor Wolfgang Anzengruber, Barbara Blaha vom Momentum Institut, Ingmar Höbarth vom Klima- und Energiefonds und Martin Kocher (IHS) sowie Chocolatier Josef Zotter vertreten. So unterschiedlich die DiskutantInnen, so einig waren sie sich in der Grundfrage: Eine nachhaltige Wirtschaft nach der Corona-Krise ist die einzige vernünftige Lösung.

„Brauchen große und kluge Lösung"

Zur Frage, wie diese nachhaltige Zukunft aussehen könnte, gingen die Meinungen dann aber stark auseinander, beispielsweise in der Frage einer CO2-Steuer oder zur Möglichkeit, Staatshilfen an ökologische Ziele zu knüpfen. Ingmar Höbarth vom Klima- und Energiefonds argumentierte für eine ökosoziale Steuerreform statt kurzfristiger Maßnahmen. „Es stimmt nicht, dass Klimaschutz die teuerste Variante ist. Wir brauchen eine große Lösung, und die muss klug sein", so Höbarth.

Klar, einfach und langfristig

Wichtig seien klare Anweisungen, betonte ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer: „Steuern, Gesetze, Förderungen müssen klar und einfach sowie langfristig und vorhersehbar sein – für Unternehmen ebenso wie für die BürgerInnen", forderte Monika Auer. Die ÖGUT-Expertin hob insbesondere auch hervor, wie wichtig es sei, die Energieeffizienz zu steigern: „Alle reden über Erneuerbare Energien, es gibt Fonds, Assets, Rückflüsse – aber bei Energieeffizienz ist alles schwieriger", sagte Auer. Es ist notwendig, dass so viele Mittel wie möglich in diese Richtung positiv wirken", forderte die ÖGUT-Generalsekretärin.

Möglichkeitsfenster nutzen

Andreas Zakostelsky, CEO der VBV-Vorsorgekasse, betonte, dass Unternehmen die Klimaziele von Paris aktiv verfolgen sollten. Die VBV beispielsweise sei seit 2018 klimaneutral und sehe dies als Basis für eine nachhaltige Wirtschaft. Barbara Blaha vom Institut Momentum sprach in diesem Zusammenhang von einem „Möglichkeitsfenster": Jetzt sei die Zeit, wo gewisse Dinge umsetzbar sind, die vor einem halben Jahr noch undenkbar waren. Vor nationalen Alleingängen warnten jedoch sowohl Martin Kocher vom IHS als auch Lukas Sustala (Agenda Austria).

Zum Nachbericht der VBV

Die Online-Diskussion „Nachhaltige Wirtschaft post Corona" findet am 27. Mai 2020, 15.00-16.30 Uhr mit ausgewählten Unternehmens-ManagerInnen ihre Fortsetzung.

Video-Zusammenfassung

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