Expertin am Wort
Susanne Hasenhüttl im Börsianer Salon über die (fehlende) Vergleichbarkeit nachhaltiger Finanzprodukte
Gemeinsam mit Volker Weber (FNG), Natalie Glas (Umweltbundesamt) und Karl-Heinz Samonig (BKS Bank AG) berichtete sie über aktuelle Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Finanzprodukte und das Übel mit der Vergleichbarkeit.
Informationen müssen zugänglich sein
Was als nachhaltig gilt und was nicht, ist derzeit Gegenstand harter Verhandlungen, beispielsweise im Rahmen der EU-Taxonomie zur nachhaltigen Geldanlage. Susanne Hasenhüttl strich insbesondere die Bedeutung der Transparenz hervor: „Wenn die Informationen nicht leicht und verständlich zugänglich sind, wird die Vergleichbarkeit schwierig", so die ÖGUT-Finanzexpertin.
Volker Werner von der FNG erwartete die EU-Taxonomie zur nachhaltigen Geldanlage nicht vor dem Jahr 2023. Natalie Glas vom Umweltbundesamt berichtete aus ihrer Arbeit in einer Arbeitsgruppe zur EU-Taxonomie. Demnach sei die Atomlobby sehr stark, da einflussreiche Länder wie Frankreich auf Atomstrom setzen würden. Mindeststandards hielt sie für sehr sinnvoll, auch wenn es nur der kleinste gemeinsame Nenner sei.
Bedeutung von Mindeststandards
Die Bedeutung von Mindeststandards strich auch Karl-Heinz Samonig von der BKS Bank AG hervor. Er betonte insbesondere, wie wichtig die Bestätigung von Nachhaltigkeit von externer Seite sei.
Das Fazit der Diskussion: Auf die Politik darf man nicht warten. Vielmehr sei jeder gefordert, ein persönliches Nachhaltigkeitsprofil für sich zu definieren.
Auszeichnung für Eva Prieschl-Grassauer
Neben Einblicken in die nachhaltige Finanzwelt gab es im Rahmen dieses 12. Börsianer Salons auch eine Premiere: Unter den Salon-TeilnehmerInnen zeichnete erstmals eine „Salon-Teilnehmerin des Jahres" für ihren herausragenden Einsatz in der Finanzbranche aus. Per Online-Voting wurde Marinomed-Vorstand Eva Prieschl-Grassauer zur Siegerin gewählt. Die Auszeichnung wird ab nun einmal jährlich an jene Frauen vergeben.