FNG-Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2017 – Österreich
Überdurchschnittlicher Zuwachs nachhaltiger Investments – Vorsorgekassen sind wichtigster institutioneller Investor
Wien, 1. Juni 2017 – In Österreich hat der Markt nachhaltiger Anlagen erneut kräftig zugelegt. Mit einem Wachstum von 24 Prozent erreicht das Volumen nachhaltiger Fonds und Mandate, bei denen neben finanziellen auch ökologische und soziale Kriterien einfließen, den historischen Höchststand von 12,6 Milliarden Euro. Dies zeigt der neue Marktbericht des FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen. Zu dem Plus haben sowohl institutionelle als auch private Anleger beigetragen – letztere im überdurchschnittlichen Maße. Die Vorsorgekassen konnten ihre Vorreiterrolle als wichtigster institutioneller Investor in Sachen Nachhaltigkeit weiter festigen.
„Die FNG-Marktstatistiken belegen auch in diesem Jahr sehr deutlich, wieviel Dynamik und Energie im hiesigen nachhaltigen Anlagemarkt steckt", resümiert der stellvertretende FNG-Vorstandsvorsitzende und Leiter des FNG Österreich, Mag. Wolfgang Pinner. „Entgegen dem Trend in Deutschland und der Schweiz haben Privatanleger deutlich an Boden gut machen können. Und die Tatsache, dass sich die Vorsorgekassen so klar als Marktführer etablieren konnten, zeigt auf ein Neues, wie erfolgreich Österreich mit innovativen Nachhaltigkeitskonzepten sein kann."
Vorsorgekassen sind in den diesjährigen FNG-Statistiken erstmals als eigenständige Kategorie erhoben worden. Sie vereinen 59 Prozent des Marktes institutioneller Investoren auf sich. Der Gesetzgeber hat die Vorsorgekassen 2002 als Beitrag zur Altersvorsorge eingeführt. Seit 2004 prüft die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) die Nachhaltigkeit von Vorsorge- und Pensionskassen – eine auch international einzigartige Initiative, die bis heute beachtliche Erfolge erzielt hat. 2017 haben sich erstmals alle neun Vorsorgekassen der Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen und die Zertifikate auch erhalten.
Im Vergleich zu allen österreichischen Fonds und Mandaten schneiden nachhaltige Investments ebenfalls gut ab. Ihr Anteil am Gesamtmarkt hat sich um 1,3 Prozentpunkte auf nun 7,6 Prozent erhöht. Wie in den Vorjahren ist in Österreich weiterhin eine große Präferenz für Ausschlusskriterien zu beobachten. Sie finden bei knapp 100 Prozent aller nachhaltigen Anlageprodukte Anwendung, wobei die drei wichtigsten Themen Waffen, Kernkraft und Tabak sind.
Die Jahresstatistiken für Nachhaltige Geldanlagen werden dieses Jahr im Rahmen der Europäischen Nachhaltigkeitswoche veröffentlicht.
Der FNG-Marktbericht hätte ohne die Unterstützung von einigen engagierten Verbandsmitgliedern nicht erstellt werden können. Ein besonderer Dank gilt deshalb folgenden Sponsoren und Unterstützern: Union Investment, oekom research AG, BIB – Bank im Bistum Essen eG, Deutsche Bildung AG, FondsDISCOUNT.de, GES Switzerland, NKI – Institut für nachhaltige Kapitalanlagen, KlimaGut Immobilien AG, Pictet Asset Management, Qualitates GmbH, Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, RobecoSAM und South Pole Group.
Pressemitteilung FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. Wien, den 1. Juni 2017