Rückblick
Blended Participation - Die Zukunft der Beteiligung liegt im guten online-/offline-Mix
„Blended Participation“, ein Begriff, der von Wolfgang Gerlich geprägt wurde, bezeichnet eine zeitgemäße Form von Mitwirkung und Mitentscheidung, bei der herkömmliche Face-to-Face Beteiligungsmethoden (wie Workshops, BürgerInnenforen etc. ) sowie E-Participation in einem flexiblen und zeitlich aufeinander abgestimmten Prozess miteinander verschränkt werden. E-Partizipation hat in den letzten 10 Jahren einen rasanten Aufschwung erlebt. Die möglichen Formen und Angebote sind vielfältig und reichen vom Online-Forum bis zur prozesshaften Entwicklung gemeinsam getragener Entscheidungen wie beim Tool Liquid Democracy.
Online-Beteiligungsangebote können erprobte Formen der Face-to-Face-Partizipation optimal ergänzen – und umgekehrt. Jede dieser Formen hat Vor-und Nachteile, die in der Kombination produktiv zusammenwirken können. In der Praxis stellt sich die Kombination beider Formen jedoch häufig als Nebeneinander, selten als fruchtbares Miteinander dar. Diesen Rahmen spannte Ursula Seethaler (kier communication und Verein Liquid Participation) in ihrer Begrüßung auf.
In der Veranstaltung wurden die Umsetzung von Präsenz- und Online-Formaten kritisch hinterfragt, gute Beispiele vorgestellt und weitere Entwicklungen diskutiert. Zwei Gäste stellten in Impulsstatements Beteiligungsprojekte vor:Susanne Delle-Karth (wikoprevent k) gab einen Einblick in den Beteiligungsprozess zum Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof. Julia Fielitz (Zebralog) berichtete über drei unterschiedliche Projekte, in denen Online-Tools für Beteiligungsdialoge gleichermaßen eingesetzt wurden wie Anwesenheitsveranstaltungen: die Leitbildentwicklung in Potsdam, das Projekt „Stadtdebatte Berlin Mitte“ und das „Dialogprojekt Kommunale Nachhaltigkeit“. Im Anschluss daran reflektierten Max Harnoncourt (factline) und Martina Handler (ÖGUT) die Ausführungen der beiden Impulsgeberinnen und ergänzten sie mit ihren eigenen Erfahrungen.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung hatte des die Möglichkeit gegeben, Impulse, also Ideen, Anregungen und Fragen online einzubringen. Diese Statements und Fragen wurden von der Moderatorin Lisa Purker (ÖGUT) aktiv in die Gespräche vor Ort eingebracht und waren zum Teil auch Basis für die Fragen des anschließenden World Cafés. In wechselnden Runden wurden dabei folgende Fragen diskutiert:
- Was inspiriert mich online/offline-Partizipation neu / anders zu denken?
- Wie kann eine gute Kombination aus On- /Offline aussehen?
- Was braucht es um möglichst viele anzusprechen?
Das zum Untertitel gemachte Statement „Die Zukunft der Beteiligung liegt im guten online- und offline-Mix“, kann bzw. darf als Conclusio der Diskussionsrunden von allen Teilnehmenden bestätigt werden. Mehr Einblick in die diskutierten Inhalte bekommen Sie, wenn Sie sich die Videos und Fotos der Veranstaltung ansehen. In den Impulsen finden Sie auch Statements, die eine Zusammenfassung einiger Gespräche und Flipchart-Einträge widerspiegeln. Wir laden Sie ein, die Diskussion mit uns fortzusetzen!