ÖGUT Themenfrühstück

Energieflüsse in Bürogebäuden

Bürogebäude verbrauchen einen relevanten Teil der Energie in Österreich. In Wien verbrauchen Bürogebäude 9,3% des gesamten Stromverbrauchs und 10,8% der Fernwärme. Im Rahmen einer von der ÖGUT im Auftrag der MA 20 erstellten Studie wurden 20 Bürogebäude in Hinblick auf ihren tatsächlichen Energieverbrauch analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass der tatsächliche Energiebedarf beim Heizen im Durchschnitt doppelt so hoch liegt wie in den Energieausweisen vorgesehen, auch bei der Lüftung sind die Ist-Werte wesentlich höher als die Planwerte.

Einleitend stellte ÖGUT Energieexperte DI Gerhard Bayer die wichtigsten Ergebnisse der Studie vor. Anschließend wurden mit den TeilnehmerInnen die möglichen Ursachen für die deutlichen Energieverbrauchsüberschreitungen diskutiert. Neben der Tatsache, dass die Raumtemperaturen im Winter um einige Grad Celsius höher liegen als im Energieausweis vorgesehen, wurden folgende mögliche Ursachen identifiziert:

  • vom Konzept abweichendes NutzerInnenverhalten
  • suboptimale Betriebsführung der Haustechnik
  • mangelnde Kommunikation zwischen den Akteuren (z.B. NutzerInnen, technische Abteilungen, externe Dienstleistungsunternehmen, ...)
  • vom Plan abweichende Bauausführung bei Gebaudehülle und Haustechnik

Um das enorme Einsparpotenzial beim tatsächlichen Energieverbrauch besser nutzen zu können, wurden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

  • Stärkere Einbindung der NutzerInnen in die Planung und in die Betriebsführung
  • Laufende, über die Inbetriebnahmephase hinaus gehende Kommunikation über die Möglichkeiten einer energieeffizienten Nutzung des Bürogebäudes. Dafür muss seitens des Managements auch entsprechende Ressourcen vorgesehen werden.
  • Übersetzung von Betriebsanleitungen für Haustechnikanlagen für die NutzerInnen (i. d. R. "Nicht-TechnikerInnen")
  • Informationen soweit filtern, dass sie für die jeweils betroffenen Zielgruppen noch "verdaulich" sind (Informationsflut ist zu vermeiden)

Präsentation "Energieflüsse in Bürogebäuden - Ergebnisse" von DI Gerhard Bayer (pdf, 2,55 MB)

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