ÖGUT-Themenfrühstück

Masterplan Humanressourcen Erneuerbare Energie

Am 4. März 2014 wurde das vom Klimafonds beauftragte Projekt „Masterplan Humanressourcen Erneuerbare Energie“ im Rahmen eines ÖGUT-Themenfrühstücks präsentiert.

Nach Impulsvorträgen von ÖGUT-Expertin DI Susanne Supper zum von der ÖGUT entwickelten, szenarienbasierten Beschäftigungsmodell, von DI Johannes Fechner (17&4) zur Analyse einschlägiger Bildungsangebote und von Dr. Sigrid Nindl (3s) zu den erarbeiteten Empfehlungen für bildungs- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wurden Ansatzpunkte und Ergebnisse aus dem Projekt intensiv unter den anwesenden Stakeholden aus den Bereichen Bildung, Forschung, Verwaltung, Wirtschaft und Interessensvertretungen diskutiert.

Einig waren sich die TeilnehmerInnen, dass energie- und klimapolitische Zielsetzungen, verbunden mit entsprechenden legistischen Vorgaben und Maßnahmen der Preis-, Steuer- und Förderpolitik sowie Preisanstiege bei fossilen Energieträgern den Ausbau der erneuerbaren Energieträger weiter vorantreiben werden. Damit einher geht in jedem Fall ein zusätzlicher Bedarf an Fachkräften - v.a. in technischen Berufen – bis 2020. Das konkrete Ausmaß dieses zusätzlichen Personalbedarfs ist natürlich abhängig von den zu Grunde gelegten Annahmen zur Entwicklung der Erneuerbaren. Im Projekt wurden dazu zwei Szenarien – eines auf Basis des Nationalen Aktionsplans Erneuerbare Energie (Zunahme um rund 7.000 Vollzeitäquivalente im Vergleich zu 2010) und eines auf Basis des Aktionsplans der Verbände für erneuerbare Energie (Zunahme um etwa den Faktor 7 höher als im ersten Szenario) modelliert. 

Abgesehen vom steigenden Bedarf in quantitativer Hinsicht, zeigt sich deutlich, dass an die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Energietechnologien – im Bereich Erneuerbare und im Bereich Energieeffizienz – auch hohe qualitative Anforderungen gekoppelt sind. So verlangt die immer stärkere Verschränkung verschiedener Technologiebereiche – etwa im Gebäudebereich – ein hohes Maß an vernetztem, systemischen Denken, das über Gewerksgrenzen hinweg geht. Gleichzeitig kommt der Qualitätssicherung eine immer wichtigere Rolle zu, die im Ablauf von Bauprozessen bislang noch nicht genügend verankert ist, da Verantwortlichkeiten nicht klar definiert sind und konkrete Nutzen für die involvierten Firmen oft nicht ausreichend sichtbar sind. 

Außer Frage stand zudem, dass Verbesserungen im Bildungssystem notwendig sind, wobei zahlreiche, in den Empfehlungen des Masterplans formulierte Maßnahmen, in der Themenfrühstücks-Diskussion vertieft wurden: Die TeilneherInnen betonten die Wichtigkeit, Interesse und Bewusstsein für Erneuerbare bereits möglichst früh, d.h. im Kindergarten und in der Volksschule, zu verankern. Zudem sollte das Wissen zu Erneuerbaren Energietechnologien möglichst gut in bestehende Ausbildungswege integriert werden. 

Präsentationen: 

DI Susanne Supper (ÖGUT)

Dr. Sigrid Nindl (3s)

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