ÖGUT-Themenfrühstück
Ist Atomkraft als Ausschlusskriterium in der nachhaltigen Veranlagung noch zeitgemäß?
Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der notwenigen CO2-Einsparungen erlebt die Atomkraft in vielen Ländern eine (scheinbare) Renaissance: Beispielsweise steht in Deutschland die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken im Koalitionspakt. Auch das finnische Parlament stimmte im Sommer mit breiter Mehrheit für den Bau von zwei neuen Atomkraftwerken. Nie umstritten war die Kernenergie in Frankreich: Frankreichs Reaktoren produzieren 80% des Strombedarfs des Landes. In Österreich hingegen ist Atomkraft nach wie vor ein Tabu.
26. November 2010, ÖGUT, Hollandstraße 10/40, 1020 Wien
Diese unterschiedlichen umweltpolitischen Einstellungen spiegeln sich auch in der Definition von nachhaltigen Investmentfonds wider: Während ein französischer Nachhaltigkeitsfonds mit einem Atomkraftbetreiber im Portfolio wahrscheinlich kein Problem hat, wäre das für grüne, österreichische AnlegerInnen undenkbar. Atomkraft ist sowohl bei der Vergabe des Österreichischen Umweltzeichens für Grüne Fonds als auch für den OeSFX ein klares Ausschlusskriterium. Der OeSFX - OeKB Sustainability Fund Index ist ein Aktienindex, der die Entwicklung des Gesamtmarktes der in Österreich zugelassenen ökologischen und nachhaltigen Aktienfonds abbildet.
Wir möchten Sie einladen, mit uns zu diskutieren:
- Inwiefern muss vor dem Hintergrund des Klimawandels der nachhaltige Kapitalmarkt auf einen etwaigen „Frühling“ der Atomkraft reagieren?
- Was spricht für und was gegen eine Aufweichung des Ausschlusskriteriums Atomkraft?
- Welche Konsequenzen hätte eine Aufweichung des Ausschlusskriteriums Atomkraft?
- Welche Signale würden davon ausgehen?
Downloads:
Präsentationsunterlage: „Ist Atomkraft als Ausschlusskriterium in der nachhaltigen Veranlagung noch zeitgemäß?“ (pdf-Datei, 603 KB)