Podiumsdiskussion - European Bauhaus Festival. (c) Inge Schrattenecker/ÖGUT

Rückblick

New European Bauhaus Festival – Showcase Austria, 10. Juni 2022

Anfang Juni 2022 wurden im Rahmen eines österreichischen Side-Events des New European Bauhaus Festivals wurde eine Reihe aktueller Projekte und Aktivitäten vor den Vorhang geholt und der Diskurs breitenwirksam angestoßen.

Rückblick & Vortragsunterlagen

Das österreichische Side-Event des New European Bauhaus Festivals widmete sich folgenden Themen:

  • Vorstellung innovativer Projekte aus nationaler Bauforschung, die die Themen des NEB aufgreifen (Ästhetik, Nachhaltigkeit und Inklusion) – Best Practices
  • Diskussion, welche Stärkefelder in Österreich bestehen und wie die Leitgedanken des NEB in Österreich umgesetzt werden (könnten)
  • Positionierung der „Initiative Bauhaus Österreich" in Österreich und EU

Eröffnung und Begrüßung

  • Theodor Zillner, BMK
  • Georg Rappold, BMLRT
  • Elsa Brunner, BMKÖS

Anforderungen an das nachhaltige und kreislauffähige Bauen – ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2040 in Österreich

Wie können Forschung und Innovation die Transformation der gebauten Umwelt beschleunigen (bzw. massentauglich werden) und welche Kriterien müssen klimafitte Gebäude in Zukunft erfüllen?

  • Niklas goes Nature – Holz-Stroh-Lehm im geförderten Wohnbau
    Jutta Wörtl-Gössler und Uli Machold, RfM_Räume für Menschen Architektur

    Untersucht wurde eine duplizierbare Lösung für nachhaltigen, geförderten Wohnbau. Die Holzbauten mit 15 Wohneinheiten bestehen aus Brettstapeldecken, Massivholzwänden als Tragstruktur und Außenwänden in Holzständerkonstruktion. Familien mit Migrationshintergrund und österreichische Familien bilden das Kollektiv „Assemblage Niklas Eslarn", das Wohnraum und Wohnumgebung gemeinsam mit Unterstützung der Architekt:innen plant.

  • Thinkwood.Initiative und Quartiersentwicklung nach den Ansätzen des NEB
    Benjamin Kromoser, BOKU

    Die Thinkwood.Initiative stellt für die vorliegenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen einen umfassenden, bottom-up-basierten Ansatz für innovative Lösungen bereit. Diese Maßnahmen überspannen die gesamte Wertschöpfungskette – angefangen von Governance über Innovation, Holzbau, Ausbildung bis hin zur Kommunikation und Bewusstseinsbildung.

Integrales und digitales Planen und Bauen – ein erforderlicher Paradigmenwechsel

Wo liegen die Herausforderungen in dem Paradigmenwechsel „Bauen gravierend neu zu denken" und welche Prioritäten müssen aus Sicht österreichischer Akteur:innen gesetzt werden?

  • Brick Bauhaus 2050 – Qualitätskriterien moderner, klimaneutraler Ziegelbauten am Beispiel des Leitprojekts „Am Wildgarten"
    Renate Hammer, Institute of Building Research & Innovation ZT GmbH; Hilbert Focke, Initiative Sonnenhaus

    Das Brick Bauhaus 2050 ist ein Baustandard für klimaneutrales, ressourcenschonendes, nachhaltiges und wohngesundes Bauen. Dieser Standard stützt sich auf drei Säulen (Ökologie, Ökonomie, Soziale Qualität) mit folgenden neun Qualitäten (Klimaneutralität, Klimaresilienz, Naturschutz, Regionalität & Kreislaufwirtschaft, Energie-Sektorkopplung, Leistbarkeit & Wirtschaftlichkeit, Gesundheit & Komfort, Soziale Inklusion & Sicherheit und Globale Ziele der Vereinten Nationen).

  • vivihouse – Modularer Holzbau für die Stadt der Zukunft
    Nikolas Kichler, vivihouse-Verein

    vivihouse ist ein innovatives Bausystem zur Errichtung mehrgeschoßiger Gebäude für gemischte Nutzungen. Es basiert auf einer modularen Holzskelettbauweise. Der Einsatz ökologischer Materialien, Anpassungsfähigkeit und Langlebigkeit stehen dabei im Vordergrund. vivihouse kann an unterschiedliche Grundstücke, Nutzungen und Geschmäcker angepasst und demontiert, transportiert und an anderer Stelle wieder zusammengesetzt werden.

Teilhabe und Inklusion – partizipative Prozesse und kooperative Wohnmodelle

Im Bereich Wohnen finden mehrere Transformationsprozesse gleichzeitig statt – von der Zunahme kooperativer Wohnmodelle bis hin zu gemeinschaftlichen Entscheidungsfindungen betreffend Sanierung und Dekarbonisierung. Wie kann es gelingen, diese Prozesse inklusiv, sozial gerecht und partizipativ zu gestalten?

Podiumsdiskussion

  • Daniel Fügenschuh (Kammer der Ziviltechniker)
    "Eine qualitativ hochwertige Planung ist notwendig, die Vergabetools müssen dazu erst angepasst werden (qualitätsorientierte Vergabe statt nur an Honorare zu denken). Gute Möglichkeit hierfür ist der Architekturwettbewerb."
  • Gerlinde Gutheil-Knopp-Kirchwald (GBV)
    "Es geht um einen Innovationstransfer – verschiedene Ansätze müssen breitenfähig werden. Wenn wir inklusive Wohnangebote schaffen wollen, braucht es auch das Recht auf Nicht-Partizipation, denn Partizipation kann auch überfordern."
  • Johannes Kislinger (RENOWAVE)
    "Aus der Bauhaus Idee könnte eine Euphorie entstehen. Inklusion ist zu verstehen als die Bereitschaft, Motivation, Qualität eines Produktes, die aus Zusammenarbeit entsteht. Das Credo ist die Zusammenarbeit."
  • Ursula Schneider (pos architekten)
    "Es ist an der Zeit von der Nische zum Mainstream zu kommen. Es braucht rechtliche Rahmenbedingungen, den Umbau der Wirtschaft und es braucht ganz dringend Bildung vom Kindergarten bis zum Minister."

New European Bauhaus – die zentrale Anlaufstelle für Österreichische Akteur:innen

Durch die zentrale Anlaufstelle „New European Bauhaus" können Akteur:innen der Architektur und Baukultur, Gebäudeplaner:innen, -errichter:innen und –betreiber:innen sowie Bauforschung voneinander lernen und daraus gemeinsame Lösungsansätze für lokale Herausforderungen entwickeln. Die von der ÖGUT betreute Plattform soll unter Miteinbeziehung vielfältiger Partner:innen und Interessierten diese gemeinsame Perspektive für das New European Bauhaus entwickeln und gestalten. Das über 20 Jahre aufgebaute Netzwerk im Bereich des nachhaltigen Bauens bietet ideale Voraussetzungen, das BMK in dieser Position zu verankern und die Themenführerschaft weiter auszubauen.

Rückblick auf der Stadt der Zukunft-Website

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