Themenworkshop

Stadt der Zukunft Themenworkshop „Beiträge aus Forschung und Innovation zur Urbanen Wärmewende“

Rund 120 Teilnehmer*innen aus Forschung und Praxis diskutierten online über aktuelle Herausforderungen und Lösungen für eine nachhaltige urbane Wärmeversorgung. Die Veranstaltung war Teil der Themenworkshop-Reihe Stadt der Zukunft in der Praxis, in der anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsergebnisse aus dem BMK-Forschungsprogramm „Stadt der Zukunft" vorgestellt und diskutiert werden.

Vor dem Hintergrund der Umsetzung der Energiewende gemäß der österreichischen Klima- und Energieziele bedarf es neuer Lösungen für die Bereitstellung von Heizwärme und Warmwasser im Gebäudesektor sowie nachhaltiger Konzepte zur ganzheitlichen Betrachtung im Sinne eines integrierten Energiesystems. Dabei geht es unter anderem um die effektive Nutzung erneuerbarer Energieträger wie Solarenergie und Erdwärme, die Erschließung von Abwärmequellen und die Einbindung von (Wärme-)Speichersystemen ins Energienetz. Wärmepumpen können als Bindeglied zwischen Wärme- und Stromsektor eine wesentliche Rolle bei der Sektorkopplung spielen. Städtische Energiekonzepte, energieorientierte Stadtplanung sowie eine ganzheitliche Betrachtung von (leitungsgebundener) Wärme- und Kälteversorgung stellen die Grundlage zur Umsetzung der Wärmewende dar.

Zusammenfassung und Diskussion

Bei der Podiumsdiskussion waren sich die Teilnehmer*innen einig, dass bereits ausreichend Know-how vorhanden ist, um die Wärmewende einzuleiten. Gleichzeitig besteht weiterer Forschungsbedarf in Bereichen wie der Digitalisierung, Sektorkopplung und benötigten Prozessinnovationen, und zwar von der Laborebene bis zur Anwendung von Technologien in Pilotanlagen und Reallaboren. Weiters wird großes (Wärme-)Potential in der Industrie gesehen, welches aufgrund komplexer Prozessabläufe und deren Kritikalität noch schwierig zu heben ist.

Regionale Unterschiede österreichischer Städte und Gemeinden bestehen hinsichtlich lokal verfügbarer Ressourcen zur Energiebereitstellung. Bei der Umsetzung der Wärmewende muss die bestehende Infrastruktur an (Fern-)Wärmenetzen mitgedacht und zeitnahe ein Energieraumkonzept zur Festlegung zukünftiger Wärmebereitstellungsgebiete (Fernwärme, Anergienetze) definiert werden – dabei können Synergien zwischen den Systemen nutzbar gemacht werden.

In der Schlussrunde wurde einstimmig festgehalten, dass die Strom- und Wärmewende im Sinne eines integrierten Energiesystems jedenfalls Hand in Hand gehen muss. Für eine rasche Umsetzung der Wärmewende ist aus Sicht der Expert*innen die Politik gefragt: Rahmenbedingungen und rechtliche Vorgaben sowie neue Geschäftsmodelle müssen geschaffen werden, um die Forschungsergebnisse auch in die praktische Umsetzung bringen zu können. Mit dem Blick auf die langfristig gesetzten Klimaziele benötigt es jetzt einen verbindlichen Masterplan, um die Energiewende auf Schiene zu bringen.

Die Vortragsunterlagen sowie die Video-Aufzeichnung finden Sie auf der Website von Stadt der Zukunft.

 

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