Fotos: Lenzing AG/Markus Renner/Electric Arts, Universität für Bodenkultur Wien, Botres Global GmbH

Produktion der Zukunft

Stakeholderdialog Biobased Industry: Holz – das Rückgrat der Bioökonomie

Die Veranstaltung des BMVIT fand in Kooperation mit dem FCIO statt und fokussierte auf neue Anwendungen, innovative Produkte und Technologien in Zusammenhang mit der stofflichen Nutzung des Rohstoffs Holz. Spannende Vorträge aus der FTI-Initiative Produktion der Zukunft und dem Bio-based Industries Joint Undertaking sowie ein Update zur österreichischen Bioökonomiestrategie standen auf dem Programm. Die ÖGUT unterstützt die Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien des BMVIT bei der Konzeption und Organisation der Veranstaltungsreihe.

Am 5. Dezember 2019 fand auf Einladung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) – vormals BMVIT – in Kooperation mit dem Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) der Stakeholderdialog „Biobased Industry: Holz – das Rückgrat der Bioökonomie" statt. Die Veranstaltung gab den rund 120 TeilnehmerInnen Einblicke in neue Anwendungen, innovative Produkte und Technologien in Zusammenhang mit der stofflichen Nutzung des Rohstoffs Holz. Spannende Vorträge aus der FTI-Initiative Produktion der Zukunft und dem Biobased Industries Joint Undertaking sowie ein Update zum österreichischen Bioökonomie Aktionsplan standen auf dem Programm.

Die Transformation in Richtung Bioökonomie leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und bietet große Chancen, die österreichische Wertschöpfung zu stärken. Mit ressourceneffizienter und nachhaltiger Nutzung biogener Rohstoffe gibt es für die Wirtschaft vielfältig nutzbare Alternativen zu fossilen Rohstoffen. Ziel ist es, nicht nur die Wirtschaft auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen, sondern gleichzeitig Wirtschaftsfelder zu besetzen, deren Wertschöpfung zu einem deutlich höheren Teil in der Region selbst liegt als bisher.

Die Biobasierte Industrie ist der Teilbereich der Bioökonomie, der die Rohstoffverarbeitung im Fokus hat und den gesamten Wertschöpfungsprozess vom biogenen Rohstoff bis zum fertigen Produkt umfasst. Die Entwicklung einer Bioökonomie wird einerseits stark von technologischen und ökonomischen Aspekten als auch von Fragen hinsichtlich der ausreichenden Verfügbarkeit von nachwachsenden Rohstoffen bestimmt. Nachwachsende Rohstoffe stehen ebenfalls nicht unbegrenzt zur Verfügung. Anzustreben ist daher, diese Biomasse möglichst effizient und vollständig zu verwerten und so weit als möglich im Kreislauf zu führen.

Holz zählt zu den weltweit wichtigsten nachwachsenden Rohstoffen und stellt auch in Österreich einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Die Holznutzung im österreichischen Wald betrug 2018 rund 19 Millionen Erntefestmeter (ohne Rinde). Rund 20 % werden direkt als erneuerbarer Energieträger genutzt. Der Großteil des gewonnenen Holzes geht in die Sägeindustrie sowie in die Papier- und Plattenindustrie und kann über Kaskaden- und Koppelnutzung potenziell zu hochwertigen Produkten weiterverarbeitet werden.

Die Veranstaltung fokussierte auf neue Anwendungen, innovative Produkte und Technologien in Zusammenhang mit der stofflichen Nutzung des Rohstoffs Holz und behandelte unter anderem folgende Fragen:

  • Wo liegen die Potenziale von Holz als chemisch-technischer Rohstoff?
  • Nachhaltige Nutzung von Lignin - welche Chancen und Herausforderungen gibt es?
  • Wo liegen die ökologischen Vorteile von holzbasierten Cellulosefasern?

Zu dieser Thematik wurden neueste Entwicklungen in Industrie und Forschung, unter anderem aus der Forschungsinitiative Produktion der Zukunft und dem Bio-based Industries Joint Undertaking präsentiert. Zudem wurden Studien vorgestellt, die sich mit Möglichkeiten und Grenzen eines forcierten Einsatzes von biobasierten Produkten und mit dem Nutzungspotenzial von sekundären Rohstoffen aus biobasierten Prozessen in Österreich befassen.

Moderation: Astrid Reinprecht (ÖGUT)

Veranstaltungsrückblick, Vortragsunterlagen und Fotos

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