Rückblick: Tagung: klimaaktiv Bauen & Sanieren

Nachhaltigkeitskriterien in der Wohnbauförderung?

Bei der klimaaktiv Gebäudedeklaration werden mittels Kriterienkatalogen Faktoren für die Energieeffizienz ebenso bewertet wie die Umweltrelevanz (Bauökologie) von Baustoffen und die Schadstoffvermeidung in Innenräumen (Baubiologie). Die Tagung ging speziell auf die Frage der Sinnhaftigkeit der Verknüpfung von Nachhaltigkeitskriterien mit der Wohnbauförderung ein.

Im 2017 neu erschienenen und überarbeiteten Kriterienkatalog von klimaaktiv wurde die Punkte-Bewertung der Energieoptimierung etwas reduziert zugunsten umfassender Qualitätsoptimierung von Infrastrukturanbindung und Raumluftqualität. Da die klimaaktiv-Kriterien allgemein als sinnvolle Maßnahmen für optimierte Qualität im Wohnbau anerkannt sind, haben einige Bundesländer bereits klimaaktiv-Kriterien direkt in die Wohnbauförderung übernommen oder einen Bezug zu klimaaktiv-Bewertungen hergestellt. Allerdings werden genau diese Kriterien in Zeiten der stark gestiegenen Baukosten oft auch als Kostentreiber im Wohnbau bezeichnet. Hier stellt sich die Frage, warum es in den Bundesländern zu völlig unterschiedlichen Ansätzen bei Wohnbauförderung kommt, obwohl alle Beteiligten in Österreich ähnliche Voraussetzungen vorfinden?

Diese Tagung ging speziell auf die Frage der Sinnhaftigkeit der Verknüpfung dieser Nachhaltigkeitskriterien mit der Wohnbauförderung ein.

Sehr unterschiedlich sind die Anreizsysteme der Wohnbauförderstellen der einzelnen Bundesländer für klimagerechtes Bauen. Entsprechend kontrovers waren Keynotes und Diskussionsstatements der ExpertInnen aus Tirol, Salzburg, Oberösterreich und Wien. Das Land Oberösterreich fürchtet Förderflucht und lehnt umfassende Anforderungen an Energieeffizienz ab. Tirol dagegen, das seit einigen Jahren auf starke Anreize und auch auf klimaaktiv in der Wohnbauförderung setzt, hat 2017 nochmals bei den Nachhaltigkeitskriterien nachgelegt: Gemeinnützige Bauträger können somit Leistbarkeit und Klimaschutz gut verbinden. Auch Salzburg unterstützt über Förderanreize Energieeffizienz und Erneuerbare. Kärnten wird ab 2018 Gebäude in klimaaktiv Gold- und Silber-Qualität belohnen.

Kärntens Wohnbaufördernovelle sowie den klimaaktiv Kriterienkatalog für Wohngebäude 2017 stellte einführend ÖGUT-Expertin Franziska Trebut für das Programmmanagement klimaaktiv Bauen und Sanieren vor.

Rückblick und Vortragsunterlagen

Programm

09:00 Begrüßung
FH-Prof DI Dr. Gernot Zitzenbacher | Vizedekan der Fakultät für Technik und Angewandte Naturwissenschaften, FH OÖ Campus Wels
Vizebürgermeisterin Silvia Huber | Stadt Wels

09:15 Eröffnungsansprache
NAbg. Mag. Philipp Schrangl als Vertreter von LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner, Baurecht und Wohnbauförderung | Land OÖ

09:30 Vortrag zum Thema „klimaaktiv" - Grundlagen und Aktuelles"
DI Franziska Trebut | ÖGUT – Österr. Gesellschaft für Umwelt und Technik, Wien, Programmleiterin des klimaaktiv Phase II Programms

09:45 Vortrag zum Thema „klimaaktiv Kriterien in die Wohnbauförderung?"
FH-Prof. Dr. Herbert Leindecker | FH OÖ Campus Wels
Studiengang Öko-Energietechnik; Ansprechpartner in der FH OÖ als Regionalpartner für OÖ im klimaaktiv Programm

10:10 Vortrag zum Thema „Nachhaltigkeitskriterien der Wohnbauförderung in OÖ"
Mag. Dipl.-Ing. Robert Kernöcker | Amt der Oö. Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Umweltschutz

10:30 Pause

11:00 Vortrag zum Thema „Nachhaltigkeitskriterien der Wohnbauförderung in Tirol"
Ing. Michael Braito | Energie Tirol

11:20 Vortrag zum Thema „Wohnbauförderung in Salzburg"
DI Patrick Lüftenegger | SIR

11:40 Vortrag zum Thema „Geförderte Wohnbauten in Tirol"
Dir. Hannes Gschwentner | GF Neue Heimat

12:10 Podiums- u. Publikumsdiskussion
unter anderem mit:

  • Mag. Irene Simader | Leiterin der Abteilung Wohnbauförderung im Amt der OÖ. Landesregierung
  • Dir. Hannes Gschwentner | GF Neue Heimat Tirol
  • Ing. Michael Braito | Energie Tirol

Moderation: Alexander Zens | OÖ Nachrichten

Im Anschluss an die Tagung bietet Ihnen die Mensa am Campus Wels die Möglichkeit eines kostengünstigen Mittagessens. Sie können aus zwei unterschiedlichen Menüs (vegetarisch/nicht vegetarisch) auswählen.

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