Präsentation WoZuBau

Wohnbauförderung und Energieberatung auch zukünftig zentrale Instrumente auf dem Weg zum Nearly Zero Energy Building

Im Rahmen der Ergebnispräsentation des Projekts „WoZuBau - Zukunft Wohnbauförderung - Energiepolitische Effektivität der Wohnbauförderung und Energieberatung steigern“ am 20.09.2013 in Wien diskutierten zahlreiche Experten mit dem Projektteam aus ÖGUT,  iibw, eNu, LEV und Energie Tirol sowie Vertretern des Lebensministeriums Ansätze zu einer Weiterentwicklung der Wohnbauförderung und baubezogenen Energieberatung.

Welche wesentlichen Veränderungen in der Wohnbauförderung sind in den kommenden Jahren notwendig, um den nationalen und internationalen Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden gerecht zu werden?

Welchen Herausforderungen muss sich die baubezogene Energieberatung stellen?

Als Antwort wurden im Auftrag des Klima- und Energiefonds in den vergangenen 18 Monaten von der ÖGUT und Partnern im Projekt „WoZuBau“ unter Einbeziehung eines breiten Expertenkreises konkrete Maßnahmenempfehlungen entwickelt.

Zur Qualitätssicherung der Energieberatung und Energieberater wurden gerade auch vor dem Hintergrund der umzusetzenden Effizienzrichtlinie eine in allen Bundesländern einheitliche Ausbildung, klare Weiterbildungsstandards sowie eine gewerberechtliche Verankerung der Energieberater ebenso gefordert wie modulare Beratungsangebote mit klar definierten Leistungskatalogen.

Die auf Basis einer BeratungskundInnenbefragung entwickelte BauherrInnentypologie fokussierte vor allem auf besonders sanierungswillige KundInnengruppen im Einfamilienhaussegment und empfahl Förderanreize und Informationskampagnen zu Bestandsobjekterwerb inklusive umfassender thermisch-energetischer Sanierung, einer Kombination aus thermischen und altersgerechten Maßnahmen sowie Heizungs- und Anlagencheck.

Der Wohnbauförderung wurde eine im internationalen Vergleich hervorragende Performance attestiert, die es durch eine Neugestaltung der Zweckbindung finanziell langfristig abzusichern gelte. Hierzu stellte Wolfgang Amann (iibw) einen detaillierten Lösungsansatz vor. Als Innovationstreiber und Kostendämpfer von energetisch ambitionierten Gebäuden wurden die energiepolitischen Lenkungseffekte auch über das Jahr 2020 hinaus als notwendig eingefordert, trotz der sich zukünftig annähernden energetischen Standards von Wohnbauförderung und Bauordnung. 

Entsprechend formulierte das Projektteam folgende zentrale Themen für eine zukünftige 15a-B-VG-Vereinbarung:

  • Neugestaltung Zweckbindung
  • Wohnrechtlicher Reformbedarf des Bundes
  • Koordinierte energetische Standards und Indikatoren in WBF / Baurecht
  • Dauerhaft höhere thermische Standards in WBF
  • Fokus schrittweise Sanierung mit Sanierungskonzept
  • Fokus integrierte Haustechnikkonzepte – hohe Effizienzsteigerungspotenziale
  • Fokus Qualitätssicherung Bauausführung und Gebäudebetrieb
  • Fokus energieeffiziente Siedlungen: Dichte, Lage, Infrastruktur, Kompaktheit, 
  • Fokus graue Energie
  • Definitionen Sanierungsrate sowie umfassende Sanierung und Berichtspflichten

Abschließend skizzierte Christopher Lamport (bmlfuw) den thematischen und zeitlichen Rahmen für neuerliche Verhandlungen zu einer 15a –Vereinbarung bis hin zu einem möglichen Inkrafttreten Anfang 2015.

Während unter den anwesenden Experten im Auditorium die zukünftige Bedeutung der energiepolitischen Lenkungseffekte in der Wohnbauförderung mit Blick auf leistbares Wohnen und kostenoptimales Bauen teilweise kontrovers diskutiert wurde, gab es zwischen den Empfehlungen des Projektteams und dem abgesteckten Rahmen des Lebensministeriums wesentliche Übereinstimmungen.

Projektleiterin Franziska Trebut (ÖGUT) appellierte daran, trotz aller Differenzen die Vorgaben seitens der EU nicht aus dem Fokus zu verlieren und die Anstrengungen Österreichs im Kontext der Lösungswege anderer Mitgliedsstaaten zu bewerten.

Vortragsfolien sowie Toolsammlung zur Energieraumplanung:

Der Projektbericht wird Ende des Jahres vorliegen.

Fotos

Teilen

auf Google+ teilen auf Facebook teilen auf Twitter teilen auf LinkedIn teilen per RSS teilen