Round Table

14. Round Table Nachhaltiges Österreich

Nachhaltige Ressourcennutzung lautete das Thema des 14. Round Table des Akteursnetzwerks Nachhaltiges Österreich. Insgesamt 87 TeilnehmerInnen waren angereist, um über Ansatzpunkte für gesellschaftliche Veränderung in Richtung eines ressourcenschonenden Lebensstils und zukunfts fähige Strategien zu diskutieren.

Praxisbeispiele zeigten zunächst Wege auf, wie es gelingen kann, durch langfristig angelegte Projekte das Bewusstsein für Ressourcenschonung in der Bevölkerung zu schärfen: das Mobilitätsprojekt Dorfmobil Klaus, ein bedarfsorientiertes kommunales Beförderungssystem, das Modell des BürgerInnen-Contractings an der Staudinger Gesamtschule in Freiburg im Breisgau, das Ressourceneffi zienz und kollektives Lernen im Fokus hat, sowie der Verein „Dörfl iche Lebensqualität und Nahversorgung“, ein überregionaler Zusammenschluss von 34 der 96 Vorarlberger Gemeinden, der zum Ziel hat, dörfl iche Infrastrukturen zur Nahversorgung als Grundlage dörfl icher Lebensqualität neu zu positionieren.

Ein moderiertes Gespräch von ExpertInnen eröffnete am Nachmittag unterschiedliche Perspektiven auf das Thema. Peter Knoepfel vom Institut de Hautes Etudes en Administration Publique Suisse stellte ein Modell der „Öffentlichen Steuerung der Nutzung natürlicher Ressourcen“ vor und sprach sich für die Einführung globaler und individueller Quoten für die Ressourcennutzung aus. Ines Omann vom Sustainable Europe Research Institute SERI sieht in der Verbindung der Konzepte Lebensqualität und Nachhaltige Entwicklung, die die Menschen sowohl auf der emotionalen als auch auf der rationalen Ebene ansprechen können, ein wirksames Instrument für gesellschaftlichen Wandel. Für Walther Schütz von SOL – Menschen für Solidarität, Ökologie und Lebensstil – sind drei Ansatzpunkte unabdingbar für Veränderung: eine kritische Betrachtung der Wirkungen des derzeitigen Systems der Geldwirtschaft und des Wachstums, die Entwicklung einer „anderen“ Praxis im Sinne einer Solidarökonomie sowie eine permanente Refl exion der Wirkungen unseres Handelns. Am zweiten Tag wurde eine neue Kommunikationsstruktur im Akteursnetzwerk, die „Thematischen Foren“, vorgestellt und in Kleingruppen vertieft. Die Foren sollen einen fachlichen Austausch über nachhaltigkeitsrelevante Inhalte im jeweiligen thematischen Feld ermöglichen und auch Impulse für die Ausgestaltung der Arbeitsprogramme zur Österreichischen Strategie Nachhaltige Entwicklung (ÖSTRAT) einbringen können. Zum Abschluss berichteten Wolfram Tertschnig und Thomas Steiner über den aktuellen Stand des ÖSTRAT-Prozesses und über geplante nächste Schritte.

Den humorvollen Abschluss der Tagung bildete eine kollektiv verfasste fiktive Rede der „Ministerin für Nachhaltige Entwicklung“, gehalten zum Anlass des 20-jährigen Bestehens der ÖSTRAT. Das in Sichtweite vom Althof stehende Wahrzeichen von Retz, die Windmühle, seit Jahren still gelegt, soll im Mai 2009 neu „beflügelt“ wieder in Betrieb genommen werden. Wie der Retzer Windmühle soll auch der nachhaltigen Entwicklung in Österreich nicht zuletzt durch die Aktivitäten des Akteursnetzwerks Nachhaltiges Österreich Flügel verliehen werden.


Die Veranstaltung wurde von Monika Auer, ÖGUT, und Wolfgang Gerlich, Plansinn, moderiert.
Veranstalter des 14. Round Table waren das Lebensministerium und das Land Niederösterreich als Gastgeberland, die Organisation erfolgte durch die ARGE ÖGUT GmbH - ÖIR - jost.con.sult.
Nachstehend finden Sie das Programm, die Präsentationen, die ausführliche Dokumentation der Veranstaltung und Fotos von der Veranstaltung.

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